Katharinenkapelle Treis

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Treis-Karden
Kreis(e): Cochem-Zell
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 10′ 22,11″ N: 7° 18′ 1,59″ O 50,17281°N: 7,30044°O
Koordinate UTM 32.378.638,04 m: 5.559.227,14 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.592.944,08 m: 5.560.440,16 m
  • Die Katharinenkapelle in Treis (2022)

    Die Katharinenkapelle in Treis (2022)

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  • Zeichnung der ehemaligen Katharinenkirche in Treis (um 1900)

    Zeichnung der ehemaligen Katharinenkirche in Treis (um 1900)

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  • Das Fenster in der Katharinenkapelle in Treis zeigt die Enthauptung der Heiligen Katharina (2022)

    Das Fenster in der Katharinenkapelle in Treis zeigt die Enthauptung der Heiligen Katharina (2022)

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    Altar in der Katharinenkapelle in Treis (2022)

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    Netzgewölbe in der Katharinenkapelle in Treis (2022)

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  • Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022)

    Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022)

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  • Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022) (2022)

    Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022) (2022)

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  • Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022)

    Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022)

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  • Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022)

    Engelsfigur in der Gewölbe-Konsole der Katharinenkapelle in Treis (2022)

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  • Ein mit einem Spruchband umschlungener Prophetenkopf in der Katharinenkapelle in Treis (2022)

    Ein mit einem Spruchband umschlungener Prophetenkopf in der Katharinenkapelle in Treis (2022)

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  • Relief aus der Erbauungszeit der Katharinenkirche in Treis als Abschluss der Sakramentsnische (2022)

    Relief aus der Erbauungszeit der Katharinenkirche in Treis als Abschluss der Sakramentsnische (2022)

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  • Skulptur der Gottesmutter mit dem gestorbenen Christus auf ihrem Schoß (2022)

    Skulptur der Gottesmutter mit dem gestorbenen Christus auf ihrem Schoß (2022)

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Mitten in der Ortslage des Ortsteils Treis auf dem Rathausplatz befindet sich die Katharinenkapelle. Es handelt sich um den Chor der ehemaligen katholischen Pfarrkirche „St. Katharina“ der früher selbstständigen Gemeinde Treis. Die Kirche, welche nach Errichtung der neuen Kirche „St. Johannes“, nach Umbau als Verwaltungsgebäude des Amts Treis diente, wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Kämpfen um die Moselbrücke Treis am Spätnachmittag des 14. März, wahrscheinlich, von Granaten der deutschen Truppen, welche sich über den Hunsrück zurückzogen, in Brand geschossen. Löscharbeiten wurden von den amerikanischen Soldaten, welche mittlerweile im Dorf waren verboten und so brannte das Dach ab und stürzte zusammen. Da damals die Mittel zur Sicherung des historischen Bauwerks fehlten stürzte auch noch die Gewölbedecke ein. Der Chor wurde durch die Rückfront des neuen Amtsgebäudes des Amtes Treis im Jahre 1951 geschlossen, der Dachstuhl und das Dach wieder hergestellt und der jetzige Zugang geschaffen. Im Innenraum wurden erforderliche Reparaturen vorgenommen. Ab der Fertigstellung 1953/55 diente der alte Chor zunächst als Kriegergedächtniskapelle und später, bis zum Bau der neuen Leichenhalle, als Leichenhalle.

Erbauung und Umbau
Über ein genaues Datum etwa der Grundsteinlegung oder des Stiftungsaktes der Kirche schweigen die Quellen. Der Baustil und eine 1452 gegossene Glocke sprechen für ihre Erbauung um die Mitte des 15. Jahrhunderts. Nach dem Bau der neuen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wurde die für die Gemeinde zu klein gewordene Katharinenkirche an die Gemeinde Treis übergeben, weil diese den Bau der neuen Kirche durch eine Holzfällung zum größten Teil finanziert hatte. In den Jahren 1832/36 erfolgte der Abriss des Turmes um zwei Stockwerke sowie ein Um- und Anbau für Gemeindezwecke. Es entstanden Räume für die Bürgermeisterei und für das Friedensgericht. Das ehemalige Kirchenschiff wurde als Gemeindesaal genutzt. 1860 erfolgte der Umbau des gesamten Obergeschosses zum Arrestlokal mit Gefängniswärterwohnung. Mit der Einrichtung eines Amtsgerichtes in Cochem und Bau eines Kreisgefängnisses in Cochem hatte nur noch die Bürgermeisterei Treis in dem Anbau ihre Büroräume. Im Jahre 1881 wagte daher der damalige Pastor Schild, welcher auch schon Geld gesammelt hatte, der Gemeinde Treis wegen Rückkaufs der gesamten Katharinenkirche einschließlich des Anbaues, ein Angebot zu unterbreiten. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 09.12.1881 wurde jedoch nur die aufgegebene Kirche der Kirchengemeinde Treis, unter der Bedingung diese wieder stilgerecht in Stand zu setzen, rückübertragen. Vom August 1881 bis zum April 1883 wurden dann Renovierungsarbeiten ausgeführt, vermauerte Chorfenster wieder aufgebrochen, fehlende Strebepfeiler hergestellt, neue Fenster bestellt, Putz innen und außen aufgebracht sowie die Putzflächen innen und außen farblich neu gefasst.

