LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Silvia Margrit Wolf
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Silvia Margrit Wolf
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Postkarte des Restaurants Unkelmühle an der Sieg (vor 1933)
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Druckerei Alfred Klein, Weyerbusch, Westerwald
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Druckerei Alfred Klein, Weyerbusch, Westerwald - Postkarte
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Blick vom Siegufer in Eitorf-Alzenbach nach Norden auf das Sieg-Wasserkraftwerk Unkelmühle in Windeck-Stromberg (2015)
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Blick von der Eitorfer Straße nach Nordwesten über die Sieg mit Sieg-Wasserkraftwerk Unkelmühle (2015)
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Blick von der Eitorfer Straße nach Nordwesten über die Sieg mit Sieg-Wasserkraftwerk Unkelmühle (2015)
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Postkarte des Restaurants Unkelmühle an der Sieg (vor 1933)
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Der Name „Unkelmühle“ bezeichnet sowohl eine historische Getreidemühle als auch ein bis heute bestehendes Wasserkraftwerk an der Sieg am Ufer gegenüber von Eitorf-Alzenbach.
Die historische Unkelmühle Hans Deutsch (2007) schildert die Mühlengeschichte der Unkelmühle in „Eitorfer Mühlen“:
Die Mahlmühle lag auf der Grenze der alten Ämter Windeck und Blankenberg im Herzogtum Berg zwischen den Kirchspielen Eitorf und Herchen. Die Technik der beiden unterschlächtigen Mühlräder an der historischen Mühle war vergleichbar mit der in der Mertener Klostermühle (1271). Dies deutet laut Deutsch (2007) auf eine Bauzeit (spätestens) im 13.-14. Jahrhundert hin. Ab da wurden aufgrund der Erfindung der oberschlächtigen Wasserräder lieber kleinere Bäche an den Nebenarmen genutzt, die weniger schadanfällig durch Eisgang und Hochwasser waren.
Die Mühle lag am rechten Siegufer mit einer vorgelagerte, langgestreckten Insel. Wahrscheinlich wurde die Mühle wegen der günstigen Lage an diesem Seitenarm errichtet. In der Sieg wurde das Wasser über einen Mühlendeich / Damm - bestehend aus einer Doppelreihe von Pfählen aus Erle oder Eiche, aufgefüllt mit Steinen, Erden, Plaggen, Reisiggeflecht - auf die Mühle zugeführt. Ein früherer Damm war möglicherweise trichterförmiger, um die Flößerei am Ufer nicht zu stören. Unterhalb bestand eine Furth durch den Fluss (Unkelfurth), die vermutlich auf die Alzenbacher Kapelle auf der gegenüberliegenden Uferseite zuführte.
1582 taucht die Hewmühle (= Heumühle) erstmals auf [* Pachtvertrag: Heinrich von Kellermann, seine Frau und Brüder pachten „Mülle zu Eitorf unt Hewmühle (Unkelmühle) auf der Siegen“ ]. Dies war vermutlich die frühere Bezeichnung der Unkelmühle und könnte laut Deutsch (2007) auf Wiesen- und Heuwirtschaft im Bereich des weitläufigen Ufergeländes zurückzuführen sein. Durch die häufigen Überflutungen war kaum eine andere Nutzung möglich. Die Mühle war zu dieser Zeit im Besitz des Landesherrn, des Herzogs von Jülich, Cleve und Berg.
1597 Mühlentausch - Der Herzog von Jülich, Cleve und Berg tauschte die beiden Eitorfer Mühlen (darunter die „Eyddorfer Hewmühll“) an Wilhelm von Nesselrode-Ehreshoven gegen die Eschmarer Mühle. In der Urkunde taucht auch die Unkelfurth unterhalb auf. Das Banngebiet der beiden Eitorfer Mühlen im Amt Blankenberg erstreckte sich fast über das ganze Kirchspiel Eitorf, schloss aber auch die benachbarte Honschaft Stromberg mit ein.
