Schlossplatz in Jülich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Jülich
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 55′ 23,71″ N: 6° 21′ 36,18″ O 50,92325°N: 6,36005°O
Koordinate UTM 32.314.463,80 m: 5.644.609,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.525.360,20 m: 5.643.170,19 m
  • Der Schloßplatz in Jülich (2020).

    Der Schloßplatz in Jülich (2020).

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  • Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Jülicher Schloßplatz (2020).

    Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal auf dem Jülicher Schloßplatz (2020).

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  • Der Schloßplatz in Jülich (2020).

    Der Schloßplatz in Jülich (2020).

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  • Gedenkstein für Gefallene des Zweiten Weltkriegs auf dem Schlossplatz in Jülich (2020).

    Gedenkstein für Gefallene des Zweiten Weltkriegs auf dem Schlossplatz in Jülich (2020).

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  • Plakat eines Studierendenprojekts der Technischen Hochschule Köln zum Jülicher Schloßplatz (PDF-Datei, 11,76 MB, 2019/20)

    Plakat eines Studierendenprojekts der Technischen Hochschule Köln zum Jülicher Schloßplatz (PDF-Datei, 11,76 MB, 2019/20)

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Der Schlossplatz liegt mitten in der Stadt, südlich der Zitadelle. Nachdem die Zitadelle 1859 nicht mehr als Festungsanlage diente, wurde 1860 die Festungsmauer geschleift. Die Mauer verlief einmal quer über den Schlossplatz. Nach der Schleifung blieb ein großer Graben übrig, der die nächsten Jahre als Abfallgrube genutzt wurde und den Spitznamen „Jüloch“ bekam.
Von 1887 bis 1889 wurde der Graben gefüllt und eingeebnet. Die Arbeiten gingen von Freiherr von Lühe aus. Zu seinem Ehren wurde auf dem Schlossplatz die Lühe-Eiche aus dem nahegelegenen Hambacher Forst gepflanzt. Der neue Schlossplatz diente unter anderem als Exerzierplatz der Unteroffizier-Schule.

Nach weiteren fünf Jahren erfolgte die Umgestaltung der Platzanlage, neue Wege wurden angelegt und die ersten Pflanzen und Bäume gepflanzt. Die tragende Rolle bei der Umgestaltung spielten der Kriegsverein und Peter Linnartz. Für das Engagement wurde das Kriegerdenkmal errichtet und 1895 eingeweiht.
1903 kam das Medaillon auf dem Felsblock zu Ehren von Kaiser Friedrich Wilhelm dazu. Im gleichen Jahr wurde der Musikpavillon aufgestellt und der Schlossplatz vermehrt als Veranstaltungsort genutzt, unter anderem diente er als Auftrittsort für Musiker der Unteroffiziersschule.
1933 wurden circa 70 Platanen und Kastanien gefällt, um Platz für die Neugestaltung zu schaffen. Für jeden gefällten Baum wurden 200 Blumen gepflanzt.

1944 wurde Jülich von den Alliierten bombardiert und die Stadt zu 97% zerstört. Der Baumbestand auf dem Schlossplatz wurde sehr stark dezimiert und ab 1947 begann die Neugestaltung. Dabei wurde ein rechteckiges Wegenetz geplant und Linden- und Kastanienalleen wurden gepflanzt. Der Jülicher Heimat- und Verkehrsverein platzierte Ruhebänke auf dem Platz. Anstelle des Musikpavillons wurde eine größere, überdachte Veranstaltungsbühne gebaut. Ebenso wurde ein Kinderspielplatz mit Rutschbahnen, Wippen, Klettergerüsten und Sandkästen errichtet. Zur Erinnerung an die Zerstörung am 16.11.1944 wurde ein Gedenkstein aufgestellt. Durch die starke Umgestaltung verlor der Schlossplatz an militärischem Charakter und wurde zunehmend ein Treffpunkt und ein Veranstaltungsort für die Menschen. Bis 1950 dienten Nissenhütten (Wellblechhütten aus Fertigteilen) auf dem Schloßplatz als erste Notunterkunft für ausgebombte Überlebende des Kriegs und Flüchtlinge.

Ab 1990 wurde das Gelände für die Landesgartenschau 1998 erneut umgestaltet. Der Spielplatz wurde verlegt, die Grünflächen saniert, die Wege und Bepflanzung umgestaltet - der Blick auf die Zitadelle sollte geöffnet werden - und ein neuer Weg am Wallgraben mit transparentem Zaun wurde errichtet. Grundidee war die Kenntlichmachung der Geschichte Jülichs als Festungsstadt.

Heute dient der Schlossplatz als Veranstaltungsort für Weihnachtsmarkt, Kirmes, Autoschauen und Jugendveranstaltungen an Karneval. Auch wenn keine Veranstaltungen stattfinden, gehen die Menschen auf den Platz, um spazieren zu gehen, sich zu unterhalten oder mit den Kindern auf dem Spielplatz zu spielen. Die Zitadelle und der Schlossplatz bilden einen grünen „Mittelpunkt“ der Stadt Jülich. Der Schlossplatz wird von der Schlossstraße im Westen, der Kölnstraße im Süden und der Kurfürstenstraße im Osten eingefasst. Die Gebäude haben ringsherum vier bis fünf Stockwerke. Die Traufhöhe ist gleich und bildet ein gleichmäßiges Bild. In den Gebäuden befinden sich Geschäfte des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel Bäckereien, eine Apotheke oder Drogeriegeschäfte.

(Anna Blankenburg und Marilena Geberzahn, Studierende TH Köln, 2020)

Schlossplatz in Jülich

Schlagwörter
Ort
52428 Jülich
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Archivauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1878 bis 1889

Empfohlene Zitierweise

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Empfohlene Zitierweise
„Schlossplatz in Jülich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-312730 (Abgerufen: 19. April 2024)
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