Edith-Stein-Denkmal in Altstadt-Nord

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 34,55″ N: 6° 57′ 1,36″ O 50,94293°N: 6,95038°O
Koordinate UTM 32.356.008,74 m: 5.645.478,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.566.838,95 m: 5.645.727,96 m
  • Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

    Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

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  • Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

    Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

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  • Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

    Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

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  • Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

    Das Edith-Stein-Denkmal des Bildhauers Bert Gerresheim in Köln Altstadt-Nord (2020)

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  • Tafel mit Lebensdaten zu Edith Stein am Edith-Stein-Denkmal in Köln Altstadt-Nord (2020)

    Tafel mit Lebensdaten zu Edith Stein am Edith-Stein-Denkmal in Köln Altstadt-Nord (2020)

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  • Nahaufnahme des Edith-Stein-Denkmals in Köln Altstadt-Nord (2020)

    Nahaufnahme des Edith-Stein-Denkmals in Köln Altstadt-Nord (2020)

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  • Im Boden eingelassene Platte vor dem Edith-Stein-Denkmal in Köln Altstadt-Nord mit Informationen zu Edith Stein (2020)

    Im Boden eingelassene Platte vor dem Edith-Stein-Denkmal in Köln Altstadt-Nord mit Informationen zu Edith Stein (2020)

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Das vom Düsseldorfer Bildhauer Bert Gerresheim gestaltete Denkmal erinnert an die Philosophin Edith Stein (1891-1942).

Zur Person Edith Stein
Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau geboren. Sie war das jüngste von elf Kindern einer orthodox-jüdischen Familie.
Von 1911 bis 1913 studierte sie Psychologie, Germanistik, Geschichte und Philosophie in Breslau. Von 1913 bis 1915 setzte sie ihr Philosophiestudium in Göttingen bei dem Phänomenologen Edmund Husserl (1859-1938) fort. Die Phänomenologie ist eine philosophische Strömung, die von der sinnlichen Erfahrung des Menschen ausgeht und in unmittelbar gegebenen Erscheinungen (Phänomenen) den Ursprung der Erkenntnisgewinnung sieht. Dabei wird die Deskription (Beschreibung) als Methode eingesetzt. Husserl prägte diese Richtung Anfang des 20. Jahrhunderts maßgeblich. 1916 promovierte Edith Stein bei Husserl in Freiburg im Breisgau mit summa cum laude. In ihrer Dissertation „Zum Problem der Einfühlung“ wendete sie die phänomenologische Methode an. Nach ihrer Promotion war sie mehrere Jahre als wissenschaftliche Assistentin des Philosophen tätig.

Der Tod eines befreundeten Phänomenologen stürzte Edith Stein in eine tiefe Krise. Aus dieser folgte eine immer stärkere Annäherung an das Christentum. Die Lektüre einer Autobiographie der Karmeliterin Teresa von Avila (1515-1582) führte schließlich zu einer Wende im Leben der Edith Stein. Am 1. Januar 1922 ließ sie sich in Bad Bergzabern katholisch taufen. Einen Monat später wurde sie in der Hauskapelle des Bischofs von Speyer gefirmt.
1923 trat sie eine Stelle als Lehrerin in Speyer an. Während dieser Tätigkeit führte sie Arbeitsalltag und Religion zusammen. Außerdem hielt sie mehrere Vorträge über die Themen Theologie und Pädagogik. Von 1932 bis 1933 war sie Dozentin am Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster. Sie hielt Vorlesungen über Pädagogik, Psychologie und Philosophie.

1933 entzogen die Nationalsozialisten Edith Stein die Lehrbefugnis. Daraufhin setzte sie einen schon lange gehegten Gedanken in die Tat um und trat am 15. Oktober 1933 in den Karmel in Köln-Lindenthal ein. Sie wählte den Ordensnamen Teresia Benedicta a Cruce (Theresia Benedicta vom Kreuz). In dieser Zeit arbeitete sie an ihrem Hauptwerk „Endliches und ewiges Sein“, welches 1936 erschien.
Am 21. April 1938 legte sie das Ordensgelübde (Profess) ab. Nur acht Monate später floh sie am 31. Dezember 1938 nach Echt in die Niederlande, um den Orden nach den Pogromen vom 9. und 10. November 1938 nicht zu gefährden. In den Jahren 1941 und 1942 entstand ihr letztes Werk „Kreuzeswissenschaft“, das erst 1950 erschien.
Edith Stein wurde am 2. August 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa von der Gestapo abgeholt. Die beiden Schwestern wurden zunächst in das Durchgangslager Westerbork und später nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie vermutlich mit anderen Konvertiten am 9. August 1942 ermordet wurden. 1987 wurde Edith Stein als erste Katholikin jüdischer Abstammung im Fußballstadion in Köln-Müngersdorf durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Auf dem Petersplatz in Rom wurde sie 1998 heilig gesprochen und ein Jahr später zur Patronin Europas erhoben.

