Blick vom Hauptweg aus auf Flur A auf dem Westfriedhof in Köln-Vogelsang, einem der ehemals drei Flure, auf denen sogenannte "Displaced Persons" nach dem Zweiten Weltkrieg bestattet worden waren (2021).
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die Tafel bei Flur A, die über die ehemaligen Grabstätten von sogenannten "Displaced Persons" nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Westfriedhof in Köln-Vogelsang informiert (2021).
Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Blick vom Hauptweg aus auf Flur A auf dem Westfriedhof in Köln-Vogelsang, einem der ehemals drei Flure, auf denen sogenannte "Displaced Persons" nach dem Zweiten Weltkrieg bestattet worden waren (2021).
Die Tafel bei Flur A, die über die ehemaligen Grabstätten von sogenannten "Displaced Persons" nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Westfriedhof in Köln-Vogelsang informiert (2021).
Auf dem Westfriedhof in Köln-Vogelsang informiert eine Tafel des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln (NS-DOK) über ehemalige Gräber von rund 150 sogenannten „Displaced Persons“, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Köln und Region gestorben sind.
„Displaced Persons“ in der Kölner Region Als „Displaced Persons“ (DPs) werden die Millionen von verschleppten oder deportierten Menschen in Mitteleuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs bezeichnet, die sich nach dem Sieg der Alliierten außerhalb ihrer Heimatländer befanden (ome-lexikon.uni-oldenburg.de oder de.wikipedia.org).
In Köln und der Region hielten sich 1945 50.000 bis 60.000 DPs auf. Ab Mai des selben Jahres organisierten die Alliierten eine Betreuung der DPs und leiteten Rückführungen in deren Herkunftsländer ein, wobei beispielsweise viele Polen dabei auch in andere Länder emigrierten. Weitere Gruppen stammten aus der Sowjetunion, Italien, Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. Rund 150 dieser ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangenen oder KZ-Häftlinge sind auf dem Westfriedhof begraben worden. Sie starben bevor sie die Heimreise antreten konnten. Die meist jungen Leute waren durch die sehr schlechte Verpflegungs- und Unterbringungssituation während des Krieges gesundheitlich geschwächt. Während Leichname von Franzosen nach Frankreich gebracht wurden und Italiener nach Hamburg (wahrscheinlich auf die Italienische Kriegsgräberstätte Hamburg-Öjendorf), verblieben die meisten toten Polen und Staatsangehörige der Sowjetunion in Köln. Sie wurden auf dem Westfriedhof in den Fluren A, D und M beigesetzt.
Heutige Situation Heute sind keine Gräber von DPs mehr vorhanden. Nur die Informationstafel des NS-DOK, deren ungefährer Standort mit der Punktgeometrie der Kartenansicht dargestellt ist, erinnert auf dem Westfriedhof an dieses Kapitel der regionalen Geschichte. Viele von den 150 Leichnamen wurden in den 1960er-Jahren auf das Gräberfeld für deutsche und ausländische Opfer des Nationalsozialismus umgebettet. Ausgeschlossen hiervon waren jedoch rund 40 Kinder- und Säuglingsgräber. Kinder von Zwangsarbeiterinnen fielen nicht unter den Schutz des Gesetzes über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Diese Gräber wurden nach Ablauf der Ruhefrist des Friedhofs eingeebnet.
Sonstiges Die Erschließung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft fand durch die Arbeit des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln (NS-DOK) statt. Die diesem Beitrag zugrunde liegenden Informationen stammen von der Webseite des NS-DOK. Die vor Ort vorhandenen Informationstafeln des NS-DOK sind online abrufbar (www.west.nsdok.de).
(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2021)
Internet www.west.nsdok.de: Die „Gräber für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ auf dem Westfriedhof (abgerufen 02.03.2021) www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan Westfriedhof (PDF, 350 KB, abgerufen 02.03.2021) www.bmfsfj.de: Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (abgerufen 02.03.2021) ome-lexikon.uni-oldenburg.de: Displaced Persons (DPs) (abgerufen 02.03.2021) de.wikipedia.org: Displaced Person (abgerufen 02.03.2021)
Grabstätten von „Displaced Persons“ auf dem Westfriedhof
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1945 bis 1965
Empfohlene Zitierweise
Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.