Winzergut von Winning

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Deidesheim
Kreis(e): Bad Dürkheim
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 24′ 38,89″ N: 8° 11′ 10,99″ O 49,4108°N: 8,18639°O
Koordinate UTM 32.440.981,57 m: 5.473.442,53 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.441.033,35 m: 5.475.192,87 m
  • Weingut von Winning in Deidesheim (2019)

    Weingut von Winning in Deidesheim (2019)

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    Krieger, Sarah / Universität Koblenz-Landau
    Fotograf/Urheber:
    Sarah Krieger
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  • Weingut von Winning in Deidesheim um 1914

    Weingut von Winning in Deidesheim um 1914

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  • Blick in die historische Weinkellerei des Winzerguts von Winning in Deidesheim (2013)

    Blick in die historische Weinkellerei des Winzerguts von Winning in Deidesheim (2013)

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    Tourist Service GmbH Deidesheim; Stefan Wemhoener
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    Stefan Wemhoener Tourist Service GmbH Deidesheim
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Das Winzergut von Winning gehört zu den drei großen Weingütern in Deidesheim, die auch Mitglied im Verband der Prädikatsweingüter (VDP) sind. Ursprünglich unter dem Namen Dr. Deinhard von Friedrich Deinhard gegründet, ist das Gut seit 2009 unter dem Namen Weingut von Winning bekannt. Wie viele andere Weingüter auch, befindet sich auch dieses Gut an der Deutschen Weinstraße. Oberhalb der Anlage grenzen die Weinberge bis an den Pfälzer Wald.

Das Weingut
Das Weingut von Winning besteht aus einem Haupthaus und verschiedenen Wirtschaftsgebäuden, die sich in umgekehrter U-Form an das Hauptgebäude anschließen. Das Hauptgebäude liegt unmittelbar in einer Kurve der Weinstraße. Auf diese Weise fährt man - beim Verlassen der Stadt - direkt auf das Hauptgebäude zu. Das Haupthaus und die dahinter liegenden Wirtschaftsgebäude bilden einen Innenhof.

Bei dem Haupthaus und ehemaligen Wohngebäude der Gutsbesitzerfamilie handelt es sich um einen zweigeschossigen Bau aus unverputztem Sandstein mit flachem Walmdach auf rechtwinkligem Grundriss. Die klassizistische Fassade ist klar gegliedert. Die Geschosse werden durch ein Gurtgesims geschieden. Den Abschluss der Fassade bildet ein Konsolgesims unmittelbar unterhalb der Dachtraufe. Auf dem flachen Walmdach befindet sich eine Aussichtsplattform. Auffällig sind die steinernen Fensterrahmungen der gekuppelten hochrechteckigen Fenster. Diese sind im Stil der Neugotik (Historismus) gestaltet, die zur Mitte des 19. Jahrhunderts aufkam und den Klassizismus ablöste. Im ersten Obergeschoss ragt ein Balkon leicht aus der Fassade heraus. Drei in der Höhe gestaffelte Fenster prägen den mittleren Gebäudeteil. An der Ostseite ist ein Gebäudeteil (sogenannter Giebelrisalit) angebaut. Dieser hervorspringende Gebäudeteil ist mit einem Satteldach gedeckt, eine Freitreppe und ein Wintergarten sind angegliedert. Im Innern des Hauptgebäudes sind das hölzerne Treppenhaus und einige Stuckdecken aus der Erbauungszeit hervorzuheben.

Die Wirtschaftsgebäude hinter dem Hauptgebäude sind aus rötlichen Sandsteinquadern erbaut. Die Stirnseiten sind als Treppengiebel ausgestaltet. Unter den Wirtschaftsgebäuden befindet sich ein Tonnengewölbekeller, der noch heute der Weinlagerung dient (siehe Abbildung in der Mediengalerie).

Auf dem Gelände des Weinguts befindet sich ein repräsentativer Garten mit neubarocker Skulpturengruppe und einer künstlichen Grotte.

Zum Weingut gehören noch verschiedene Weinfelder, die alle nach ökologischen Maßstäben bewirtschaftet werden. Es handelt sich um 64 Hektar Rebfläche in Deidesheim, Ruppertsberg sowie Forst. Angebaut werden Rebsorten wie Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder, Sauvignon Blanc, Chardonnay und Gewürztraminer. Die Weine werden im historischen Weinkeller unterhalb der Wirtschaftsgebäude gelagert. In den Gebäuden des Weinguts befindet sich heute unter anderem das Restaurant Leopold.

Die Geschichte des Weinguts
Der aus Koblenz stammende Weinhändler Friedrich Georg Deinhard (1812-1871) ließ sich nach seiner Heirat mit Auguste Margarete Jordan (1816-1889) in Deidesheim nieder. Kurze Zeit später beauftragte Deinhard den Koblenzer Architekten Hermann Nebel (1816-1893) mit dem Bau eines standesgemäßen Anwesens. In den Jahren 1847-1849 wurde der Auftrag ausgeführt. Damals lag das Gut in exponierter Lage zur Stadt, also außerhalb der Stadtbefestigung. Nebel entwarf auch zu dieser Zeit die Pläne des Ketschauer Hofs. Nach dessen Tod führte sein Sohn Andreas Deinhard (1845-1907) den Weinbetrieb weiter. Seine Tochter heiratete den adligen Leopold von Winning (1873–1917). Daher wurde der Name des Weinguts bereits schon früher in von Winning geändert. Unter der Leitung von Leopold von Winning wurde das Weingut eines der Gründungsmitglieder des VDP (Verband der Prädikatsweingüter. Nach dessen Tod wechselte das Weingut den Besitzer, sodass dieses nun wieder den ursprünglichen Namen trug. Erst mit dem Verkauf des Weinguts an Achim Niederberger aus Neustadt (1957-2013) im Jahr 2007, wurde der Name zwei Jahre später wieder in Weingut von Winning umgeändert.

Das Weingut von Winning wird als Kulturdenkmal in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand 2017) geführt. Der Eintrag lautet: „Weinstraße 10
Winzergut, 1847-49, Arch. Hermann Nebel, Koblenz; zweieinhalbgeschossiger kubischer Sandsteinquaderbau, Walmdach mit Aussichtsplattform, Garten mit Grotte und neubarocker Puttengruppe; Packhalle, 1905.“


(Sarah Krieger, Universität Koblenz-Landau, 2019)


Internet
www.von-winning.de: Weingut (abgerufen 05.11.2019)

Literatur

Andermann, Kurt (Hrsg.) (1995)
Deidesheim. Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland. S. 299-324, Sigmaringen.
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2017)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim. Denkmalverzeichnis Kreis Bad Dürkheim, 26. September 2017. Mainz.
(1995)
Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 13.1: Kreis Bad Dürkheim, Gemeinde Haßloch, Verbandsgemeinden Deidesheim, Lambrecht, Wachenheim. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland.) Worms.

Winzergut von Winning

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Weinstraße 10
Ort
67146 Deidesheim
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1847 bis 1849

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Sarah Krieger: „Winzergut von Winning”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-299102 (Abgerufen: 19. April 2024)
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