Rotes Haus in Bergheim

Heimathaus des Kreises Bergheim, Kreisheimathaus Bergheim

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Bergheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 57′ 9,64″ N: 6° 38′ 7,51″ O 50,95268°N: 6,63542°O
Koordinate UTM 32.333.919,31 m: 5.647.224,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.544.693,80 m: 5.646.574,37 m
  • Rotes Haus in Bergheim (Erft) (2013)

    Rotes Haus in Bergheim (Erft) (2013)

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  • Rotes Haus in Bergheim (Erft) (1960)

    Rotes Haus in Bergheim (Erft) (1960)

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  • Rotes Haus in Bergheim (Erft) (1960)

    Rotes Haus in Bergheim (Erft) (1960)

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  • Rotes Haus in Bergheim (Erft) (1964)

    Rotes Haus in Bergheim (Erft) (1964)

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  • Brand des Aachener Tors in Bergheim 1956

    Brand des Aachener Tors in Bergheim 1956

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  • Herd- und Küchengeräte, Heimathaus Bergheim, (undatiert)

    Herd- und Küchengeräte, Heimathaus Bergheim, (undatiert)

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  • "Das Heimathaus in Bergheim/Erft", Linolschnitt von Heinz van den Hoff (1981)

    "Das Heimathaus in Bergheim/Erft", Linolschnitt von Heinz van den Hoff (1981)

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  • Relieffries "Ezechiel schaut die Auferweckung der Toten" (1995)

    Relieffries "Ezechiel schaut die Auferweckung der Toten" (1995)

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  • Transport eines römischen Sarkophags vom ehemaligen Heimathaus in den Innenhof des Kreishauses (1996)

    Transport eines römischen Sarkophags vom ehemaligen Heimathaus in den Innenhof des Kreishauses (1996)

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  • Transport eines römischen Sarkophags vom ehemaligen Heimathaus in den Innenhof des Kreishauses (1996)

    Transport eines römischen Sarkophags vom ehemaligen Heimathaus in den Innenhof des Kreishauses (1996)

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  • Transport eines römischen Sarkophags vom ehemaligen Heimathaus in den Innenhof des Kreishauses (1996)

    Transport eines römischen Sarkophags vom ehemaligen Heimathaus in den Innenhof des Kreishauses (1996)

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  • Rotes Haus in Bergheim (Erft) (2015)

    Rotes Haus in Bergheim (Erft) (2015)

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  • Rotes Haus in Bergheim (Erft) (2017)

    Rotes Haus in Bergheim (Erft) (2017)

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Das Heimathaus des Kreises Bergheim wurde am 9. Mai 1925 von Landrat Karl Sieger gegründet. Damals nannte es sich „Heimatmuseum“. Zu dieser Zeit befand es sich noch im Aachener Tor, einem Stadttor unweit des „Roten Hauses“, in dem das Heimathaus später bis zu seiner Auflösung in den 1970er Jahren untergebracht war. Das Stadttor konnte so vor dem Verfall gerettet werden.
Mit einem Mauerdurchbruch verband man das Aachener Tor mit dem danebenliegenden einstigen „Torwächterhaus“ sowie dem „Roten Haus“, sodass diese drei Gebäude zusammen das „Heimathaus“ bildeten. Das Rote Haus fungierte dabei als Adresse und Eingang.

Museum und Bildungseinrichtung
Zweck des Heimathauses war, das Interesse Jugendlicher an ihrer Heimat und für Regionalgeschichte zu wecken. Zugleich sollte es auch eine Bildungseinrichtung sein. Angesichts der großen Veränderungen im Kreis Bergheim (landschaftlich und auch in Form der Umsiedlungen) wollte der damalige Landrat Karl Sieger es jungen Menschen durch das Heimathaus erleichtern, einen Bezug zu ihrer Heimat herzustellen und sich dort einzuleben.
Neben dem „Heimatmuseum“, in dem alte Urkunden, Bilder, alte Schützenketten sowie beispielsweise auch ein Zimmer im Wohnstil des 18. Jahrhunderts ausgestellt waren, sollte das „Heimathaus“ auch die Gegenwart vorstellen, unter anderem die Landwirtschaft und Industrie des Kreises Bergheim.
Mit den drei verbundenen Gebäuden bestand das Heimathaus aus 16 Räumlichkeiten, in denen neben Ausstellungen auch Vortragsräume, Empfangsräume, Geschäftsräume und Magazine Platz fanden.