Gebäude und Ausstattung
Die Katharinenkirche war und ist, soweit sie noch als Katharinenkapelle besteht, ein Bauwerk der Gotik aus glatt verputztem Grauwackemauerwerk mit drei Chorfenstern und vier Strebepfeilern. Im Innern befindet sich ein 1,05 m breites und 1,60 m hohes Relief aus der Erbauungszeit als Abschluss der Sakramentsnische. Es zeigt links das Wappen der Stifterfamilie Pyrmont-Ehrenberg und rechts das Wappen des Trierer Erzbischofs und Kurfürsten Johann II. von Baden. Unten in dem Relief steht fast vollplastisch ein Ecce Homo, eine Darstellung Jesu mit der Dornenkrone wie ihn Pontius Pilatus nach der Geißelung dem Volk vorführte. Die Schlusssteine des Gewölbes zeigen die segnende Hand Gottes und den Stern von Bethlehem. Die Konsolen unter den Gewölberippen sind halbfigurig als breitgeflügelte Engel ausgearbeitet, darüber zwei von Spruchbändern umschlungene Prophetenköpfe. Das mittlere dieser Fenster, mit einer Darstellung der Enthauptung der heiligen Katharina, wurde 1882 von dem Koblenzer Maler Josef Machhau gestaltet. 1953 wurde das Fenster von den Glaskunstwerkstätten H. W. Eichhorn aus Boppard restauriert. Drei Gemälde aus der alten Kirche hängen an der Rückwand der Kapelle. Das linke Bild zeigt den heiligen Sebastian; ein Engel zieht die Pfeile, mit denen er gemartert wurde, aus seinen Wunden. Im mittleren Bild ist Maria mit dem Kind in einem Sternenkranz dargestellt, im Gemälde rechts das Jüngste Gericht. Alle drei Bilder sind wahrscheinlich Werke des 18. Jahrhunderts. Aus der alten Kirche wurden die Statuen in die neue Pfarrkirche mitgenommen und dort wieder aufgestellt. Der Hochaltar aus der Zeit um 1550 war ein Flügelaltar, welcher im Diözesanmuseum Trier ausgestellt ist. In der heutigen Pfarrkirche St. Johannes sind jedoch im Kirchenvorraum gefasste großformatige Fotos aufgehängt. Ein Weihwasserbecken und einige Bänke finden sich in der Zilleskapelle wieder.

Kulturdenkmal
Die Katharinenkapelle wird im Nachrichtlichen Verzeichnis für Kulturdenkmäler im Kreis Cochem-Zell geführt (Stand 2022). Der Eintrag lautet:
„Am Rathaus 2, Katharinenkapelle, Chor der spätgotischen ehem. kath. Pfarrkirche St. Katharina, 2. Hälfte 15. Jh.“.

(Klaus Layendecker, Ortsgemeinde Treis-Karden, 2022)

Quellen
  • Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 655,118 Nr. 471 Seite 537ff. (Renovation resp. Erhaltung eines Teils der alten Kirche zu Treis von der ein Teil zur Bürgermeisterei ausgebaut ist)
  • Pfarrchronik Treis aus dem Jahre 1953 (Katharinenkirche wird als Kriegerkapelle hergerichtet)
  • Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 441 Nr. 28361 (Restaurierung der Katharinenkirche 1881)
  • Stadtarchiv Cochem: Cochemer Zeitung vom 25.08.1881, Nr.101; 03.04.1881, Nr. 27; 10.08.1882, Nr. 94, 16.01.1882, Nr. 7; 24.04.1883, Nr. 48

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2022)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Cochem-Zell. Denkmalverzeichnis Kreis Cochem-Zell, 19. September 2022. Mainz.
Layendecker, Klaus (2016)
Das Friedensgericht Treis. In: Von Häckedetz unn Stiftshere - Geschichte und Geschichten von Treis-Karden, Band 7, S. 48-54. Treis-Karden.
Layendecker, Klaus (2016)
Das Gefängnis Treis. In: Von Häckedetz unn Stiftshere – Geschichte und Geschichten von Treis-Karden, Band 7, S. 55-62. Treis-Karden.
Layendecker, Klaus (1993)
Renovierung der Treiser Katharinenkirche im Jahre 1776. In: Jahrbuch für den Kreis Cochem-Zell, Jg. 1993, S. 145-146. Cochem.
Münch, Hans Josef (2004)
Eine Kirche mit wechselvoller Geschichte. Die Treiser Katharinenkirche. In: Von Häckedetz unn Stiftshere – Geschichte und Geschichten von Treis-Karden, Band 1, S. 71-77. Treis-Karden.
Sauerborn, Bruno (o.J.)
Kriegsende in unserer Heimat - Die letzten 100 Tage. S. 29, o.O..
Wackenroder, Ernst (1959)
Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem. (Die Kunstdenkmäler von Rheinland-Pfalz / im Auftr. des Ministeriums für Kultur, Jugend, Familie und Frauen hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Band 3.) S. 724-729, München/Berlin.

Katharinenkapelle Treis

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Am Rathaus 1
Ort
56253 Treis-Karden - Treis
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger

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Klaus Layendecker (2022): „Katharinenkapelle Treis”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344522 (Abgerufen: 25. April 2024)
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