Schloss Zweibrüggen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Übach-Palenberg
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 16,36″ N: 6° 06′ 1″ O 50,93788°N: 6,10028°O
Koordinate UTM 32.296.273,96 m: 5.646.921,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.507.092,73 m: 5.644.740,12 m
  • Schloss Zweibrüggen (2022)

    Schloss Zweibrüggen (2022)

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    Robert Gansen / CC BY 4.0
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  • Die Wurm bei Schloss Zweibrüggen (2022)

    Die Wurm bei Schloss Zweibrüggen (2022)

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  • Wurm bei Schoss Zweibrüggen (2022)

    Wurm bei Schoss Zweibrüggen (2022)

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Zwischen der Wurm und der Eisenbahnstrecke Aachen-Mönchengladbach liegt unweit nördlich der renaturierten Flächen bei Palenberg das Schloss Zweibrüggen und die gleichnamige Ortschaft, die zugleich den kleinsten Stadtteil der Stadt Übach-Palenberg darstellt. Der Name lässt sich vermutlich auf das, zeitlich jedoch nicht durchgängige, Bestehen von zwei Brücken zurückführen.

Ein Adelsgeschlecht Zweibrüggen wird 1397 erstmals erwähnt. Deren gleichnamiger Rittersitz gehörte vermutlich zur Herrschaft Geilenkirchen und anschließend zur Herrschaft Heinsberg. In deren Lehnsregister wird das Gut 1462 erstmals aufgelistet. 1486 wechselte der Rittersitz aufgrund von Eheschließung den Besitz, wechselte in den darauffolgenden Jahrhunderten mehrfach die Besitzer und kam 1786, ebenfalls durch Heirat, an das Adelsgeschlecht Negri, die das Schloss bis 1993 behalten sollten. Kurz nach dem Besitzerwechsel begannen auch die Neubauarbeiten, die 1788 abgeschlossen waren und das Schloss in seine heutige schlichte klassizistische Form brachten. Das Schloss verfügt über drei zweigeschossige Flügel mit Mansardach und einen zum Garten gewandten hervorspringenden dreigeschossigen Mittelrisalit. Auf der Hofseite befindet sich eine große Terrasse mit doppelter Freitreppe.

1993 erwarb und renovierte die Stadt Übach-Palenberg das Schloss Zweibrüggen. Untergebracht wurde hier zunächst das Europa-Centrum-Maas-Rhein (ECMR), ein wissenschaftliches Institut, dass mit verschiedenen osteuropäischen Universitäten zusammenarbeitete und 1995 durch eine fragwürdige Vergabe von Doktortiteln auffiel. Heute ist im Schloss das Trauzimmer des Standesamtes von Übach-Palenberg untergebracht. Ebenso werden die Räumlichkeiten für Ausstellungen, Konzerte, Empfänge sowie kleinere Messen verwendet, zudem besteht die Möglichkeit kleinere Gewerberäume und Ateliers zu mieten.

Der Wassergraben, der heute noch die Gartenanlage des Schlosses umschließt, war in der Vergangenheit größer und umschloss ebenfalls die nahegelegene Hofanlage. Dies wird auf der zwischen 1836-1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme deutlich (siehe Kartenansicht), auf denen die zwischen 1852 und 1853 errichtete Eisenbahnstrecke Aachen-Mönchengladbach ebenfalls eingetragen wurde, die den Wassergraben quert. Auf dem nachfolgenden Kartenwerk, der preußischen Neuaufnahme (erarbeitet 1891-1912) ist der Wassergraben nur in seiner heutigen Form erkennbar und spricht dafür das dieser im Zuge der Bahnarbeiten verkleinert wurde.

Der benachbarte große Wirtschaftshof geht auf das 16. und 17. Jahrhundert zurück, wurde allerdings in ab dem 19. Jahrhundert baulich mehrfach verändert und erweitert.

Denkmalschutz
Das Objekt „Schloss Zweibrüggen“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Übach-Palenberg, laufende Nr. 19).

(Robert Gansen, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2022)

Internet
www.uebach-palenberg.de: Schloss Zweibrüggen (abgerufen 28.04.2022)
de.wikipedia.org: Schloss Zweibrüggen (abgerufen 28.04.2022)
www.focus.de: „Teure Doktorspiele“, Focus Magazin Nr. 42 (1995) (abgerufen 28.04.2022)

Literatur

Gillessen, Leo (1993)
Die Ortschaften des Kreises Heinsberg. (Schriftenreihe des Kreises Heinsberg, 7.) Heinsberg.
Kahlen, Ludwig (1967)
Übach-Palenberg in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein Heimatbuch. Übach-Palenberg.
Renard, Edmund / Clemen, Paul (Hrsg.) (1904)
Die Kunstdenkmäler der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 8.2.) Düsseldorf.

Schloss Zweibrüggen

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Zweibrüggen 85
Ort
52531 Übach-Palenberg - Zweibrüggen / Deutschland
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1397

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Robert Gansen (2022): „Schloss Zweibrüggen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343626 (Abgerufen: 10. Mai 2024)
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