Villa von Toni Ooms

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Frechen
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 54′ 55,13″ N: 6° 48′ 47,59″ O 50,91532°N: 6,81322°O
Koordinate UTM 32.346.282,90 m: 5.642.685,15 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.557.233,09 m: 5.642.540,78 m
  • Villa von Toni Ooms in Frechen (2024)

    Villa von Toni Ooms in Frechen (2024)

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    Nicole Schmitz / Landschaftsverband Rheinland / CC BY 4.0
    Fotograf/Urheber:
    Nicole Schmitz
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Toni Ooms` Villa steht in der Hüchelner Straße 115 und ist verziert mit einem Keramikportal mit Jagdmotiven sowie keramischen Fenstergewänden und Gesimsen (Ooms´sche Keramik).

Geschichte und Beschreibung
In Folge des wirtschaftlichen Erfolges seines Unternehmens ließ Toni Ooms sich vom Kölner Architekten Hans Zingeler 1929 ein prächtiges Haus in Frechen bauen. Dabei hat er auch die keramischen Produkte seiner Firma miteinbezogen. Viele baukeramische Elemente, die im Werk 'Kalscheuer' angeboten wurden, lassen sich am Bau der Villa Ooms beispielhaft bewundern. So besitzt das Eingangsportal eine dunkelgrüne Keramikeinfassung mit einem darauf abgebildeten Jagdmotiv ('Heimkehrender Jäger'). Die Fenstergewände und Gesimse sind ebenfalls in Keramik ausgeführt. Der Erker an der Rückseite des Hauses wurde mit keramischen Puttenreliefs verkleidet. Die Heizkörper im Inneren des Hauses schmückten hellgrüne ornamental durchbrochene Keramikgitter. Unterschiedliche Feinkeramiken zierten die Inneneinrichtung. Im Garten ließ Toni Ooms versuchsweise ein Fischbecken aus verschiedenfarbigen Keramikplatten anlegen, um ihre Brauchbarkeit zu testen“ (Keramikweg Frechen, Station 30).

Heutiger Zustand und kulturhistorische Bedeutung
Auch heute noch zeigt sich die Villa als zweigeschossiges Wohnhaus mit Klinkerfassade auf rechteckigem Grundriss im expressionistischen Stil. Sie trägt ein Mansarddach mit Fußwalm. Auch das leicht zurückspringende 1. Obergeschoss mit den keramischen Gesimsen und der keramischen Fenster- und Türeinfassungen sind noch erhalten. Laut Heeg (1992, S. 190) existiert das Wasserbecken nicht mehr. Der ehemals großzügige Garten mit markantem Baumbestand wurde mittlerweile halbiert bzw. für den Bau eines weiteren Wohngebäudes aufgeteilt.
Der von einer Mauer umgebene und erhöht liegende, ehemals mit Pflanzen und Keramikgefäßen gestaltete Vorgarten wurde jüngst eingeebnet und mit einer neuen Rasenfläche versehen. Über die Erhaltung der ursprünglichen keramischen Innenausstattung ist nichts Näheres bekannt.

Toni Ooms als erfolgreichem, innovativem Werksleiter des damaligen Steinzeugwerkes Jakob Kalscheuer & Cie. und Begründer der regional bedeutenden Abteilung für Fein- und Baukeramik (Ooms´sche Keramik oder Köln-Frechener Keramik, 1919-1934) kommt eine hohe Bedeutung für die Keramikgeschichte der Stadt Frechen zu. Die aus seiner Abteilung stammenden keramischen Kunstwerke prägen als Kleindenkmale oder als Fassadenschmuck Siedlungen und bedeutende Gebäude der 1920er bis 1930er Jahre in Köln, Frechen und Umgebung. Der älteren Bevölkerung Frechens sind seine Werke noch präsent und stiften Identität. Eine Straße in Frechen ist nach ihm benannt.
Aus diesen Gründen hat auch seine Villa als bauliches Zeugnis und Wohnstätte Toni Ooms´ eine hohe kulturhistorische Bedeutung.

(Keramion Frechen und Nicole Schmitz /LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2023)

Internet
keramion.de: Villa von Toni Ooms, Station 30 Keramikweg Frechen (abgerufen am 29.08.2023)

Literatur

Heeg, Egon / Förderverein des Keramikmuseums der Stadt Frechen e.V. (Hrsg.) (1992)
Die Köln-Frechener Keramik des Toni Ooms 1919-1934. S. 189 f, Köln.

Villa von Toni Ooms

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hüchelner Straße 115
Ort
50226 Frechen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1929

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Empfohlene Zitierweise
Keramion Frechen und Nicole Schmitz (2023): „Villa von Toni Ooms”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345027 (Abgerufen: 18. März 2025)
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