Gedenkkreuz für eine Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Melatenfriedhof

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 13,21″ N: 6° 55′ 1,11″ O 50,937°N: 6,91698°O
Koordinate UTM 32.353.643,77 m: 5.644.885,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.499,62 m: 5.645.038,98 m
  • Denkmal für die mehr als 100 Toten einer Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Friedhof Melaten (2020).

    Denkmal für die mehr als 100 Toten einer Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Friedhof Melaten (2020).

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  • Inschrift des Denkmals für die 100 Toten einer Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Kölner Friedhof Melaten (2020).

    Inschrift des Denkmals für die 100 Toten einer Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Kölner Friedhof Melaten (2020).

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  • Denkmal für die mehr als 100 Toten einer Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Friedhof Melaten (2020).

    Denkmal für die mehr als 100 Toten einer Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Friedhof Melaten (2020).

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  • Historische Aufnahme der Altstadt von Köln und der gegenüberliegenden Rheinseite am Ende des Zweiten Weltkriegs (24. April 1945).

    Historische Aufnahme der Altstadt von Köln und der gegenüberliegenden Rheinseite am Ende des Zweiten Weltkriegs (24. April 1945).

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Ein steinernes Kreuz mit einem davor liegenden Gedenkstein erinnert auf dem Friedhof Melaten an eine tragische Geschichte, die sich hier im Zweiten Weltkriegs während der verheerenden Oktober-Angriffe im Jahr 1944 abspielte:
Während eines Fliegerbomben-Angriffs der Alliierten auf das vom Luftkrieg besonders stark betroffene Köln am 31. Oktober 1944 suchte eine mehr als 100 Personen umfassende Hochzeitsgesellschaft Schutz in einem Tiefbunker am Tor des Melatenfriedhofs zur Aachener Straße hin. Der Alarm für den schwersten Großangriff auf die Domstadt im Zweiten Weltkrieg erfolgte bereits am 30. Oktober, einem Montag „genau um 20.37 Uhr“ (Bast und Klaas 2017), so dass das Brautpaar und seine Gäste wahrscheinlich über mehrere Stunden in dem sie vermeintlich schützenden Gewölbe verharrten. Der Bunker erhielt jedoch einen direkten Bombentreffer, so dass die gesamte Hochzeitsgesellschaft umkam. Um wen es sich bei den Opfern handelte, ist nicht bekannt - nicht einmal die Namen von Braut und Bräutigam sind überliefert.

Der Luftangriff vom 30./31. Oktober 1944 gilt als der schwerste von insgesamt 262 alliierten Luftangriffen auf Köln. Etwa 1.000 Flugzeuge warfen dabei rund 4.000 Spreng- und 200.00 Brandbomben auf die Stadt. An die 5.000 Wohnhäuser und das Universitätsviertel wurden zerstört, das Dreifaltigkeitskrankenhaus an der Aachener Straße getroffen. 544 Menschen fanden bei dem verheerenden Angriff den Tod, darunter auch die hundert der Hochzeitsgesellschaft (Bast und Klaas 2017, S. 154).

Die Inschrift des 1994 anlässlich des 50. Jahrestages der Tragödie verlegten Gedenksteins lautet:

Zur Erinnerung / an die mehr / als 100 Teilnehmer / einer Hochzeitsgesell-
schaft, die hier im / Bunker am 31. Oktober 1944 / Opfer der Bomben wurden.

Das Gedenkkreuz befindet sich vor der Kapelle St. Maria Magdalena und Lazarus an der Ecke der Wege A und J (vgl. Friedhofsplan unter www.stadt-koeln.de).

(Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig / Franz-Josef Knöchel, Digitales Kulturerbe LVR, 2020)

Internet
museenkoeln.de: NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, „Im Krieg“ (abgerufen 28.05.2020)
www.stadt-koeln.de: Melaten (abgerufen 18.05.2020)
www.stadt-koeln.de: Friedhofsplan (PDF-Datei, 313 kB, abgerufen 18.05.2020)

Literatur

Abt, Josef; Beines, Johannes Ralf; Körber-Leupold, Celia (Fotos) (1997)
Melaten. Kölner Gräber und Geschichte. Köln.
Bast, Eva-Maria; Klaas, Manuela (2017)
Kölner Geheimnisse. 50 spannende Geschichten aus der Domstadt. S. 153-154, Überlingen.
Beines, Johannes Ralf (2001)
Friedhof Melaten. In: Vom Botanischen Garten zum Großstadtgrün – 200 Jahre Kölner Grün, Köln.
Hormisch, Nadja (2003)
Der Melatenfriedhof in Köln. In: Gartenkunst im Rheinland vom Mittelalter bis zur Moderne., S. 194 ff.. o. O.
Priebe, Ilona (2009)
Friedhof Melaten. Vom Leprosenhaus zur Millionenallee. (Entdecker-Touren.) Köln.
Rüther, Martin / NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Hrsg.) (1992)
Köln, 31. Mai 1942: Der 1000-Bomber-Angriff. (Kölner Schriften zu Geschichte und Kultur, Band 18.) Köln.

Gedenkkreuz für eine Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Melatenfriedhof

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Aachener Straße
Ort
50931 Köln - Lindenthal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kein
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1944 bis 1994

Empfohlene Zitierweise

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„Gedenkkreuz für eine Kölner Hochzeitsgesellschaft auf dem Melatenfriedhof”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-312740 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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