Waldfriedhof im Kottenforst

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Gemeinde(n): Bonn
Kreis(e): Bonn
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 41′ 11,85″ N: 7° 03′ 46,58″ O 50,68663°N: 7,06294°O
Koordinate UTM 32.363.168,82 m: 5.616.767,27 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.575.160,21 m: 5.617.324,74 m
  • Gräberfeld auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Gräberfeld auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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  • Grabreihe auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Grabreihe auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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  • Blütenreicher Saum auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Blütenreicher Saum auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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  • Schattiger Wegsaum auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Schattiger Wegsaum auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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  • Wiese vor Kapelle auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Wiese vor Kapelle auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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  • Bienenstöcke auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Bienenstöcke auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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  • Waldfriedhof Kottenforst

    Waldfriedhof Kottenforst

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  • Parkartiger Teil des Waldfriedhofs Kottenforst

    Parkartiger Teil des Waldfriedhofs Kottenforst

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  • Potentialflächen für Blumenwiesen auf dem Waldfriedhof Kottenforst

    Potentialflächen für Blumenwiesen auf dem Waldfriedhof Kottenforst

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Der 5 Hektar große Waldfriedhof im Kottenforst liegt oberhalb des Olligsbaches und des Schloßbaches. Er entstand von 1982 bis 1985 und gehört damit zu den jüngsten Friedhofsanlagen in Bonn. Angrenzend befindet sich ein kleiner jüdischer Friedhof, der der Synagogengemeinde untersteht.

Kulturhistorisches
Die Anlage entstand in mehreren Bauabschnitten in den Jahren 1982 bis 1985 mit circa 3000 Gräbern und umfasst heute fünf Hektar. Die Architekten Raderschall, Möhrer und Peters haben das ursprünglich landwirtschaftlich genutzte Gelände mit vereinzelten Höfen zu einem großzügig angelegten Waldfriedhof werden lassen.
Ein weitläufiger Eingangsbereich führt zu dem in einem großen Halbkreis angelegten Friedhof auf der Bergkuppe. Über ein Ringwegsystem erreicht man die Grabfelder. Diese und die Erschließungswege haben zum Teil einen Bezug zur Umgebung, zur Talsituation, den Bächen und den umliegenden Gebäuden. Die Neubepflanzung wurde an den Bestand angepasst.
Die schlichte moderne Trauerhalle fügt sich gut in die bestehende Natur ein. Es ist eine fachwerkähnliche Holzkonstruktion, die mit Ziegelsteinmauerwerk und großen Fenstern ausgefacht ist. Sie steht an der Stelle der ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Alfterer Hofes und ist mit deren Ziegeln gedeckt. Vor der Trauerhalle steht das von Karl Menser geschaffene Ehrenmal für die Gefallenen mit dem Titel „Trauernde“ von 1918.

Naturkundliches
Der Waldfriedhof liegt im Landschaftsschutzgebiet (Waldgebiete Lyngsberg, Cäcilienhöhe und Heiderhof Süd) angrenzend an einen strukturreichen Laubmischwald im Südwesten und einem weichholzreichen Bachtal im Osten. Im Süden schließen Obstbauplantagen an. Der Friedhof ist ausgesprochen altholzreich: So finden sich viele ältere und starke Laub- und Nadelbäume (Kiefern, Eichen, Buchen u.a.) mit vielen Baumhöhlen und sogar eine alte Schwarzspechthöhle in einer Buche.
Der Waldfriedhof Heiderhof wirkt durch seine Größe und durch seine Lage mitten im Wald eher wie ein waldähnlicher Park. In vielen Abschnitten gibt es keine Gräberfelder. Unterhalb der Kapelle finden sich magere Wiesen auf denen u.a. Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis), Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) und Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris) wachsen. Im Südosten auf den Terrassen wachsen mäßig artenreiche Fettwiesen. Hier kommen u.a. Pastinake (Pastinaca sativa), Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum) oder Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis) vor. Eine Besonderheit stellt eine Waldorchidee, die Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), dar. Im deutlich nährstoffärmeren unteren Teil der Terrassen kommen neben Wildem Dost (Origanum vulgare) und der Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) auch Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratensis). Insgesamt 58 Wildblumenarten wurden kartiert. Damit gehört der Friedhof zu den mäßig artenreichen Bonner Friedhöfen.
In den Jahren 2021 und 2023 wurden einzelne Bereiche als Wildblumenwiesen aufgewertet. Besonderes die Wildblumenwiese unterhalb der Kapelle ist ein Blickfang.
Im Jahr 2021 brüteten 34 Vogelarten auf dem Friedhof oder nutzten ihn als erweitertes Brutrevier, womit der Waldfriedhof der vogelreichste Bonner Friedhof ist: Es finden sich vor allem höhlenbewohnende Arten wie Buntspecht, Waldbaumläufer, Star und Sumpfmeise. Eine Besonderheit ist der Grauschnäpper, der im Umfeld der Kapelle brütet. Typische Waldbewohner wie Hohltaube, Mittelspecht, Kleinspecht, Habicht und Waldkauz brüteten im angrenzenden Wald und nutzten den Friedhof als Teilrevier. Zudem konnte in räumlicher Nähe auch der Schwarzspecht trommelnd und rufend erfasst werden. Inklusive außerhalb brütender Vögel wurden 2020 127,5 Brutreviere erfasst, die oben genannten Randbrüter eingeschlossen. Das Nistkastenangebot ist außerordentlich hoch, viele Vögel finden allerdings auch Brutstätten in vorhandenen Naturhöhlen.
Auf dem Waldfriedhof kommen zwei Reptilienarten vor: Waldeidechse und Ringelnatter. Für diese beiden Arten haben Friedhofsmitarbeitende auf der untersten Terrasse große Totholzhaufen errichtet.

(Monika Hachtel und Peter Tröltzsch, Biologische Station Bonn / Rhein-Erft; Claudia Feldhaus, Bundesstadt Bonn, 2023)

Internet
www.bonn.de: Waldfriedhof Kottenforst (abgerufen 25.11.2024)

Literatur

Feldhaus, Claudia (2015)
Schweigende Oasen. Friedhöfe und Gedenkstätten in Bonn. Bonn. Online verfügbar: www.bonn.de, abgerufen am 07.11.2024

Waldfriedhof im Kottenforst

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Alfterhof
Ort
53125 Bonn - Röttgen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Naturschutz
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1982 bis 1985

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Monika Hachtel, Peter Tröltzsch, Claudia Feldhaus (2023): „Waldfriedhof im Kottenforst”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-354168 (Abgerufen: 30. April 2025)
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