Ein historischer Meilerplatz lässt sich noch zwischen einer Weggabelung in unmittelbarer Nähe zum Klausesiefen im Gelände entdecken. Der nordöstlich verlaufende Weg ist bereits in der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) verzeichnet (vgl. Kartenansicht). Die etwa sieben Meter breite Köhlerplattform ist allerdings nur noch für das geübte Auge im Wald zu erkennen. Ein umgestürzter Baum liegt quer über der ebenen Fläche. Mit etwas Glück kann man hier unter der Laubschicht noch kleine Holzkohlestückchen finden.
Im Jahr 1974 wurde im Puhlbruch am Steinaggernebenarm unterhalb des Hexentanzplatzes von Mitarbeitern des Rheinischen Landesmuseums ein umfangreicher Bezirk mit mittelalterlicher Eisenverhüttung untersucht. Im Waldgelände fanden sie zwei ausgedehnte Schlackenhalden. Eine der Halden wurde im Laufe des Sommers „angeschnitten“. Dabei kam unter anderem auch ein noch gut erhaltener Eisenschmelzofen des hohen Mittelalters zum Vorschein. Die Fülle des aufgefundenen Schlackenmaterials erlaubt Rückschlüsse auf die technologischen Prozesse der Eisenverhüttung. Die erforderliche Holzkohle wurde in Kohlenmeilern erzeugt, die bei der Grabung in unmittelbarer Nähe der Schlackenhalden zutage traten. Es ist daher zu vermuten, dass auch der beschriebene Kohlenmeiler genutzt wurde, um Holzkohle für die Eisenverhüttung im Puhlbruch zu produzieren. Auf dem Waldlehrpfad im Puhlbruch ist ein Schaumeiler mit einer Köhlerhütte aufgebaut. Auf einer Schautafel wird über das Köhlerhandwerk informiert.
(Biologische Station Rhein-Berg, erstellt im Rahmen des Projektes „Wir machen Kohle“. Ein Projekt im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2019)
Internet
ferienland-reichshof.de: Wandergebiet Reichshof – Waldlehrpfad (Flyer, PDF-Datei, ca. 1 MB, abgerufen 13.12.2019)