1601 Ersterwähnung der Unkelmühle (www.bezreg-koeln.nrw.de)
1690 Auflistung der Orte, die zum Zwangsgebiet der Unkelmühle gehörten und deren Einwohner ihr Getreide in der Unkelmühle mahlen lassen mussten, bei der Verwaltung von Nesselrode auf Welterode: Forst, Altzenbach, Wießborn, Rodder, Dickersbach, Stertzenbach, Halften, Müllenacker, Heck, Stromberg.
1715 Erstmalige kartographische Darstellung auf der Topographia Ducatus Montani (Karte des Herzogtums Berg) als „mühl“.
1726 Darstellung auf der Zeichnung der Besitztümer des Graf von Nesselrode von Renier Roidkin (Unkelfurt Mühle am Ufer der Sieg gehörend zu dem Schloß von Welterode).
1814 Mit dem Ende der Feudalzeit wechselte die Mühle in Privatbesitz (zunächst an den damaligen Müller Johann Gerhard Löwen, der die Mühle von der Gräfin von Nesselrode Ehreshoven kauft). Durch den Wegfall des Mühlenzwangs und die zunehmende Konkurrenz durch Mühlen in der Umgebung verlor die Mühle Kunden und musste ein Mahlwerk stilllegen. Erschwerend kam der Rückgang des Getreideanbaus zugunsten der Kartoffel hinzu.
1870 Nach Eigentümer- und Pächterwechseln wurde die Mühle an Matthias Christian Schiefen verpachtet, der ebenfalls Pächter und später Eigentümer der Halfter Mühle und der Niederottersbacher Mühle war und mit seiner Familie in der Unkelmühle wohnte.
1909 gab sein Sohn Heinrich Schiefen die Wohnung in der Mühle nach einem besonders starken Hochwasser auf. Der Mahlbetrieb ging weiter.
1921 Mit dem Bau des Wasserkraftwerks wurde der Mahlbetrieb eingestellt und am Standort der historischen Unkelmühle ein gleichnamiger Landgasthof eröffnet.
1986 wurde das alte Mühlengebäude im Zuge der Straßenausbaus abgerissen.
Das Wasserkraftwerk Unkelmühle 100 Meter stromabwärts der damals noch bestehenden Gaststätte „Unkelmühle“ am historischen Mühlenstandort wurde 1921/1922 der Staudamm und das heute noch bestehenden Kraftwerk durch die Eitorfer Firma Hegeling (Vorläufer der Firma Boge GmbH) zur Stromversorgung der Fabrik gebaut. Rechtsnachfolger war die Wasserkraftwerk Eitorf AG. Sie erhält 1928 das Recht, die Sieg auf 90,05 müNN bzw. 90,07 mNHN (entspricht dem heutigen Stauziel) zu stauen. Aktuelle Rechtsnachfolgerin und Betreiberin ist die RWE. Im Krafthaus der Unkelmühle arbeiten bei ausreichender Wasserführung drei Francis-Turbinen mit einer installierten Leistung von insgesamt 420 Kilowatt. Im Rahmen eines Pilotprojektes mit dem Land Nordrhein-Westfalen wurde ab 2011 ein neuer technischer Fischaufstieg in Form eines „Vertical-Slot-Passes“ installiert (www.bezreg-koeln.nrw.de).
Hinweise Das „Siegwasserkraftwerk Unkelmühle“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Liste der Baudenkmäler in Windeck, Nummer A 183). Das Objekt „Unkelmühle an der Sieg“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Unkelmühle bei Alzenbach (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 459).
Internet www.bezreg-koeln.nrw.de: Bezirksregierung Köln: Pilotanlage Unkelmühle: Fischschutz und Energieerzeugung im Einklang (abgerufen am 05.12.2023)
Literatur
Deutsch, Hans (2007)
Eitorfer Mühlen: Neunhundert Jahre Mühlengeschichte im Herzogtum Berg (mit Unterstützung des Heimatvereins Eitorf). Eitorf.
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation, Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1500, Ende nach 1921
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