Untere Stadtkirche in Wetzlar

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Wetzlar
Kreis(e): Lahn-Dill-Kreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 33′ 10,19″ N: 8° 30′ 4,76″ O 50,55283°N: 8,50132°O
Koordinate UTM 32.464.672,73 m: 5.600.218,55 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.464.733,21 m: 5.602.019,32 m
  • Untere Stadtkirche in Wetzlar (2021)

    Untere Stadtkirche in Wetzlar (2021)

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    Willi Wabel
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  • Epitaph Brand in der unteren Stadtkirche in Wetzlar (2012)

    Epitaph Brand in der unteren Stadtkirche in Wetzlar (2012)

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Die evangelische Untere Stadtkirche war ursprünglich ein Teil der Kirche des Wetzlarer Franziskanerklosters. Um 1300 wurde die erste Kirche des Klosters erbaut, die im Laufe ihrer wechselhaften Geschichte auch mehrere bauliche Veränderungen erfuhr. Als Folge der Reformation wurde das Kloster 1555 aufgehoben. Die Kirche wurde für lutherischen Gottesdienst genutzt. Wallonische Glaubensflüchtlinge kamen nach Wetzlar und nutzten ebenfalls die Kirche.

Ab 1675 wurde das Hauptschiff wieder von den Franziskanern genutzt. Der durch eine Mauer abgetrennte Chor wurde als Kirche für die Reformierten genutzt. Aus dem abgetrennten Chor wurde die heutige Untere Stadtkirche.

Als bemerkenswerte Besonderheit in der Kirche gelten die Grabdenkmäler für angesehene Personen, hauptsächlich für reformierte Assessoren und Senatoren des Reichskammergerichts, das in den Jahren 1689 bis 1806 seinen Sitz in Wetzlar hatte. Diese Denkmäler bilden zusammen mit denen im Dom ein besonderes, historisch bedeutsames Ensemble.

Epitaph Brand
Die sechs Grabdenkmäler in der Unteren Stadtkirche aus dunkelgrauem und schwarzem Lahnmarmor sind alle im 18. Jahrhundert entstanden und sind deshalb auch mit den Stilelementen barocker Sepulkralkunst gestaltet. Stellvertretend wird das Epitaph Brand vorgestellt:

Friedlieb Gottfried von Brand war von 1717-1740 Assessor am Reichskammergericht. Das Epitaph gehört zu einem in Wetzlar mehrfach vorkommenden Typus: Hochovales Inschriftenfeld im rechteckigen Stein mit Volutensockel, verkröpftem Segmentgiebel und den typischen Fruchtgehängen. Im Sockel Totenkopf. In den Zwickeln zwischen Ellipse und Rechteck Blütendekor. Im Giebel Wappen mit Helmzier.

Das Epitaph ist signiert mit: J. L. SCHMIT STH. V. OBern. BIL.

STH steht wahrscheinlich für Steinhauer. Gleichzeitig belegt diese Arbeit, dass sowohl der Stein als auch die Steinmetzen für viele der Wetzlarer Epitaphien aus dem benachbarten Oberbiel stammten.

Für eine Besichtigung ist die Anmeldung beim Gemeindeamt der evangelischen Kirchengemeinde Wetzlar erforderlich.

Lahn-Marmor-Route
Dieses Objekt ist Teil der Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein.

(Willi Wabel, 2021)

Literatur

Wabel, Willi / Historische Kommission für Nassau (Hrsg.) (2015)
Form, Farbe, Glanz. Lahnmarmor im Barock. Eine umfassende Darstellung der Erschließung und Verbreitung des Lahnmarmors sowie seiner Verwendung für sakrale, memoriale und profane Kunstwerke des 17. und 18. Jahrhunderts. (Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessens Band 8.) Wiesbaden.

Untere Stadtkirche in Wetzlar

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Schillerplatz
Ort
35578 Wetzlar
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1280 bis 1320

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Willi Wabel: „Untere Stadtkirche in Wetzlar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-335827 (Abgerufen: 26. April 2024)
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