Erstes Rathaus von Übach-Palenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Übach-Palenberg
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 55′ 9,26″ N: 6° 07′ 8,85″ O 50,91924°N: 6,11912°O
Koordinate UTM 32.297.516,86 m: 5.644.796,97 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.508.420,80 m: 5.642.668,58 m
  • Erstes Rathaus von Übach-Palenberg (2021)

    Erstes Rathaus von Übach-Palenberg (2021)

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  • Rathausplatz von Übach-Palenberg (2021)

    Rathausplatz von Übach-Palenberg (2021)

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  • Erstes Rathaus und Rathausplatz von Übach-Palenberg (2021)

    Erstes Rathaus und Rathausplatz von Übach-Palenberg (2021)

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Im Zuge der Anlage des Steinkohlenbergwerkes Carolus Magnus im Jahre 1911 wuchsen die Ortschaften und Höfe der Region stark an und es kam zum Bau von Werkssiedlungen und öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen und Kirchen. Am 1. Mai 1935 wurden schließlich die drei Bürgermeistereien Übach, Scherpenseel und Frelenberg zusammen mit ihren gesamten Ortschaften und Höfen zu einer Gemeinde unter dem Namen Übach-Palenberg zusammengeschlossen.

Als wesentlicher Grund für die Zusammenlegung zu einer Gemeinde sind die Interessen und die Bedeutung des Bergwerkes für das Gebiet zu nennen. Entwicklungen und Planungen lagen zuvor im Hoheitsgebiet von drei benachbarten und selbstständigen Gemeinden. Der Zusammenschluss sollte eine gemeinsame wirtschaftliche, verkehrspolitische, städtebauliche und soziale Entwicklung der Ortschaften ermöglichen und Abläufe vereinfachen, genauso wie öffentliche und gesellschaftliche Interessen gegenüber des Bergbauunternehmens besser gewahrt werden sollten.

Die Gemeindeverwaltung entschied sich dementsprechend als wachsende und aufstrebende Gemeinde auch für den Bau eines neuen und größeren Rathauses am damaligen Adolf-Hitler-Platz (1946 in Rathausplatz umbenannt). Verantwortlich für die Planungen des 1937 bis 1938 errichteten Baus war der Architekt und Hochschullehrer der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Theodor Veil (1879-1965). Das Rathaus bestand damals aus zwei weiß verputzten Baukörpern unterschiedlicher Größe, die durch einen Querbau verbunden waren. Eine Durchfahrt durch den Querbau führte in einen Hof, dem sich das freistehende Bürgermeisterwohnhaus anschloss.
Unter Hakenkreuzfahnen erfolgte die Eröffnung des Rathauses am 10. September 1938. Das Alte Rathaus am Marktplatz von Übach wurde der NSDAP und ihren Organisationen, der Sanitätskolonne und der Feuerwehr zur Verfügung gestellt.

1958 erfolgte eine südliche Erweiterung des Rathauses. Ein Anbau an die originalen Baukörper wurde über eine etwa 30 Meter lange Brücke, in denen Büros untergebracht sind, mit einem weiteren Bau verbunden. Eine Ortskernsanierung wurde 1976 für den Bereich um das Rathaus beschlossen und begann schließlich Anfang des Jahres 1989. Zwischen 2019 und 2020 wurde der Rathausplatz erneut umgestaltet und erhielt nun sein heutiges Aussehen.

Das Rathaus wurde nachträglich durch Anbauten verändert, allerdings lassen sich die ursprünglichen Baukörper durch ihre weiß verputzte Fassade heute noch erkennen, auch wenn nicht mehr alle Seiten der originalen Baukörper sichtbar sind. Das weiß verputzte Rathaus unterscheidet sich in seinem Aussehen von anderen Gebäuden in Übach-Palenberg aus dieser Zeit, die meist über eine Ziegelsteinfassade verfügten. Vom Rathaus aus ist heute noch die Spitze des Wasserturms der Grube Carolus Magnus zu sehen.

Die in der Karte dargestellte Geometrie bezieht sich auf die originalen Baukörper des Rathauses und des Bürgermeisterwohnhauses von 1936, nach den Plänen von Theodor Veil.

(Robert Gansen, Universität Bonn, 2021)

Internet
www.uebach-palenberg.de: Jahresrückblick 1938, inklusive Bild der Einweihung (abgerufen 16.06.2021)
www.uebach-palenberg.de: Jahresrückblick 1936 (abgerufen 16.06.2021)

Literatur

Breuer, Dieter (Hrsg.) (2005)
Deutscher Rhein - fremder Rosse Tränke?. Symbolische Kämpfe um das Rheinland nach dem Ersten Weltkrieg. (Düsseldorfer Schriften zur neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens, Band 70.) Essen.
Buschmann, Walter (1998)
Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau.. Aachener Revier und westliches Ruhrgebiet. (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes 1.) Berlin.
Esser, Reinhold (1996)
Die Gewerkschaft Carolus Magnus. Alsdorf.
Fehl, Gerhard (Hrsg.) (1988)
Werksiedlungen im Aachener Revier. Dokumentation zur Wanderausstellung, seit 1986. Aachen.
Kahlen, Ludwig (1967)
Übach-Palenberg in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein Heimatbuch. Übach-Palenberg.
Pohle, Frank; Simons, Herbert (Hrsg.) (2017)
1967-2017 50 Jahre Übach-Palenberg. 1150 Jahre Palenberg : 800 Jahre Frelenberg : 650 Jahre Zweibrüggen : Beiträge zur Heimatgeschichte. Aachen.
Schreiber, Theo / Kreis Heinsberg (Hrsg.) (1997)
Übach-Palenberg im Spiegel amtlicher topographischer Karten. In: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 1997, o. O.

Erstes Rathaus von Übach-Palenberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Rathausplatz 4
Ort
52531 Übach-Palenberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1937 bis 1938

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
Robert Gansen: „Erstes Rathaus von Übach-Palenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-333735 (Abgerufen: 7. Mai 2024)
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