Worringer Aue

Erzählstation 20 des Wassererlebnispfades von Pulheim zum Rhein

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 03′ 53,62″ N: 6° 52′ 33,35″ O 51,06489°N: 6,87593°O
Koordinate UTM 32.351.170,00 m: 5.659.187,73 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.561.445,38 m: 5.659.231,14 m
  • Abb. 1: Erzählstation „Worringer Aue“ am Wassererlebnispfad von Pulheim zum Rhein (2018)

    Abb. 1: Erzählstation „Worringer Aue“ am Wassererlebnispfad von Pulheim zum Rhein (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 2: Die Lage von Erzählstation 20 in der digitalen topographischen Karte Geobasis NRW 2021

    Abb. 2: Die Lage von Erzählstation 20 in der digitalen topographischen Karte Geobasis NRW 2021

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 3: Luftbild Worringer Aue am Werthweg 1998

    Abb. 3: Luftbild Worringer Aue am Werthweg 1998

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Geobasis NRW
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 4: Luftbild Worringer Aue am Werthweg (2016)

    Abb. 4: Luftbild Worringer Aue am Werthweg (2016)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Geobasis NRW
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 5: Pflege- und Entwicklungsplan Worringer Aue beim Werthweg (2018)

    Abb. 5: Pflege- und Entwicklungsplan Worringer Aue beim Werthweg (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 6: Ausweitungsbereich des Frohnweihers (2018)

    Abb. 6: Ausweitungsbereich des Frohnweihers (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 7: Schafe in der Hochstaudenflur beim Frohnweiher (2017)

    Abb. 7: Schafe in der Hochstaudenflur beim Frohnweiher (2017)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 8: Ausweitungsbereich des Frohnweihers (2012)

    Abb. 8: Ausweitungsbereich des Frohnweihers (2012)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Sophie Klems
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 9: Neu angelegte Flutmulde am Werthweg (Nordseite) (2011)

    Abb. 9: Neu angelegte Flutmulde am Werthweg (Nordseite) (2011)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 10: Neu angelegte Flutmulde am Werthweg (Nordseite) (2012)

    Abb. 10: Neu angelegte Flutmulde am Werthweg (Nordseite) (2012)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 11: Trockenrisse im Bett der Flutmulde zum Worringer Hafen (2018)

    Abb. 11: Trockenrisse im Bett der Flutmulde zum Worringer Hafen (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Sophie Klems
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 12: Flutmulden am Werthweg (2013)

    Abb. 12: Flutmulden am Werthweg (2013)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Sophie Klems
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 13: Flutmulden am Werthweg (2018)

    Abb. 13: Flutmulden am Werthweg (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Sophie Klems
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 14: Südliche Flutmulde am Werthweg (2012)

    Abb. 14: Südliche Flutmulde am Werthweg (2012)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Sophie Klems
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 15: Südliche Flutmulde am Werthweg (2018)

    Abb. 15: Südliche Flutmulde am Werthweg (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Sophie Klems
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 16: Kopfbäume nördlich des Werthweges (2017)

    Abb. 16: Kopfbäume nördlich des Werthweges (2017)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 17: Kopfweidenreihe in der Rheinaue nördlich von Kaiserswerth (2010)

    Abb. 17: Kopfweidenreihe in der Rheinaue nördlich von Kaiserswerth (2010)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 18: Kopfweiden in der Rhein/Siegaue bei Bonn-Schwarzrheindorf (2012)

    Abb. 18: Kopfweiden in der Rhein/Siegaue bei Bonn-Schwarzrheindorf (2012)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 19: Blick vom Langeler Damm auf die renaturierte Aue (2018)

    Abb. 19: Blick vom Langeler Damm auf die renaturierte Aue (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 20: Blühstreifen in der  Glatthaferwiese (2017)

    Abb. 20: Blühstreifen in der Glatthaferwiese (2017)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Abb. 21: Beweidung mit Schafen zwischen Fluss und Renaturierungsfläche (2013)