Das Denkmal
Für Edith Stein existieren zahlreiche Gedenkorte im In- und Ausland. Das Denkmal des Düsseldorfer Bildhauers Bert Gerresheim (*1935) wurde 1999 im Kölner Börsenviertel vor dem Priesterseminar errichtet.

Edith Stein ist in dreifacher Gestalt dargestellt: als Sitzende, die sich auf einen Davidstern stützt, als Philosophin mit den von ihr verfassten Schriften im Arm und als Karmeliterin, die ein Kreuz vor sich trägt. Die drei Figuren nehmen Bezug auf besonders kennzeichnende Stationen im Leben der Heiligen.
Die sitzende Figur mit dem Davidstern erinnert an ihre jüdische Herkunft. Die in der Mitte gespaltene Figur weist zum einen auf ihre weltanschauliche Auseinandersetzung während ihres Philosophiestudiums hin, zum anderen auf ihre Entscheidung, zum katholischen Glauben zu konvertieren. Der ausholende Schritt dieser Figur weist auf diese Entscheidungsphase hin. Die Gestalt der Ordensschwester in Sandalen symbolisiert ihren Eintritt bei den Unbeschuhten Karmelitinnen, deren Gründerin die von Edith Stein verehrte Teresa von Avila war. Die übereinstimmenden Gesichter und die ähnliche Kleidung lassen erkennen, dass es sich bei den drei Figuren um eine Person handelt.

Vor der Figur der Ordensschwester erhebt sich eine ansteigende Rampe, die ihren Weg in den Tod darstellt. In die Rampe sind Schuhabdrücke und Häftlingsnummern von Menschen eingraviert, die wie Edith Stein ins Konzentrationslager deportiert und dort ermordet wurden. Somit wird das Denkmal zu einer Erinnerung an alle Opfer des nationalsozialistischen Regimes. Die Fußabdrücke, die den Schuhabdrücken auf halber Strecke der Rampe entgegen gesetzt wurden, gehören Jesus Christus. Die Karmeliterin hat ihren Blick darauf gerichtet, deren letzter Gang dadurch als Christusbegegnung charakterisiert wird. Seitlich von ihr ist im Boden die Fußspur ihrer Schwester Rosa markiert.
Am Ende der Rampe sind viele unterschiedliche Paar Schuhe aufeinander gehäuft, wie sie 1945 in den Konzentrationslagern von den Alliierten gefunden worden sind. Dieses erschütternde Bild wird nach hinten durch zwei Tafeln mit den Zehn Geboten gestützt, was auf die Missachtung der göttlichen Gebote durch das Nazi-Regime verweist.

Das Edith-Stein-Denkmal in Köln erinnert an eine mutige und kluge Frau und appelliert an die Öffentlichkeit, die Erinnerung an sie wachzuhalten.

(Ute Schumacher, Abteilung Digitales Kulturerbe LVR, 2022)

Quellen
rheinische-geschichte.de: Edith Stein (abgerufen 25.01.2022)
edith-stein.eu: Biographie von Edith Stein (abgerufen 25.01.2022)
de.wikipedia.org: Phänomenologie (abgerufen 25.01.2022)
spektrum.de: Lexikon der Psychologie: Phänomenologie (abgerufen 25.01.2022)
denkmalplatz.de: Edith-Stein-Denkmal in Köln (abgerufen 25.01.2022)

Literatur

Roemer, Werner (1999)
Das Edith-Stein-Denkmal in Köln. In: das münster. Zeitschrift für christliche Kunst und Kunstwissenschaft, (Heft 2/1999.) S. 160-162. Regensburg.

Edith-Stein-Denkmal in Altstadt-Nord

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Gereonstraße / Kardinal-Frings-Straße
Ort
50670 Köln - Altstadt-Nord
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Vor Ort Dokumentation
Historischer Zeitraum
Beginn 1999

Empfohlene Zitierweise

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Ute Schumacher: „Edith-Stein-Denkmal in Altstadt-Nord”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343415 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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