Neben den oben genannten Ausstellungen beherbergte das Heimathaus vor- und frühgeschichtliche Sammlungen, kirchliche Kunst sowie zoologische und botanische Bestände, die jeweils von eigenem Fachpersonal und deren Mitarbeitenden betreut wurden.
Zu den Ausstellungsstücken zählten unter anderem: Steinbeile, Werkzeuge und Alltagsgegenstände aus der Steinzeit, Waffen aus der Bronzezeit, Alltagsgegenstände sowie Sarkophage der Römer, fränkische Alltagsgegenstände und Urnen, Akten und Urkunden aus dem 18. und 19. Jahrhundert, barocke Statuen und Bildnisse von Persönlichkeiten des Kreises Bergheim. Viele Ausstellungsstücke wurden als Spende an das Heimathaus gegeben.
Eine „Kreislehrbücherei“ beherbergte Werke aus den Bereichen Pädagogik, Geschichte, Religion, Natur- und Heimatkunde aber auch Belletristik.

Stillstand im Zweiten Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Heimathaus geschossen und aufgrund militärischer Nutzung von Räumlichkeiten mussten Museumsstücke an anderen Orten untergebracht werden. Nach Kriegsende blieben leider einzelne „umgesiedelte“ Stücke verschollen, und lediglich Inventarlisten geben Aufschluss über deren einstige Existenz. Aber auch im Heimathaus selber war vieles zerstört oder verschollen, was zu Kriegsende fast einen Komplettverlust der wertvollen Bestände darstellte.
Nach dem Krieg wurden die Räumlichkeiten zunächst von Dienststellen der Kreisverwaltung genutzt. Das Aachener Tor fiel im Februar 1956 einem Brand zum Opfer, aber immerhin wurde das Torwächterhaus im Jahre 1955 restauriert.
Beides wurde dennoch nicht mehr als Heimathaus genutzt und es blieb nur das neben dem Torwächterhaus gelegene „Rote Haus“ als Heimathaus übrig. Dieses wurde zunächst denkmalgerecht restauriert, hatte das alte Gebäude doch schwere Kriegsschäden erlitten.

Wiedereröffnung des Heimathauses
Am 30. April 1964 konnte das Heimathaus erneut öffnen. Betrieben wurde es durch den Heimatverein des Kreises Bergheim, der Gebäude und Einrichtung auch für Vereinszwecke nutzen durfte.
Es wurden Räume für größere Besuchergruppen eingerichtet, zudem verschiedene Ausstellungsräume, sowie Unterrichts- und Vortragsräume. Im Erdgeschoss war unter anderem das Leitungsbüro der Außenstelle des damaligen Rheinischen Landesmuseums Bonn untergebracht.
Aufgrund des geringen räumlichen Platzes konnte das Heimathaus nicht so umfangreich wiederaufgebaut werden wie vor dem Krieg.
1965 plante man, das Heimathaus weiter auszubauen. So erfuhr es im Jahr 1969, in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland, Änderungen in Einrichtung und Raumnutzung. Die Änderungen sollten das Heimathaus attraktiver gestalten. Um dem Platzproblem entgegenzuwirken, erfolgte ein Anbau im Innenhof des „Roten Hauses“.