    Abb. 21: Beweidung mit Schafen zwischen Fluss und Renaturierungsfläche (2013)

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Vertiefungstext zum Thema Blühende Aue

    Vertiefungstext zum Thema Blühende Aue

    Copyright-Hinweis:
    Reinhard Zeese
    Fotograf/Urheber:
    Reinhard Zeese
    Medientyp:
    Dokument
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Erzählstation 20 „Worringer Aue“ (Abbildung 1) liegt auf dem Langeler Damm (Abbildung 2) in der Nähe der Erzählstation18 und Erzählstation 19. Die Erzählstation 20 gibt einen Überblick über den ökologischen Umbau in einem Teil der Worringer Aue, die seit 1991 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.

2007 bis 2009 wurden 18 ha des Naturschutzgebietes Worringer Aue mit Mitteln der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) umgestaltet. Acker und Weide (Abbildung 3) wurden zu einer strukturreichen revitalisierten Aue (Abbildung 4) mit unterschiedlichen Lebensräumen für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Wesentliche Elemente des Maßnahmeplanes sind in der Abbildung 5 festgehalten. Die wichtigsten Änderungen waren:
  • Ausweitung des Frohnweihers als Flutmulde mit nach Osten sanft ansteigender Böschung;
  • Anlage von 2 Flutmulden auf beiden Seiten des Werthweges als wechselfeuchte Biotope im Mittelwasserniveau;
  • Anpflanzungen 10.400 Gehölze und Sträucher 275 Bäume (Baumreihen, Solitärbäume, Kopfbäume);
  • Nutzungsänderung Dauergrünland mit extensiver Mahd und Schafweide

Maßnahme Ausweitung des Frohnweihers
Der Frohnweiher wurde als Flutmulde mit nach Osten sanft ansteigender Böschung ausgeweitet und eingezäunt (Abbildung 6). Die Flutmulde mit Kräutern, Gräsern und Weidenbüschen ist umrahmt von einer Hochstaudenflur. Solitärbäume und eine Baumreihe erhöhen die strukturelle Vielfalt. Die gelegentliche Beweidung mit Schafen (Abbildung 7) hält die Vegetation kurz und reduziert das Aufkommen der Brennessel. Bei Hochwasser bleibt die Flutmulde länger geflutet (Abbildung 8), hat zunächst noch eine Verbindung zur Pletschbachmündung und ermöglicht Fischen das Ablaichen an den Pflanzenstängeln von Hochstaudenflur und Flutmulde.

Maßnahme Anlage von 2 Flutmulden
Zwei weitere Flutmulden wurden näher zum Rhein auf beiden Seiten des Werthweges durch Vertiefung eines natürlichen Armes angelegt. Die nördliche Flutmulde (Abbildungen 9 und 10) hat über die Pletschbachmündung und den alten Worringer Hafen Verbindung zum Rhein, entspricht also einem nicht abgeschnürten Altarm.
Bei länger anhaltendem Niedrigwasserstand trocknet die Flutmulde vollständig aus (Abbildung 11). An der Südseite des Werthweges wurde eine Flutmulde geschaffen, die bei ansteigendem Hochwasser (etwa ab 710 cm Kölner Pegel) von Norden über die neu gestaltete Mulde geflutet wird (Abbildung 12). Sinkt der Wasserstand wieder, bleibt das Wasser dank der Abdämmung durch den Werthweg in der südlichen Mulde erhalten (Abbildung 13). Der Wasserhaushalt der Flutmulde entspricht somit dem eines Altwassers, das nur noch bei Hochwasser vom Rhein beeinflusst wird (Abbildung 14). Die Flutmulde wurde in feinkörnigen Hochflutablagerungen des Rheines angelegt. Sie verliert dadurch kaum Wasser durch Versickerung. Der Wasserspiegel sinkt zwar durch Verdunstung, aber selbst nach Monaten der Trockenheit ist noch ein Stillwasser für Tier- und Pflanzenwelt vorhanden (Abbildung 15).

