Die Wege und Pfade in der heutigen Erlebnislandschaft Erdekaut verlaufen zum großen Teil auf dem alten Schmalspurschienennetz der Grubenbahnen.
Bis ins Jahr 1965 wurde der in der Erdekaut abgebaute Ton mithilfe von Grubenbahnen und Loren transportiert. Über das Schienennetz waren alle Gruben der Erdekaut miteinander verbunden. Von den Gruben aus wurde der Ton zu den Produktionsstätten gefahren. Die Schienen waren bis Mitte der 1960er Jahre in Gebrauch. Danach wurden die Loks mit ihren Waggons von Lastkraftwagen abgelöst. Heute lassen sich noch an verschiedenen Stellen im Boden Fragmente des alten Schienennetzes finden. Die Karte (Geometrie) markiert die Stelle, an der sich verschiedene Relikte im Boden erkennen lassen.
Der Weg des Tons In der Erdekaut wurde Ton in einer Tiefe von bis zu 80 Meter gefördert. Im Untertagebau wurde der Rohstoff von Bergarbeitern in den Kammern abgetragen und in Wagen, auch Hunte genannt, gesammelt. Diese Wagen wurden anfangs manuell bedient. Ab dem frühen 20. Jahrhundert wurden sie durch Maschinen mit Seilwinden bewegt. Wenn in der Grube einige Wagen fertig für den Abtransport waren, wurde eine Glocke über Tage geläutet. Das Läuten war das Signal für einen Arbeiter, Steiger oder Obersteiger genannt, die Maschinen des Förderschachts in Gang zu setzen. Der Förderkorb mit den Wagen wurde an die Erdoberfläche gezogen. Dort wurde der Ton gewogen und nach Qualität sortiert. Der Rohstoff wurde entweder in große Trichter geleert oder mit Hilfe der Grubenbahnen über das Schienennetzwerk in die Werke zur Weiterverarbeitung transportiert.
(Katharina Laux, Lea Amira Assenmacher, Lisa-Marie Lösch, Universität Koblenz-Landau / freundliche Hinweise von Herrn Wolfgang Müller, 2020)
Literatur
Eichinger, Gustav (2009)
Industriegeschichte von Eisenberg. Eisenberg (Pfalz).
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