Schließung und Übernahme der Museumsgegenstände durch das Kreisarchiv
Seine einstige Anziehungskraft konnte das Heimathaus jedoch nicht mehr zurückgewinnen. 1973 wurde das Kreisheimathaus geschlossen, die Volkshochschule nutzte das „Rote Haus“ noch bis in die 1990er Jahre. Heute befindet es sich in Privatbesitz.
Die Ausstellungsgegenstände lagern heute in der Kulturhistorischen Sammlung (KHS) des Kreisarchivs Rhein-Erft-Kreis in Bergheim. Die noch erhaltenen Werke der Kreislehrbücherei wurden bei der Gründung des Archivs im Jahr 1979 restauriert und sind noch heute Teil der Bibliothek des Kreisarchivs.
1996 wurde auf Veranlassung des Archivs ein römischer Nischensarkophag zum Kreishaus (Willy-Brandt-Platz, Bergheim) gebracht und in dem Bereich zwischen Verwaltungs- und Kreistagsgebäude aufgestellt. Dort kann er noch heute besichtigt werden. Zuvor stand er im Garten des einstigen Heimathauses. Daneben wurden weitere Gegenstände aus der Römerzeit platziert, die einst im Garten des Heimathauses lagerten: Eine Steinkiste für Asche-Urnen, eine Sarkophagplatte, das Fragment eines Säulenschaftes und eine Schuppensäule.

Die rot angestrichene Fassade des „Roten Hauses“ unweit des Aachener Tors ist noch heute sehr gut in der Bergheimer Fußgängerzone auszumachen.

Das „Rote Haus“ und seine Geschichte
Das vierachsige Gebäude, rot gestrichen, mit aus Blaustein eingefassten Fenstern und Türen, stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert. Links neben einer kleinen Treppe, die zur erhöhten Haustür führt, befindet sich eine Toreinfahrt und darüber ein Balkon, der aus späterer Zeit datiert ist.
Ursprünglich handelte es sich bei dem „Roten Haus“ um zwei schmale Einzelgebäude, die man zu einem größeren miteinander verband. 1799 bewohnte das Haus die Bierbrauerin Regina Mertens mit ihrer Familie. Später, im Jahr 1911, bewohnte es Wilhelm Specht mit Familie - er war Sekretär des Bürgermeisters der Stadt Bergheim. Wie oben beschrieben, beherbergte das „Rote Haus“ ab 1925 das Heimathaus.

Baudenkmal
Das Objekt „Heimathaus - Sogenanntes Rotes Haus“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 7963 / Denkmalliste der Stadt Bergheim, laufende Nr. 21).

(Sandra Wagner, Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis, 2022)

Quellen
Kreisarchiv Rhein-Erft-Kreis:
  • Bestand 101 - Akten Kreis Bergheim, Akte 1531
  • Bestand 101 - Akten Kreis Bergheim, Akte 1609
  • Bestand 101 - Akten Kreis Bergheim, Akte 1612
  • Lokales und Vermischtes. In: Bedburg-Horremer Zeitung, Nr. 56/1925, S. 3
  • Sammlung des Heimathauses übernommen: Sarkophag der Römer steht jetzt am Kreishaus. Kölnische Rundschau, 22.08.1996
  • Unter die Lupe genommen: Endgültig ausgeträumt. In: Kölnische Rundschau, Nr. 69/1973

Literatur

Andermahr, Heinz / Kreisstadt Bergheim (Hrsg.) (2009)
Historische Bauten, Denkmäler und Kunstwerke im Bereich der Fußgängerzone. (Bergheimer Stadtführer, 1.) Bergheim.
Heimathaus des Kreises Bergheim (Hrsg.) (1932)
Verzeichnis der Sammlungen des Heimathauses des Kreises Bergheim 1932. Bergheim.
Heimathaus des Kreises Bergheim (Hrsg.) (1929)
Katalog der Bücherei des Heimathauses (Kreislehrbücherei, Kreisbücherei, Bücherei der Kreis-Berufsschule). Bergheim.
Juchem, Ernst / Kreisarchiv Erftkreis (Hrsg.) (1999)
25 Jahre Kreisarchiv. (Beiträge zur Kreisgeschichte, Kreisarchiv Info 1/1999.) Bergheim.
Verein für Heimatkunde des Kreises Bergheim (Hrsg.) (1965)
Führer durch das Heimathaus des Kreises Bergheim. Bergheim.

Rotes Haus in Bergheim

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße 99
Ort
50126 Bergeim / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Literaturauswertung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1925 bis 1939

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Sandra Wagner (2022): „Rotes Haus in Bergheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-344129 (Abgerufen: 16. März 2025)
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