Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden

Reformierter Privatfriedhof Dalbenden

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Kall
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 30′ 52,58″ N: 6° 34′ 34,82″ O 50,5146°N: 6,57634°O
Koordinate UTM 32.328.174,22 m: 5.598.654,89 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.540.922,29 m: 5.597.808,50 m
  • Grabsteine aus dem östlichen Grabfeld des Reidemeisterfriedhof Dalbenden. Links und mittig: Grabsteine der Familie Cramer. Rechts unbekannt (2023).

    Grabsteine aus dem östlichen Grabfeld des Reidemeisterfriedhof Dalbenden. Links und mittig: Grabsteine der Familie Cramer. Rechts unbekannt (2023).

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    Marcel Zanjani / LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
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    Marcel Zanjani
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  • Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden (2023)

    Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden (2023)

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  • Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden (2023)

    Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden (2023)

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Bei Burg Dalbenden befindet sich der 1664 angelegte Reformierte Privatfriedhof. Er besteht aus einer dreiteiligen Anlage, zwei Grabfeldern sowie eine Gruft. Die beiden Grabfelder sind eingefriedet, die Gruft aus dem Jahre 1909 wurde 1949 aufgelassen. Bei den Protestanten, die auf diesem Friedhof beerdigt sind, handelt es sich um Angehörige reicher Familien, meist aus Reidtmeister-Geschlechtern (Eisenfabrikanten).
Die Erstbelegung erfolgte 1664 durch Gerhart Mey, dessen Grabstein sich heute auf dem evangelischen Friedhof in Gemünd findet. Die drei ältesten Grabsteine datieren aus dem 17. Jahrhundert. Sie gehören der Reitmeisterfamilie Schmitz. Fünf Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert verweisen auf die Familie Cramer. Eine weitere Grabstätte mit drei Belegungen der Familie Cramer datiert in die Jahre 1879 bis 1886. Die Grabstätte der Familie Peipers wurden zwischen 1849 und 1909 belegt.
Die Bedeutung des Friedhofes wird durch weitere Familien belegt, dazu gehören die Namen Poensgen, Schoeller oder Peuchen. Angehörige dieser Familien hatten im 16. bis 19. Jahrhundert große Bedeutung für die Eisenindustrien in der Eifel.
In der frühen Neuzeit gehörte das Gebiet links der Erft zum Kloster Steinfeld, war dementsprechend katholisch geprägt. Die Region rechts der Urft war hingegen protestantisch. Die Bewohner hier mussten für Gottesdienste die Kirchen in Gemünd oder Schleiden aufsuchen. Im 17. Jahrhundert wurden den evangelischen Bewohnern, vor allem den reichen Reidemeisterfamilien, erlaubt, bei Burg Dalbenden einen privaten Friedhof anzulegen.
Der Friedhof in Dalbenden ist ein Beispiel für einen privaten Burgfriedhof mit den für das 17. bis 19. Jahrhundert charakteristischen Grabsteinen.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2023)

Hinweise
Der Reidemeister-Friedhof in Dalbenden ist seit 1994 eingetragenes Baudenkmal (Kall lfd. Nr. 152; LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 1706) und wertgebendes Merkmal des Kulturlandschaftsbereichs „Oberes Urfttal“ (Regionalplan Köln 282).
Unmittelbar nördlich des Friedhof liegt ein Aufschluss der römischen Wasserleitung aus der Eifel nach Köln.
Der Friedhof war Station der Archäologietour Nordeifel 2023.

Internet
www.eifel.info: Archäologietour Nordeifel 2023, Reidemeisterfriedhof in Dalbenden (abgerufen 21.08.2023)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Kall, Nr. 152 (abgerufen 21.08.2023)

Literatur

Schiffer, Hans-Peter (2006)
Das Urfttal in der Eifel. Landschaft - Natur - Geschichte. S. 105-106, Weilerswist.

Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Landstraße L 204
Ort
53925 Kall - Dalbenden
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1664

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Reidemeisterfriedhof in Urft-Dalbenden”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345694 (Abgerufen: 8. Oktober 2024)
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