Kamine im Schloss Oranienstein

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Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Diez
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 23′ 1,55″ N: 8° 00′ 38,44″ O 50,38376°N: 8,01068°O
Koordinate UTM 32.429.664,82 m: 5.581.768,63 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.429.711,58 m: 5.583.561,82 m
  • Kamin im Sommerschlafzimmer von Schloss Oranienstein

    Kamin im Sommerschlafzimmer von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im blaugoldenen Saal von Schloss Oranienstein

    Kamin im blaugoldenen Saal von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im Porzellankabinett von Schloss Oranienstein

    Kamin im Porzellankabinett von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im Audienzzimmer von Schloss Oranienstein

    Kamin im Audienzzimmer von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im gelben Saal von Schloss Oranienstein

    Kamin im gelben Saal von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im grünen Saal von Schloss Oranienstein

    Kamin im grünen Saal von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im ehemaligen Tagungssaal des geheimen Rates von Schloss Oranienstein

    Kamin im ehemaligen Tagungssaal des geheimen Rates von Schloss Oranienstein

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  • Kamin im Marschallzimmer von Schloss Oranienstein

    Kamin im Marschallzimmer von Schloss Oranienstein

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Im Schloss Oranienstein sind acht Marmorkamine erhalten, die wahrscheinlich alle aus der Phase des barocken Ausbaus zwischen 1707 und 1725 stammen. Als Steinmetze sind Gilles Meijne und Wilhelm Schwind nachgewiesen. Meijne arbeitete gleichzeitig an einem großen Kaminauftrag für das Schloss Oranjewoud in Friesland. Die Marmorkamine ersetzten ursprünglich eingebaute Sandsteinkamine. An den acht Kaminen in Oranienstein lassen sich fünf verschiedene Lahnmarmorsorten nachweisen. In der Korrespondenz zur Entstehungsgeschichte der Kamine in Oranjewoud und Oranienstein werden als Lieferorte Diez, Altendiez, Mudershausen, Seelbach und Allendorf bei Katzenelnbogen erwähnt. Der schwarze Marmor im Porzellankabinett kommt wahrscheinlich aus dem Diezer Bruch Kreuzleye. Die Kamine im grünen und gelben Saal zeigen die Farben und Musterungen, wie sie für Allendorfer Marmor von anderen Anwendungsbeispielen bekannt sind, während durch Vergleich bekannter Arbeiten aus Mudershausener und Seelbacher Marmor keine Entsprechungen in Oranienstein gefunden werden konnten. So stammt der Marmor der übrigen Kamine wahrscheinlich aus dem erwähnten Bruch in Altendiez.

Kamin im Sommerschlafzimmer
Zweigeteilter Aufbau des besonders aufwändigen Kamins. Die Fassung der Kaminöffnung mit einfachem Profil wird flankiert von zwei rechteckigen Pfosten, die das ungewöhnliche, ebenfalls aus Marmor hergestellte Oberteil des Kamins tragen. Die Pfosten im unteren und oberen Teil haben vertiefte Füllungen. Das untere Gesims trägt einen postamentartigen Aufbau mit geschwungenen Seiten, möglicherweise ursprünglich als Unterbau für eine Stuckkartusche oder Ähnliches gedacht. Die Arbeit stammt von Gilles Meijne.

Material: braunroter Lahnmarmor, ockerfarben geflammt
Höhe: ca. 4,40 m, größte Breite: 2,93 m


Kamin im blau-goldenen Saal
Das Kaminensemble wir von dreigegliederten Pilastern gerahmt. Die marmorne Kaminfassung selbst ist schmucklos, einfach profiliert und auf Quaderfüßen stehend.

Material: rötlich brauner Lahnmarmor
Höhe: 1,60 m, Breite: 2,07 m


Kamin im Porzellankabinett
Der einzige schwarzmarmorne Kamin im Schloss stammt wahrscheinlich von Wilhelm Schwind und ist aus Diezer Marmor gefertigt. Bemerkenswert ist die erhaltene Stuckdekoration der Kaminwand.

Material: schwarzer Lahnmarmor (Diez)
Abmessung: nicht bekannt


Kamin im Audienzzimmer
Einfach profilierte Kaminfassung mit einem als Postament gestalteten Gesims, vermutlich ursprünglich die Basis für einen Stuckaufbau.

Material: rötlicher Lahnmarmor
Höhe 1,94 m, Breite: 2,10 m


Kamin im gelben Saal
Einfaches Rahmenprofil mit später hinzugefügter seitlicher Stuckergänzung.

Material: vermutlich Lahnmarmor aus Allendorf
Höhe: 1,30 m, Breite: 1,77 m


Kamin im grünen Saal
Einfaches Rahmenprofil mit Sockelquader.

Material: vermutlich Lahnmarmor aus Allendorf
Höhe: 1,40 m, Breite: 1,76 m


Kamin im Kamin im ehemaligen Tagungssaal des Geheimen Rates
Der bedeutende Barockkamin im später eingebauten Treppenhaus zur Kapelle (ehemals Tagungsraum des Geheimen Rates) gehört zu den herausragenden Arbeiten des Stuckateurs Eugenio Castelli und seiner Partner, der in dieser Zeit ein sehr gefragter Stuckateur in der Region war. Der Kaminrahmen hat die konventionelle Form mit einfachem Profil und Quadern am unteren Ende der beiden seitlichen Teile. Der Stuckaufbau ist jedoch umso fantasievoller. Seitlich wird er begrenzt von zwei kannelierten Pilastern auf Postamenten und von zwei Karyatiden, die am oberen Ende scheinbar das Gebälk stützen. Im Mittelfeld bildet ein Volutenrahmen eine Ädikula, in der eine Herme mit der Porträtbüste des Fürsten Heinrich-Casimir II. von Nassau-Diez steht. Die Zwischenräume sind dezent mit Rankwerk ausgeschmückt.

Material: rötlich brauner Lahnmarmor, vermutlich aus Altendiez
Abmessungen: nicht bekannt


Kamin im Marschallzimmer
Einfaches Rahmenprofil mit Sockelquader.

Material: dunkelroter Marmor mit rosa Einsprengungen, vermutlich aus Altendiez
Höhe: 1,58 m, Breite: 2,17 m


Lahn-Marmor-Route
Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.

(Willi Wabel, 2015)

Literatur

Custodis, Paul-Georg; Storto, Fred (1987)
Diez an der Lahn mit Schloß Oranienstein. (Rheinische Kunststätten, Heft 318.) Neuss.
Heck, Hermann (1967)
Oranienstein. Geschichte eines Barockchlosses. Frankfurt.
Storto, Fred (1989)
Oranienstein. Barockschloß an der Lahn. Koblenz.
Wabel, Willi / Historische Kommission für Nassau (Hrsg.) (2015)
Form, Farbe, Glanz. Lahnmarmor im Barock. Eine umfassende Darstellung der Erschließung und Verbreitung des Lahnmarmors sowie seiner Verwendung für sakrale, memoriale und profane Kunstwerke des 17. und 18. Jahrhunderts. (Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessens Band 8.) Wiesbaden.

Kamine im Schloss Oranienstein

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Schloss Oranienstein
Ort
65582 Diez
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1676 bis 1708

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Willi Wabel: „Kamine im Schloss Oranienstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-343009 (Abgerufen: 16. April 2024)
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