Ehemaliges Gießharzwerk für die Frechener Steinzeugindustrie (2022)
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Nicole Schmitz / Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
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Am linken Bildrand sind noch die grauen Silos für die Lagerung der Dichtungsmasse (Kunststoff Polyurethan) erhalten (2022).
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Seit 1970 werden an diesem Standort Polyurethansysteme zum Verkleben, Vergießen und Abdichten hergestellt.
Der Kunststoff „Polyurethan“ zur Vermuffung von Steinzeugrohren konnte bis Ende der 1960er-Jahre nur von den Bayerwerken in Leverkusen bezogen werden. Die Firma Wolf beabsichtigte, die Herstellung des Kunststoffes selbst zu übernehmen. Durch Vermittlung über Herrn Dr. Kurt Ries konnte Kontakt zur auf diesem Gebiet tätigen Firma Häger&Kässner KG (Hamm/Westfalen) aufgenommen werden (Schliski & Wolf 1983, S. 220).
1970 gründeten Dr. Kurt Ries, die Firma Häger&Kässner KG (Hamm/Westfalen) zusammen mit dem Automatikbauer Klaus Peter Griese das „Gießharzwerk Frechen GmbH & Co. KG“ (Schliski & Wolf 1983 1983, S. 220). Die Fabrikationsanlagen wurden auf dem Grundstück der Ziegelei Wolf, benachbart zur Steinzeugröhrenfabrik Rhenania und östlich der Bonnstraße errichtet.
Die Entwicklung der sogenannten „automatischen Steckmuffe“ bedeutete eine immense Zeitersparnis bei der Verlegung der Rohre und somit einen entscheidenden technischen Vorteil gegenüber Konkurrenzprodukten des Steinzeugrohres: „In den meisten Steinzeugwerken werden die Verbundteile der Rohre mit einem Überzug aus dem rötlichen Kunststoff Polyurethan versehen. Auf der Baustelle lassen sich die Steinzeugrohre jetzt mit wenigen Handgriffen mit Hilfe dieser Muffe abdichten und verbinden. Früher brauchte man für das Verbinden und Abdichten der Rohre das Fünffache der Verlegungszeit, heute hält sich der Zeitaufwand für beide Arbeitsvorgänge mit der automatischen Steckmuffe in der Waage“ (Kölnische Rundschau vom 10.05.1968).
Auch heute noch produziert dort die Firma FreChem GmbH & Co. KG Polyurethansysteme zum Verkleben, Vergießen und Abdichten (frechem.de). Die Silos aus dem Ursprungsjahr sind noch erhalten, vermutlich handelt es sich bei den modernisierten Fabrikationsgebäuden ebenfalls um den ursprünglichen Gebäudebestand.
Internet/Quellen: frechem.de: Historie (abgerufen am 07.07.2023) Kölnische Rundschau vom 10.05.1968: Steinzeuge behaupten sich gegenüber jeder Konkurrenz. Großer technischer Vorteil ist die sogenannte Steckmuffe (Sammlung Bernd Mayerhofer, Ordner Steinzeug Allgemein, Stadtarchiv Frechen)
Literatur
Schliski, Heinz; Wolf, Heinrich II (1983)
Die Wolfs aus Frechen. Eine Familien- und Firmengeschichte. Nach den Aufzeichnungen von Heinrich Wolf II, bearbeitet von Heinz Schliski. 220, Frechen.
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