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Rees (2020). Vor dem Falltor. Zugang zu den Festungskasematten unterhalb des Museums
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Rees. Am Falltor, Zeichnung von E. Doublet 1846
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Stadt Rees, Stadtarchiv
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Rees. Vor dem Falltor, Zeichnung etwa 1846
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Stadt Rees, Stadtarchiv
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Rees, Altstadt (2022). Koenraad-Bosman-Museum
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Rees (2020). Vor dem Falltor. Zugang zu den Festungskasematten unterhalb des Museums
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Rees. Am Falltor, Zeichnung von E. Doublet 1846
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Stadt Rees, Stadtarchiv
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Doublet, E.
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Rees. Vor dem Falltor, Zeichnung etwa 1846
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Stadt Rees, Stadtarchiv
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Am nördlichen Ende der Fallstraße, die die direkte Verbindung zur Hauptkirche und dem Marktplatz herstellt, ist der Standort des ehemaligen Falltores. Hier befindet sich in einem Wohnhaus des 19. Jahrhunderts das Koenraad-Bosman Museum der Stadt Rees.
Falltor Das Falltor lag in der nordöstlichen Ecke der Stadtbefestigung und sicherte den Weg Richtung Wesel. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf 1342 als Valporte, damit gehörte das Tor zu den Anlagen, die im Zuge des Ausbaus der landseitigen Stadtbefestigungen ausgebaut worden waren. Die älteste Ansicht der Stadt zeigte das Tor als schlichten Viereckbau mit Doppeltoranlage. Die Bezeichnung Falltor ist seit dem 17. Jahrhundert überliefert. Im frühen 16. Jahrhundert modernisierte die Bürgerschaft ihre Befestigung an neuralgischen Punkten. Dazu gehörten das Rondell „Am Bär“ und das Rheintor sowie Streichwehren. Die erhaltene und begehbare Kasematte unter dem Museum gehörte zu einer Streichwehr mit gewölbten Schießkammern, die vor 1520 errichtet worden war. Sie besaß Maulscharten, die mit denen in der Rundbastei Am Bär vergleichbar waren. Dieses Streichwehr sicherte zugleich den südöstlichen Eckturm und die dazwischen liegende Kurtine.
Der Streit um das Erbe Karls von Egmond, Herzog von Geldern (1467-1538) und die nachfolgende Absicht der Herzöge von Geldern, die „Klever Lande“ zu erobern, zwangen 1543 Wilhelm V., genannt Wilhelm der Reiche (1516-1592), Herzog von Kleve, in seinen Städten schleunigst die Befestigungen auszubauen und zu verstärken. In diese Zeit fällt auch die Verstärkung des Falltores (damals noch als Walltor bezeichnet) mit einem halbmondförmigen Wall, der stadtwärts mit einer Mauer versehen war. Diese Wallanlage diente dazu, die empfindlichen Teile des Stadttores, wie Brücke und Toranlage, gegen direkten Beschuss zu schützen. Von den 1583 fertiggestellten Anlagen ist nur noch ein Mauerabschnitt im Zuge der Straße „Vor dem Falltor“ und ein bebautes Wallstück auf der Nordseite erhalten. 1609 besetzte Moritz von Oranien die Stadt und ließ diese außerhalb der alten Stadtmauern komplett neu befestigen, die Kasematten verloren ihren Zweck. Das Falltor wurde in den 1830er Jahren obertägig abgetragen. Die Kasematte am Falltor blieb ungestört im Boden erhalten und wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg als Kloake benutzt. Die Bäume in der Straße Vor dem Falltor und die Markierung im Straßenpflaster sind vor Jahren von der Stadt so angelegt worden, dass sie den alten Umriss des Falltores wiedergeben (Hinweis der Stadt Rees).
