Die Wasserburg Arloff entstand im dritten Viertel des 13. Jahrhunderts; Bauhölzer des Wohnturmes haben sich dendrochronologisch in das Jahr 1269 datieren lassen. Ein wenig später, 1278, wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt; sie befand sich damals im Besitz eines Gerlach von Dollendorf, der auch die sehr ähnliche Wasserburg in Kirspenich besaß. Es liegt der Schluss nahe, das Gerhard die beiden Burgen zur selben Zeit nach einem einheitlichen Bauschema errichten ließ.
Es handelt sich um eine geschlossene rechteckige Anlage, die von einem Wassergraben umgeben war. Der Wohnturm stellt das älteste Gebäude im Burgbereich dar, steht allerdings außerhalb des Gevierts. Er wurde in Bruchstein errichtet, besteht aus drei Geschossen und schließt mit einer Wehrplattform ab, über der sich seit der Barockzeit eine geschweifte, ursprünglich von einer Laterne bekrönte Haube erhebt. Jedes der Obergeschosse weist einen großen, das Stockwerk einnehmenden Raum auf, der jeweils mit einem Kamin versehen ist.
Abseits von dem Wohnturm befindet sich als Teil des Burggevierts ein weiteres, im Kern spätmittelalterliches Wohngebäude aus verputztem Bruchstein mit einem Satteldach. Die Gebäudemotte wird von einem Herdraum eingenommen; ein Querflur kam während eines im Jahre 1699 erfolgten Umbaus hinzu.
Zudem gehören zu dem Burgkomplex drei Wirtschaftstrakte, die im 19. Jahrhundert in Fachwerkbauweise neuerrichtet wurden.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
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