Ortsteil Wiehl-Hübender

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Nümbrecht, Wiehl
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 16,43″ N: 7° 33′ 25,19″ O 50,9379°N: 7,557°O
Koordinate UTM 32.398.612,12 m: 5.643.910,30 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.398.646,27 m: 5.645.727,80 m
  • Luftbild des Höhendorfes Hübender in Wiehl (2018)

    Luftbild des Höhendorfes Hübender in Wiehl (2018)

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  • Blick in den Garten am Dorfhaus im Ortszentrum von Hübender (2021)

    Blick in den Garten am Dorfhaus im Ortszentrum von Hübender (2021)

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  • Eichenhof in Wiehl-Hübender (2020)

    Eichenhof in Wiehl-Hübender (2020)

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Hübender ist eine von 51 Ortschaften der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis. Der Ort liegt zwischen Wiehl im Norden und Bierenbachtal im Süden und ist in Luftlinie rund zwei Kilometer südlich vom Wiehler Stadtzentrum entfernt. In Hübender leben 318 Einwohner (Stand: Dezember 2020).

Hübender liegt in einer Höhe von etwa 270 bis 295 Metern auf dem Kamm eines Höhenzuges, der in südlicher Richtung nach Bierenbachtal und in nördlicher Richtung nach Wiehl abfällt. In nur 700 Metern Entfernung befindet sich die Wiehler Tropfsteinhöhle, die eine der Haupttouristenattraktionen des Homburger Ländchens ist. Zwischen Hübender und der Tropfsteinhöhle liegt Hochwald, dessen wertvolle Altbaumbestände aus Hainbuchen, Fichten und vor allem Eichen bestehen, die besonders im Westen einen markanten Waldrand, der nahezu parkartigen Charakter hat, bilden. Der Wildpark Wiehl mit seinem Waldlehrpfad ist schon seit über 50 Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Dort können vier heimische Wildtierarten auch bei Tageslicht beobachtet werden. Hübender wird erstmals in der Mercatorkarte von 1575 unter dem Namen „Am Hoefener“ mit der Bedeutung „Etliche hueff bey einander ligend“ geführt. Der historische Ortskern liegt nördlich einer alten Höhenstraße, die von Drabenderhöhe über Rommelsdorf nach Eckenhagen führt. Die Brüderstraße, ein mittelalterlicher Fernhandelsweg, der zwischen Köln und Siegen verlief, stellt in diesem Bereich auch die Grenze zwischen den damaligen Kirchspielen Wiehl und Nümbrecht dar. Heute ist der Verlauf fast identisch mit der Gemeindegrenze. Die Entwicklung Hübenders beschränkte sich lange Zeit auf den reinen Ortskern. Durch neue Bebauung in den 1960er und 1970er Jahren wuchs Hübender mit dem Hof Atzenhagen zusammen und reicht jetzt bis an die Landesstraße L 320. Alte, stattliche Exemplare von Bergahorn und zwei Winterlinden begleiten straßenbildprägend die L 320 im Bereich des Ortseinganges von Atzenhagen und sind vermutlich Reste einer ehemaligen Allee. Hier setzt die Römerstraße an, die sich durch den ganzen Ort zieht und bis an den alten Ortskern heran ausschließlich von Bauten der 1960er und 1970er Jahre und deren typischen Gärten mit nur vereinzelten Großbäumen flankiert wird. Die durch den Ort führende Römerstraße ist im Bereich der neueren Bebauung, ausgehend von der L 320 bis kurz vor den alten Ortskern ausgebaut. Sie wird von Ortskundigen, insbesondere vom Berufsverkehr, als Abkürzung Richtung Rommelsdorf bzw. zu dem dort gelegenen Gewerbebetrieb benutzt. Der Straßenname ist allerdings irreführend, denn für die Anwesenheit der Römer im Oberbergischen gibt es bis heute keine Belege. Die Römer haben die Straße weder gebaut, noch selbst benutzt.

Ortsbildprägende Gebäude finden sich nur wenige im Kern nördlich der heutigen Römerstraße. Innerhalb der Ortslage Hübender grenzt sich der alte Dorfkern noch deutlich durch die ehemaligen, den Ortsrand bildenden Streuobstwiesen und dörflich strukturierte Gärten gegen die Neubausiedlungen ab, bzw. bildet nach Norden, entlang der Straße „Auf den Eichen“, einen harmonischen Übergang zwischen Dorf und Wald. Der eigentliche Dorfkernbereich besteht aus verwinkelten Gässchen und Hofschaften, bei denen neben den zum Teil großen, alten Obstbäumen auch Walnussbäume und Haselnusssträucher in das Straßenbild hineinragen. Geschnittene Hecken, die vor allem die Wilhelmstraße begleiten, finden sich noch überall. Ganz besonders hervorzuheben, weil ortsbildprägend, sind zwei sehr alte Linden gegenüber dem ehemaligen Gasthof „Haus Idel“. Diese wirken über die ganze Länge der Römerstraße als Blickpunkt und geben ihr mit den am „Ponyhof Knotte“ wachsenden Bäumen (alte abgängige Fichte, Esche, ein baumförmiger Ilex und eine Eiche mittleren Alters) eine gewisse Rahmung. Aus dem Talbereich, der sich vom nördlichen Ortsrand Hübenders nach Wiehl hin erstreckt, führt eine schmale, den Höhenlinien folgende Straße hinauf zum Ortseingang, der von vier alten Hainbuchen und einer Eiche markiert wird. Eine anschließende Gruppe von Eschen und Bergahorn an der Straße „Am Brücher“ ist straßen- wie ortsbildprägend. In Hübender wird kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr geführt. Neben einer Vielzahl ehemals landwirtschaftlich genutzter Nebengebäude sind drei Reiterhöfe geblieben, die heute mit ihren Ställen, Reithallen sowie den gastronomischen Betrieben das Bild des Dorfes prägen. Hübender gilt als „das“ Pferdedorf im Homburger Ländchen und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Vor allem an den Wochenenden und in den Ferien kommen viele auswärtige Gäste aus ganz NRW in den idyllischen Höhenort.

Die Dorfgemeinschaft Hübender e.V. zählt mehr als 300 Mitglieder. Mit Hilfe der Biologischen Station Oberberg (BSO) gestaltete die Dorfgemeinschaft im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland geförderten Projektes „Bienen, Blüten und Begegnung - Biodiversität in bergischen Dörfern“ im Jahr 2020 den Platz rund um das Dorfhaus neu.

(Biologische Station Oberberg, erstellt im Rahmen des Projektes „Bienen, Blüten, Begegnung - Biodiversität in bergischen Dörfern“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2021)

Quelle
Planungsgruppe Grüner Winkel: Untersuchung zur Dorferneuerungsbedürftigkeit für 21 Ortslagen (Nümbrecht, März 1991), S. 124-131

Internet
www.wikipedia.de: Hübender (abgerufen 04.01.2022)
www.wiehl.de: Einwohnerstatistik Stadt Wiehl (abgerufen 04.01.2022)
www.ksta.de: Die Natur schützen - Das plant die Dorfgemeinschaft Hübender für mehr Artenvielfalt (Kölner Stadtanzeiger vom 18.11.2019, abgerufen 04.01.2022)
www.unserort.de: Bienen, Blüten und Begegnung (abgerufen 04.01.2022)

Ortsteil Wiehl-Hübender

Schlagwörter
Ort
51674 Wiehl - Hübender
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1575

Empfohlene Zitierweise

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Biologische Station Oberberg (2021): „Ortsteil Wiehl-Hübender”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343242 (Abgerufen: 23. März 2025)
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