Ganz in der Nähe des Rheintal-Profils in der „Freiluga“ in Müngersdorf findet sich eine geomorphologische Besonderheit, die Müngersdorfer Hangkante. Diese Naturerscheinung ist als Geotop klassifiziert und zeigt die Stufe der Mittelterrasse zur Niederterrasse, die der damalige Verlauf des Flusses hinterlassen hat.

Beschreibung
Die Terrassenkante liegt am Rand des Schwemmlandes, das der Rhein zum Höhepunkt der letzten Eiszeit durchströmte. Eine von zahlreichen Rheinrinnen verlief am Fuße des Terrassenhangs und bildete am Außenrand einer Flusswindung einen Prallhang, sodass der Hang weiter steil gehalten wurde.
Die Müngersdorfer Terrassenkante trennt zwei Landschaften unterschiedlicher Prägung: im Westen die lössbedeckte Mittelterrassenlandschaft (Brauweiler Lössplatte), im Osten die lössfreien, von Rinnen und der Rheinaue durchzogenen Niederterrassen (Kölner Rheinebene). An dieser Stelle sind 200.000 Jahre Landschaftsgeschichte zu erleben.

Die Terrassenkante der Unteren Mittelterrasse wurde im Jahr 2015 zum Bodendenkmal und Geotop (GK50007-003) erklärt. Der Schutz des rund 2,2 Hektar umfassendes Geländes erstreckt sich auf einen Streifen neben dem Alten Militärring, der heute auch bebaut ist. So ist das „Bodendenkmal“ kaum ersichtlich. Eine erklärende Tafel zum naturgeschichtlichen „Naturdenkmal“ steht gegenüber der Elsa-Brandström-Realschule auf Höhe der Müngersdorfer Herrigergasse. Die Böschung lässt das Ausmaß der Eintiefung zwischen den Aufschotterungsphasen der Saale- und der Weichsel-Kaltzeit deutlich werden.

(Barbara Obermaier, Köln, 2023)

Internet
www.buergerverein-koeln-muengersdorf.de: Die Mittelterrassenkante in Müngersdorf, Entstehung, Bedeutung, Entwicklungsmöglichkeiten (Text Reinhard Zeese für das Mitglieder-Magazin BlickPunkt Müngersdorf 33, Winter 2019/20, abgerufen 28.04.2023)
buergerverein-koeln-muengersdorf.de: Einzigartiges Naturerbe gerettet! Mittelterrassenkante dauerhaft geschützt (Mitglieder-Magazin BlickPunkt Müngersdorf 33, Winter 2019/20, abgerufen 28.04.2023)