Terrassenhäuser in Oberdollendorf. Ansichtskarte (um 1969).
Copyright-Hinweis:
Klaus Gloystein (Virtuelles Brückenhofmuseum)
Fotograf/Urheber:
Pilz (sen.), Richard
Medientyp:
Bild
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Terrassenhäuser in Oberdollendorf. Ansichtskarte (um 1969).
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Klaus Gloystein (Virtuelles Brückenhofmuseum)
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Pilz (sen.), Richard
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Die Straße der Wohnbebauung am Stappenberg ist nach dem bekannten Heimatforscher von Oberdollendorf benannt: Ferdinand Schmitz (1866-1943). Der aus dem Ort stammende Lehrer arbeitete und lebte zwar nach erster Berufserfahrung in Düsseldorf und später in Bergisch-Gladbach, in seinen Forschungen beschäftigte er sich jedoch mit dem Siebengebirge. Neben dem Kloster Heisterbach galt sein Interesse besonders seinem Heimatort. Sein Sohn Heinrich Schmitz schrieb eine wichtige Forschungsarbeit zum Weinbau in der Region.
Die Straßenwidmung an Schmitz erfolgte im Zuge der Erschließung eines Feldweges im Rahmen umfangreicher Baulandausweisungen. Rund um die neue Hauptstadt Bonn boomten seit den 1950er Jahren zahlreiche Neubauprojekte. Auch in Oberdollendorf wurde in Ortsrandlage gebaut. Der Schulneubau 1952 auf dem Schnitzenbusch war Vorreiter für eine Reihe weiterer Bauten. Allerdings setzte die Naturschutzgesetzgebung den Bauvorhaben auf der Höhe Grenzen.
1961 fielen durch die Entscheidung für eine Tallösung der Umgehungsstraße potenzielle Bebauungsflächen in der Ebene fort. Mit den hier errichteten Terrassenhäusern konnten auch steilere Hänge für die Wohnbebauung erschlossen werden. Nicht ganz einfach war der Untergrund der Bauten: Unter einer dünnen Bodenschicht befindet sich massiver Fels, der die Baumaßnahmen erschwerte.
Mit Blick auf die architektonische Gestaltung betitelte die Lokalzeitung 1969 die neuen und damals sehr beliebten Bauten nach Entwürfen des Beueler Architekten Walter Kenntner als „Experiment“. 1969 wurden die ersten 30 Wohnungen im Norden des Ortes bezugsfertig, die im Süden folgten zur Jahreswende 1969/1970. „Ein Großteil der künftigen Bewohner sind Ministerialbeamte und kommen aus Bonn“, heißt es in einem Artikel der Oberkasseler Zeitung am 30.8.1969. Nicht alle Ortsansässigen waren von den modernen Häusern begeistert.
2021 hat der Winzer Kay Thiel inmitten der Bebauung eine „gefangene“ alte Weinbergsparzelle rekultiviert und experimentiert mit den alten, heute ungewöhnlichen Sorten Blauer Arbst und Schwarzblauer Riesling. In der alten Lage Stappenberg wächst also wieder Wein.
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1969
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Christiane Lamberty (2024): „Steillage am Stappenberg: Weinberge als Bebauungsexperiment”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352210 (Abgerufen: 28. März 2025)
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