Das von 1967-72 nach Plänen von Gottfried Böhm erbaute Gemeindezentrum liegt im Stadtteil Düsseldorf-Garath, der ab 1961 als Satellitenstadt im Süden von Düsseldorf auf größtenteils aus Brachland bestehendem Gelände entstand. Das Heim des Caritasverbandes bildet zusammen mit der katholischen Pfarrkirche Sankt Matthäus, dem Gemeindezentrum, der Hildegardiskapelle und den beiden Wohnungen für Küster und Organist ein städtebauliches Ensemble, eines der kirchlichen Zentren in den vier Bauabschnitten von Garath.
Die differenziert angeordnete, zweigeschossige Baugruppe wird burgartig von der als Zentralbau konzipierten, z.T. farbig gefassten Sichtbeton-Kirche überragt. Die Anlage ist so gegliedert, dass kleine Gassen und Plätze entstehen, die sich in das Innere fortsetzen. Die einzelnen Zimmer im Altenheim sind auch zu den Wohngassen und -fluren hin mit Fenstern ausgestattet, wodurch den Bewohnerinnen und Bewohnern das Gefühl vermittelt werden sollte, ins eigene kleine Haus zu gehen. Durch das Erd- und Obergeschoss gelangt man auf den großen Rampenplatz der doppelgeschossigen Eingangshalle, die das Zentrum des Altenheims bilden und in der eine Wendelrampe vom Erdgeschoss zum Obergeschoss überleitet. In der zum Altenheim gehörenden Hildegardiskapelle, die in den Hof zwischen Kirche und Altenheim hineinragt, können auch Bewohner und Bewohnerinnen der daneben liegenden Pflegestation an Gottesdiensten teilnehmen. Sie ist mit einem von Gottfried Böhm gemalten Lebensbaum geschmückt. Altenheim und Personalhaus sind durch eine Brücke miteinander verbunden.
Das Gemeindezentrum ist ein wichtiges Element in dem auf grüner Wiese planmäßig angelegten neuen Stadtteil von Düsseldorf. Es entwickelt sich im Schwerpunkt der kreisförmigen Großform des Bauabschnitts konsequent und wendet sich dem inneren Platz um den Kirchenbau als Dominante zu. Der Platz ist Treffpunkt, Ort des Austauschs, auch Ort der Ruhe und geht gleichzeitig mit Form und Material in die Binnenstruktur des Altenheims über, indem der Weg vom Platz hinein in das Gebäude führt und selbst zum Erlebnis wird. Innen und außen sind miteinander verzahnt. Der städtebauliche Entwurf schafft in sich differenzierte Außenräume, die Architektur setzt deutliche Akzente und führt im Inneren der Bauten, eng auf das Raumprogramm bezogen, die räumliche Bewegung vielgestaltig fort.
(Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland / Ute Schumacher, Abteilung Digitales Kulturerbe LVR, 2020)
Quelle Sabina Gierschner, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (1999): Gutachten gemäß § 22 (3), 1 zum Denkmalwert gemäß § 2 DschG NW für die St. Matthäus-Kirche und das katholische Gemeindezentrum mit Altenheim Garath-Südwest, Ricarda-Huch-Straße in Düsseldorf-Garath.
Internet baukunst-nrw.de: St. Matthäus Düsseldorf-Garath (abgerufen 27.04.2020)
Katholisches Gemeindezentrum mit Altenheim Sankt Hildegardis in Garath
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Empfohlene Zitierweise
„Katholisches Gemeindezentrum mit Altenheim Sankt Hildegardis in Garath”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-310623 (Abgerufen: 7. September 2024)
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