Kalksteinbruch 1 im oberen Düsseltal

Bruch Frinsberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Erkrath, Haan, Mettmann
Kreis(e): Mettmann
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 13′ 3,16″ N: 6° 59′ 10,62″ O 51,21754°N: 6,98628°O
Koordinate UTM 32.359.366,38 m: 5.675.943,98 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.953,14 m: 5.676.310,89 m
  • Kalksteinbruch Frinsberg in Haan (2021)

    Kalksteinbruch Frinsberg in Haan (2021)

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    Jörn Kling
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Der langgestreckte, am Nordhang der Düssel angelegte Bruch 1 nimmt eine Fläche von 160 x 75 Meter ein. Die nahezu senkrechte Abbauwand erreicht bis zu 27 Meter Höhe. Nur am Westrand hat sich eine 2. Sohle von etwa fünf Meter Höhe erhalten. Dort befindet sich heute ein Wohnhaus. Vor dem nach Süden offenen Bruch erstreckt sich eine gewaltige Abraumhalde, die die gesamte Talaue des Düsseltals einnimmt. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 330 Meter Länge, bis zu 80 Meter Breite und 10 Meter Höhe. Es ist anzunehmen, dass hier auch Abraum aus den Brüchen weiter talaufwärts deponiert wurde. Auf der Haldenfläche liegen heute mehrere Privatanwesen.

Geschichte
Zu diesem Kalksteinbruch liegen nur wenige Daten vor. Die preussische Uraufnahme von 1843 zeigt eine ältere Gewinnungsstelle gegenüber dem Huppertsbracken auf der anderen Talseite. Ein intensiver Abbau setzt erst Ende des 19. Jahrhunderts ein. Die beiden seit 1884 von Johann Carl in der Lindenbeck betriebenen Trichteröfen werden vermutlich mit Kalkstein von hier beliefert. Es ist jedoch unklar, ob Jakob selbst den Bruch betrieben hat.

Mit der Übernahme des Kalkwerks in der Lindenbeck durch die Firma „O. & E. A. Menzel“ 1896 geht auch der Bruch Frinsberg an die Brüder Menzel, der nun Bruch 1 genannt wird. Er ist der erste von insgesamt fünf Steinbrüchen zwischen Bracken und Gruiten, die ab 1896 eröffnet werden.
Dieser Steinbruch stellt anfangs die Rohstoffgrundlage für die Kalkbrennanlagen in Millrath mit zuletzt einem Ringofen und drei Trichteröfen nebst Kalkmahlanlage (gruitenergeschichte.wordpress.com).

Den Abtransport des Rohkalks zu den Kalköfen bei Millrath bzw. zum Kalkwerk Lindenbeck übernahm eine Feldbahn (vgl. die Kalksinterei Werk Lindenbeck). Der Gleisanschluss des Bruchs erfolgte mittels einer Brücke über die Düssel. Sie diente auch der Zufahrt zum benachbarten Bruch 2 - Bracken (vgl. der Bruch 2 im oberen Düsseltal). An der Brücke liegt ein älteres Ziegelgebäude welches wahrscheinlich in Zusammenhang mit dem Betrieb der Steinbrüche errichtet wurde. Die damalige Funktion des heute privat genutzten Wohnhauses ist leider nicht bekannt.
1902 erfolgt die Fusion der Firma „O. & E. A. Menzel“ mit der „Gewerkschaft Pluto“ zur „Bergischen Dolomit- und Weißkalkwerke AG“. Schon 1907 wird der Bruch zusammen mit den anderen Brüchen am oberen Düsseltal von der „RWK Dornap“ übernommen. Der Steinabbau endet etwa in den 1930er Jahren.

Betreiber
  • 1884: Johann Carl Jakob(?)
  • 1896: „O. & E. A. Menzel“; Elberfeld
  • 1902: Aktiengesellschaft „Bergische Dolomit und Weisskalkwerke Dornap“
  • 1907: „RWK Dornap“ bis ca. 1930 (?)

Nachnutzungen
Der Bruch wurde vor dem Zweiten Weltkrieg an die Rheinmetall abgetreten, die dort ballistische Versuche durchführte (gruitenergeschichte.wordpress.com).

Heutiger Zustand
Der Bereich ist heute, abgesehen von den bewohnten Bereichen, vollständig bewaldet.

Zugang
Nicht zugänglich, Privatgelände

Einzelbefunde
Ehemaliges Betriebsgebäude an der Brucheinfahrt

(Jörn Kling, 2021)

Internet
gruitenergeschichte.wordpress.com: Gruitener Geschichte(n) - Die Wiege der Gruitener Kalkindustrie (abgerufen am 31.01.2022)

Kalksteinbruch 1 im oberen Düsseltal

Schlagwörter
Ort
Haan - Gruiten
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Vor Ort Dokumentation, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1896

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Jörn Kling (2021): „Kalksteinbruch 1 im oberen Düsseltal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343065 (Abgerufen: 19. Mai 2024)
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