Burgmühle Arloff an der Erft

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bad Münstereifel
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 35′ 33,19″ N: 6° 47′ 20,35″ O 50,59255°N: 6,78899°O
Koordinate UTM 32.343.506,70 m: 5.606.850,23 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.555.912,22 m: 5.606.617,88 m
  • Luftbild der Burgmühle Arloff (2021)

    Luftbild der Burgmühle Arloff (2021)

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    Karl Peter Wiemer / Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V.
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  • Burgmühle Arloff (2021)

    Burgmühle Arloff (2021)

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  • Burgmühle Arloff (2021)

    Burgmühle Arloff (2021)

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Lage
Kurz bevor die Erft nördlich von Bad Münstereifel die Eifel verlässt, liegt der Ort Arloff. Am südwestlichen Ortsrand befindet sich außerhalb der Burg Arloff die ehemalige Wassermühle „Burgmühle Arloff“. Sie ist in eine mehrteilige, von einer Mauer umgebene Hofanlage, dem direkt an der Erft gelegenen ehemaligen Mühlengut, integriert.

Gebäude
Die Mühle ist ein rechteckiges, viergeschossiges Gebäude, das um zwei Stockwerke die übrigen Hofgebäude überragt. Die beiden unteren Stockwerke bilden einen Bruchsteinsockel für die beiden oberen Stockwerke in Fachwerkbauweise. Jedes dieser Stockwerke besitzt eine Tür mit einem Flaschenzug für das Mahlgut. Diese Türen sind übereinander angeordnet. Beidseitig befinden sich am Mühlengebäude zweigeschossige Anbauten, ebenfalls in Fachwerkbauweise. Das Wasserrad bzw. der jüngere Turbinenantrieb ist nicht zu erkennen. Erhalten ist jedoch der von der Erft abzweigende Mühlengraben westlich der Burgmühle.

Geschichte
Für lange Zeit gehörte die Burgmühle zum Lehnsgut der im Mittelalter entstandenen Burg Arloff. Die Burg lag zwar im Gebiet von Kurköln, doch Eigentümer war der Herzog von Jülich. Beide Anwesen, Burg und Mühle, wurden bis Anfang des 19. Jahrhunderts nur gemeinsam veräußert. Und dies geschah recht häufig. Burgherren waren unter anderem im 17. Jahrhundert Werner Dietrich von Friemersdorf, im 18. Jahrhundert der Kanoniker Mathias Brewer, im 19. Jahrhundert Heinrich Dahmen. Einige seiner Vorfahren waren bereits seit ca. 200 Jahren Pächter auf dem Vorläufer der heutigen Burgmühle, was Pachtbriefe, die bis 1718 zurückreichen, belegen. Bis zur Säkularisation in der Franzosenzeit des 19. Jahrhunderts war die Burgmühle eine Zwangsmühle für die Bauern der benachbarten Orte Arloff, Kalkar und Kirspenich, die hier ihr Getreide mahlen lassen mussten.

Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb Paul Eversheim das Anwesen der Burgmühle. Sie wurde vom Wasser des Erftmühlengrabens, das unter der Mühle hindurchfloss, angetrieben. Dieser Graben ist auf der Preußischen Kartenaufnahme 1891-1912 dargestellt. Auch auf der Deutschen Grundkarte von 1937-2016 ist dieser Mühlengraben ebenfalls verzeichnet. Eversheim ließ die alte Mühle abreißen und ersetzte sie durch den heute noch erhaltenen Fachwerkbau. Moderne Mühlentechnik wurde installiert und das Wasserrad durch eine Turbine ersetzt.

Die Mühle war bis 1951 in Betrieb und mahlte aber nur noch für den Eigenbedarf der Bäckerei Eversheim. In den 1960er Jahren wurde der Mahlbetrieb endgültig eingestellt. Heute wird das Mühlengebäude als Wohnraum genutzt.

Hinweise
Die Burgmühle Arloff steht unter Denkmalschutz und ist in der Denkmalliste der Stadt Bad Münstereifel unter der Nr. 40 eingetragen.
Die RMDZ-Mühlenkennzahl der Burgmühle in der Stadt Bad Münstereifel lautet DE-NW / 06.04 / 03.8

(Elisabeth Zenses, Rheinisches Mühlen-Dokumentationszentrum e.V. 2022, erfasst im Rahmen des Verbundprojekts „Aufnahme der Mühlen im Rheinland“)

Internet
www.nikola-reinartz.de: Zu Geschichte von Burg und Burgmühle in Arloff von Dr. Hans Welters (abgerufen 02.08.2023)

Literatur

Mertes, Erich; Heidenbluth, Daniel; Bertram, Peter (2005)
Die Nordeifel. (Mühlen der Eifel, Band 2.) Aachen.

Burgmühle Arloff an der Erft

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hubertuskapelle 2
Ort
53902 Bad Münstereifel - Arloff
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation, Auswertung historischer Karten, Fernerkundung

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Elisabeth Zenses (2023): „Burgmühle Arloff an der Erft”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345614 (Abgerufen: 14. Mai 2024)
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