Kulturhistorisches
Bis ins 19. Jahrhundert wurden die Toten von Beuel in Vilich beerdigt. Dann bekam die katholische Kapellengemeinde 1876 vom St. Joseph Bauverein ein Grundstück geschenkt. Voraussetzung für eine Nutzung als Friedhof war, dass die Fläche außerhalb der hochwassergefährdeten Zone lag. 1888 erfolgten die Genehmigung der Schenkung durch den Erzbischof und die königliche Regierung sowie die Einweihung. Die Kapellengemeinde stellte für Andersgläubige einen gesonderten Teil zur Verfügung. Der Friedhof wurde im Westen und Osten mit einer Ziegelmauer, im Süden und Norden mit einem Holzzaun umgeben, da mit einer Erweiterung in die beiden letztgenannten Richtungen gerechnet wurde. 1892 wurde die Ortschaft Combahn mit Beuel vereinigt. In der nachfolgenden Zeit wurden mehrere Parzellen hinzugekauft, um das Areal zu vergrößern. Ein Teil der Flächen ging allerdings durch den Bau der Kreuz- und Combahnstraße verloren. Beim Ausbau der B56 wurde der Verlust mit Flächen im Norden ausgeglichen.
In der südlichen Spitze befindet sich seit einer Umbauphase im Jahre 1954 die kleine Sankt Michaelskapelle mit Priestergräbern.
Zu Beginn gab es auf dem Friedhof Abteilungen für Reihen- und Kindergräber. Aufgrund der raschen Bevölkerungszunahme war der Friedhof nach wenigen Jahrzehnten belegt, so dass die Zivilgemeinde in den 1950er Jahren beschloss, den Friedhof am Platanenweg in Beuel zu errichten.
Naturkundliches
Aufgrund seiner innerstädtischen Lage, seiner starken Versiegelung und seiner geringen Ausstattung mit Gehölzen ist der Friedhof nur von geringem Wert für die heimische Natur. Die Platanenallee am Südrand spendet etwas Schatten und ist ein schönes Naturelement, auch wenn einige Bäume gefällt wurden.
(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)
Internet
www.bonn.de: Friedhof St. Joseph und Paulus (abgerufen 25.11.2024)