Kurfürstliches Amtshaus in der Zollstraße in Kaub

Kurpfälzische Amtskellerei, Oberförsterei, Rheinsteig Jugendherberge

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Kaub
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 05′ 12,25″ N: 7° 45′ 51,5″ O 50,08674°N: 7,76431°O
Koordinate UTM 32.411.602,02 m: 5.549.005,80 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.411.641,76 m: 5.550.785,91 m
  • Die Jugendherberge im ehemaligen Kurfürstlichen Amtshaus in der Zollstraße in Kaub (2023)

    Die Jugendherberge im ehemaligen Kurfürstlichen Amtshaus in der Zollstraße in Kaub (2023)

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In der Zollstraße 46 in Kaub befindet sich das alte kurfürstliche Amtshaus, auch Kurpfälzische Amtskellerei genannt. Zur Straße hin sieht man den imposanten mehrstöckigen Barock-Bau (Erdgeschoss, zwei Obergeschosse und Dachgeschoss), den jüngeren Gebäudeteil aus dem Jahr 1722. Dieser besitzt eine verputzte Fachwerkfassade. Deren rythmische Fassadengestaltung entspricht der Mode des 18. Jahrhunderts und lässt bereits klassizistische Tendenzen erkennen. Es dominieren die hochrechteckigen Fenster und die dunkelgrünen Fensterläden und schließt mit einem Walmdach ab. Der Schiefer des Daches stammt aus den heimischen Schieferbergwerken. In der Bogennische über dem Haupteingang steht eine barocke Madonnenfigur. Auf dem Spruchband steht geschrieben: „Eine Frau mit der Sonne bekleidet und der Mond zu ihren Füßen.“ (Dehe 2021, 157) Dahinter liegt der ältere Gebäudeteil im Innenhof. Es besitzt einen Treppenturm und steht auf den Mauern eines älteren Gebäudes.

Geschichte und Funktion
Im Jahre 1611 wurde die kurpfälzische Amtskellerei erbaut. 1722 wurde der Bau um das heutige vordere Hauptgebäude erweitert. Der Gebäudekomplex beherbergte bis zum Jahr 1802 die Verwaltung des kurpfälzischen Unteramtes Caub. Ab 1816 befand sich im Gebäude die nassauische Rezeptur mit staatlichem Forstamt, ab 1868 das Preußische Domänenrentamt. In jüngster Zeit war im Gebäude die Oberförsterei untergebracht, die 1969 schloss. Aus diesem Grund aber wird das Gebäude heute noch von vielen Menschen in Kaub die „Oberförsterei“ genannt. Nach mehrfachem Besitzerwechsel gelangten die alten Amtsgebäude in den Besitz des Heimat- und Kulturvereins Kaub. Dieser versuchte mit Zuschüssen und viel ehrenamtlichem Engagement und Spenden seiner Mitglieder das Gebäude zu sanieren und wieder nutzbar zu machen. Auf Initiative des damaligen Innenministers Karl Peter Bruch konnte der Komplex an das Jugendherbergswerk weitergeben werden, das den Komplex sanierte und mit neuem Leben erfüllte. Seit 2010 befindet sich im Gebäude eine Jugendherberge.

Kulturdenkmal
Das Kurfürstliche Amtshaus in der Zollstraße in Kaub wird im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Rhein-Lahn-Kreis geführt (Stand 2024). Der Eintrag lautet:
„Zollstraße 46, ehem. kurpfälzische Amtskellerei, verputzter Fachwerkbau, 1722; Hofgebäude 1610/11, Arkade mit Laubengang, polygonaler Treppenturm.“

(Florian Weber, Universität Koblenz, 2024)

Quellen
Unterlagen zur Stadtführung durch Kaub, zusammengestellt von Peter-Josef Bahles aus Kaub.

Internet
www.diejugendherbergen.de: Jugendherberge Kaub (abgerufen 26.03.2024)

Literatur

Dehe, Kurt (2021)
Kaub. Chronik einer Kleinstadt am Mittelrhein. S. 157, Kaub.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2024)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Rhein-Lahn-Kreis. Denkmalverzeichnis Rhein-Lahn-Kreis, 15. Jan. 2024. S. 50, Mainz.

Kurfürstliches Amtshaus in der Zollstraße in Kaub

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Zollstraße 46
Ort
56349 Kaub
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1610 bis 1722

Empfohlene Zitierweise

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Florian Weber: „Kurfürstliches Amtshaus in der Zollstraße in Kaub”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-352120 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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