Maßnahme Anpflanzungen
Auf den Bildern von der Flutmulde südlich des Werthweges erkennt man rechts eine Reihe von Bäumen, die als Kopfbäume geplant waren. Mit den in Reihen angepflanzten Kopfbäumen (Abbildung 16) soll ein charakteristisches historisches Kulturlandschaftselement der niederrheinischen Landschaft mit seinen wichtigen ökologischen Funktionen neu entstehen.
Kopfbäume bildeten sich, wenn bei einem Stammdurchmesser zwischen fünf und zehn Zentimetern in einer Höhe von ein bis drei Metern der Stamm abgeschlagen wurde. Damit wurde das Höhenwachstum gestoppt und ein Neuaustrieb mit vielen Schösslingen gefördert. Die Triebe wurden je nach vorgesehener Nutzung immer wieder geschlagen, so dass sich auf dem langsam dicker werdenen Stamm die Austriebstelle kopfartig verbreiterte. Vor allem Weiden (Abbildung 17), aber auch Eschen und Eichen wurden als Kopfbäume betrieben. Der Schnitt diente der Gewinnung von Brennholz, Bau- und Flechtmaterial, Viehfutter oder Stalleinstreu.
Die historischen Nutzungsformen sind weitgehend aufgegeben. Heute sind Kopfbäume von Bedeutung als markante Kulturlandschaftselemente und als ökologisch wertvolle Lebensräume. Vor allem alte Bäume (Abbildung 18) bieten mit ihrem hohen Anteil an Totholz und Aushöhlungen Brutplätze für Steinkauz und andere Höhlenbrüter, bieten Deckung für viele nachtaktive Säugetiere und zählen zu den insektenreichsten Pflanzen Mitteleuropas.
Vom Damm sieht man die Baumreihen und Baumgruppen, die neu angelegt sind (Abbildung 19). Hinzu kommen über 1 000 Gehölze und Sträucher, vor allem an den Rändern der Flutmulden. Im Muldentiefsten wurden regionaltypische Wasser- und Sumpfpflanzen eingesetzt.

Maßnahme Nutzungsänderungen
Die Abbildung zeigt auch das durch Einsaat zu einer artenreichen Glatthaferwiese überführte ehemalige Ackerland. Es wird als Dauergrünland mit extensiver Mahd und als Schafweide genutzt.
Für den Artenreichtum wurden zudem Blühstreifen (Abbildung 20) angelegt. Die Wiese wurde umgebrochen und Mulchsaat aufgebracht, die aus einem vergleichbaren artenreichen Auenbereich gewonnen wurde. Ein Teil der nun vorkommenden Blütenpflanzen ist in dem Artikel Blühende Aue dargestellt.
Die Beweidung mit Schafen geht bei Niedrigwasser bis ans sandig-kiesige Ufer. Durch die Schafe werden aufkommende Weidenbüsche dezimiert. Gras und Kräuter werden kurz gehalten. Dies erleichtert manchem Bodenbrüter, aber auch dem Star und dem selten gewordenen Steinkauz die Nahrungssuche.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass durch die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen der Wert der Worringer Aue für den Landschaftshaushalt deutlich erhöht wurde. Willkommenes Nebenprodukt ist eine „Aue fürs Auge“, die jedoch empfindlich gegenüber Störungen ist. Deshalb sollten BesucherInnen auf den Wegen bleiben.

(Reinhard Zeese, L.E.B. & Partner, 2021)

Worringer Aue

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Werthweg
Ort
50769 Köln - Worringen / Deutschland
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 2018

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY 4.0 (Namensnennung). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Reinhard Zeese (2021): „Worringer Aue”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343944 (Abgerufen: 4. Dezember 2025)
Seitenanfang