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Der Menhir von Kaiserswerth an der Kreuzung Alte Landstraße und Zeppenheimer Weg (2024).
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Florian Treede
Fotograf/Urheber:
Treede, Florian
Medientyp:
Bild
Vollkommen unscheinbar am Zaun des jüdischen Friedhofs an der Alten Landstraße und von einer Hecke umwachsen, lässt sich im Düsseldorfer Stadtteil Kaiserwerth ein sehr altes Kulturgut des Rheinlandes finden: Ein etwa eineinhalb Meter spitz in die Höhe ragender Stein - ein Menhir oder auch Hinkelstein. Der etwa zwei Meter hohe Stein ist annähernd quadratisch mit etwa 0,5 Metern Seitenlänge und abgerundeten Kanten. Er weist vereinzelt Ritzungen und Bohrlöcher aus jüngerer Zeit auf. Der Menhir von Kaiserswerth, der einzige bekannte Stein dieser Art im Rheinland, stammt vermutlich aus der Bronzezeit und wurde etwa im Jahre 2000-1500 v. Chr. aufgestellt.
Die größte Ansammlung dieser prähistorischen Relikte findet man an der französichen Küste der Bretagne. So stammt das Wort Menhir auch aus dem Bretonischen (maen für „Stein“ und hir für „lang“). Vereinzelt sind diese Steine aber in ganz Europa vorhanden. Wozu der Menhir von Kaiserswerth diente, ist unbekannt. Vermutet wird, dass viele Menhire als Kultstätte, Wegmarkierung oder als einfache Verzierung dienten.
Im Mittelalter versahen abergläubische Menschen Menhire häufig mit Kreuzen und anderen christlichen Symbolen, um die heidnischen Kräfte, die von den Steinen ausgehen sollen, zu bannen. Zwar sind am Menhir von Kaiserswerth keine offensichtlichen Kreuze angebracht, jedoch finden sich Spuren von Einwirkungen und nachträglicher Bearbeitung - vermutlich „mittelalterliche Versuche, Höhlungen für Kerzen oder Kruzifixe in den Stein zu schlagen, bis hin zum Zusammenhang mit Hinrichtungen, denn es war früher Brauch, die Verurteilten auf dem Weg zur Richtstätte an den Stein zu stoßen.“ (de.wikipedia.org) Des Weiteren stand in der Nähe des Steins zwischen 1078 und 1689 die St. Georgs Kapelle, die auf alten Karten noch zu sehen ist. Diese sollte vermutlich die „böse Aura“ des Steins in Schach halten.
In den 1950er Jahren wurde der Menhir für den Straßenbau umgesetzt. Der genaue ursprüngliche Standpunkt ist unbekannt. Alte Fotografien zeigen, dass er an seinem alten Standort nicht nur windschief, sondern auch deutlich höher war. Er wurde bei seiner Versetzung etwa 50 Zentimeter tief eingegraben, was ihn noch unscheinbarer macht und kaum auf seine „bewegte“ Vergangenheit hinweist.
Bodendenkmal Der Menhir wurde am 22. November 1985 als Bodendenkmal in die Denkmalliste Düsseldorf eingetragen (Stadt Düsseldorf, Nr. B 2; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Nr. D 002).
Internet www.lipinski.de: Der Menhir von Kaiserswerth (Text Klaus Lipinski, abgerufen 30.08.2024) de.wikipedia.org: Menhir von Kaiserswerth (abgerufen 30.08.2024) archive.ph / www.duesseldorf.de: Denkmaleintrag (Archivlink, ursprünglicher Inhalt nicht mehr verfügbar, abgerufen 30.08.2024)
Literatur
Höckmann, Olaf (1975)
Der Menhir bei Kaiserswerth. In: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler, Bd. 15, S. 102-105. Mainz.
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