Das Strundetal war früher ein Sumpfgebiet, das nur von den Höhen her erreichbar war. Erst um 1850 wurde es durch eine befestigte Straße erschlossen, der Fürstenbergischen Kunststraße, die Bergisch Gladbach mit Wipperfürth verband. Der Hohlweg Trotzenburger Weg zweigt von der heutigen Landesstraße L286 in Herrenstrunden ab und führt in östliche Richtung den Berg hinauf zum Hof Trotzenburg. Der Wegeverlauf ist auf der Tranchotkarte (1801-1828) und auf späteren Karten verzeichnet (vgl. Kartenansicht).
Es ist ein schmaler asphaltierter Hohlweg, der nicht für den Autoverkehr freigegeben ist. Die hohen Seitenwände des alten Hohlwegs beginnen unmittelbar nach dem Ende der Bebauung in Herrenstrunden. Auf einer Strecke von etwa 360 Metern schneidet sich der Hohlweg tief in das Gelände ein. Im oberen Abschnitt, der durch einen idyllischen Laubwald führt, sind nördlich des Hauptweges noch Überreste von zwei parallel verlaufenden Nebentrassen zu finden. Im Digitalen Geländemodell (DGM) lassen sich diese gut nachvollziehen. Es handelt sich vermutlich um Wege, die als Ausweichstrecken genutzt wurden, wenn der Hauptweg nicht befahrbar war oder um entgegenkommenden Fuhrwerken auszuweichen. Kurz vor Trotzenburg folgt ein weiterer, etwa 150 Meter langer Hohlwegabschnitt.
Der Ort Trotzenburg ist aus einer vermutlich spätmittelalterlichen Siedlungsgründung hervorgegangen, die erstmals 1563 als Trotzenberg genannt wurde. Es handelte sich um einen kleinen Pachthof der Johanniterkommende Herrenstrunden (Johaniterorden). Im Jahr 1845 sind neun Einwohner katholischen Glaubens in Trotzenburg verzeichnet. Zwar lässt der Name vermuten, dass es sich um den Standort einer Burg handeln könnte, es war jedoch ursprünglich das Wort Berg gemeint, wie die Ersterwähnung von 1563 zeigt. Vor dem Bau der Fürstenbergischen Kunststraße könnte der Hohlweg am Trotzenburger Weg eine wichtige Verkehrsachse für Reisende und Fuhrwerke gewesen sein, um zum Kurfürstenweg (Kleiner Heerweg) zu gelangen. Durch den östlich von Trotzenburg gelegenen Ort Spitze verlief damals ein Verbindungsweg zwischen dem Heerweg (B506) und dem Kurfürstenweg.
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Auf den Spuren unserer Bergischen Kulturlandschaft“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2020)
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