Die erhaltene Kasematte liegt parallel zur Straße Vor dem Falltor unter dem überbauten Hof des Museums. Ihr Fußboden befindet sich in fünf Meter Tiefe unter dem heutigem Straßenniveau. Wenn man die von Südosten kommende Stadtmauer verlängert, setzte das Hauptgebäude des Museums an die Innenseite der Stadtmauer an. Somit liegt die Kasematte an der Außenseite (Feldseite), also außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer und innerhalb der späteren holländischen Festungsbauten. Die Kasematte ist 14 Meter lang und 2,60 Meter breit. Nach Südosten (Richtung Rondell „Am Bär“) gehen von diesem Raum vier Kammern ab. Am Ende dieser Kammern befanden sich ursprünglich vier Schießöffnungen für leichtere Geschütze. Von der Kasematte aus wurde im Belagerungsfall der Bereich zwischen der Stadtmauer und dem Außenwall beschossen.
Archäologische Untersuchungen Umfangreiche Untersuchungen zur Baugeschichte fanden bei den ersten Freilegungsarbeiten 1994 durch die Stadt Rees und das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland statt (Herzog 1997). Anlässlich des Rückbaues des modernen Betonfußbodens wurde 2001/2002 die archäologische Betreuung der Bodeneingriffe notwendig. Die archäologischen Arbeiten wurden von der Firma ARCHBAU baubegleitend durchgeführt. Dabei legte man die Fundamente der nördlichen Hälfte des Gebäudes auf weitere 1,5 Meter Tiefe frei und dokumentierte zwei bisher unbekannte Mauerzüge. Die Nischen der Kasemattenkammern öffnete man dabei vollständig bis auf Bodenhöhe. Eine ältere Mauer mit einer Stärke von knapp 1,1 Metern wich in der Bauweise von den Kasemattenmauern ab; sie lag allerdings mitten im Kasemattenraum. Vermutlich handelte es sich um einen Teil der Toranlage des Falltores. Somit war anzunehmen, dass die Bodenhöhe der Kasematte an der Oberkante der älteren Mauer verlief, die bis auf diese Höhe abgetragen worden war.
Koenraad-Bosman Museum Das moderne Koenraad-Bosman-Museum ist das Museum für Kunst und Stadtgeschichte der Stadt Rees. Es befindet sich in einem ehemaligen Wohnhaus der Zeit um 1850 (Haus Keim), das eines der wenigen Gebäude des 19. Jahrhunderts in Rees darstellt. Das Gebäude markiert durch seine Ecklage eine städtebaulich wichtige Stelle an einer historischen Ausfallstraße mit Stadttor (Falltor). In Verlängerung zur Fallstraße befinden sich Mauerreste der ehemaligen Stadtbefestigung, im aufgeschütteten Rückgrundstück eine Kasematte. Am 21. Februar 1997 wurde in diesem Gebäude das „Städtische Museum Koenraad Bosman“ eröffnet. Es ist benannt nach dem Museumsförderer, Ingenieur und Unternehmer Koenraad Bosman (1918-2000). Träger des Museums ist die Stadt Rees. Mit dem Anbau umfasst das Museum eine Ausstellungsfläche von 418 Quadratmetern. Präsentiert werden hier die beiden Schwerpunkte Kunst und Stadtgeschichte; im Erdgeschoss befindet sich das Stadtmodell Rees um 1650.
Internet www.stadt-rees.de: Broschüre „Historische Stadtumwehrung) (PDF-Datei 1,6 MB, abgerufen 17.02.2022) www.stadt-rees.de: Broschüre “Spaziergang durch Rees„ (PDF-Datei 3,5 MB, abgerufen 18.02.2022) de.wikipedia.org: Liste zur Geschichte von Rees (abgerufen 18.02.2022) www.stadt-rees.de: Koenraad-Bosman Museum (abgerufen 01.04.2022) de.wikipedia.org Koenraad Bosman Museum (abgerufen 01.04.2022)
Literatur
Herzog, Harald (1997)
Die Kasematte am Falltor. In: Stadt Rees (Hrsg.), Städtisches Museum Koenraad Bosman. Museum für Kunst und Stadtgeschichte, S. 99-109. Duisburg.
Stadt Rees (Hrsg.) (1997)
Städtisches Museum Koenraad Bosman. Museum für Kunst und Stadtgeschichte. Duisburg.
Falltor mit Kasematte / Koenraad-Bosman-Museum in Rees
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Empfohlene Zitierweise
Claus Weber (2022): „Falltor mit Kasematte / Koenraad-Bosman-Museum in Rees”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343567 (Abgerufen: 30. April 2025)
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