Der Turm stand auf einem Hügel. Auf einem schweren, kreisrunden Bruchsteinsockel erhoben sich drei Geschosse und ein flaches Dach mit Brüstung. Der Turm selbst bestand aus einem Eichenholzgerüst, außen mit Brettern verkleidet und mit Kalkmörtelbewurf.
In jedem Stockwerk befand sich ein überwölbter Raum mit Rundfenstern. Im Erdgeschoss gab es Wand- und Deckenmalereien mit Emblemen der Freimauer. Im mittleren Stockwerk hatte man Flüsterwinkel eingebaut, Wand und Boden waren mit perspektivischem Parkett bemalt.
Das Eingangsportal führte man in ägyptisierenden Stil aus, mit Dreiviertelsäulen mit Lotuskapitellen, der Türsturz war mit Skarabäusornament und Schlangenstäben geschmückt (heute am Marstall).
Im Keller gab es einen Laborraum, in dem der Graf von St. Germain im Auftrag und mit Geldmitteln des Landgrafen an der Herstellung von Gold und Edelsteinen experimentierte.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Keller nächstens aufgebrochen und zerstört. In der lokalen Bevölkerung hatte sich die Erinnerung an den Alchimistenkeller erhalten und fest verankert.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm zerstört und nicht wieder aufgebaut, die vorhandenen Reste 1948 beseitigt. Eine Rekonstruktion des Turms ist in Planung (brauerarchitekten.de).
Hinweis
Der ehemalige Freimaurerturm ist ein geschütztes Baudenkmal der Gemeinde Güby.
(Claus Weber, Redaktion KuLaDig, 2024)
Internet
freimaurer-wiki.de: Freimaurergarten Louisenlund (abgerufen 1.7.2024)
st-germain.de: Graf Saint Germain. Private Seite von Markus Feuerstack, Eckernförde, mit Bildern und Plänen der historischen Turmanlage (abgerufen 1.7.2024)
brauerarchitekten.de: Freimaurerturm Louisenlund. Planungen zum Wiederaufbau, Geschichte und Zustandsbericht von BrauerArchitekten, Jesteburg (abgerufen 1.7.2024)
de.wikipedia.org: Liste der Kulturdenkmale in Güby, ehemaliger Freimaurerturm (abgerufen 3.7.2024)