Das Ensemble aus der Frühzeit der Firma gilt heute als eines der besterhaltenen alten Kölner Industriewerke. Die im Stil des Historismus gestalteten Bauten haben Fassaden aus rotbraunem Backstein, die durch Ornamente, Fenstereinfassungen und Dachgesimse aus gelbem Backstein gegliedert werden. Aus der ersten Bauphase stammt das „Villa“ genannte Verwaltungsgebäude am Werkseingang, das durch Treppengiebel an Straßenfront und Hofseite hervorsticht. Daneben erstreckt sich eine repräsentative historische Grünfläche.
Am auffälligsten ist das nach der Fusion zur „Vulkan“ errichtete Sozialgebäude mit seinem an mittelalterliche Burgenarchitektur erinnernden Treppenturm. Das Repräsentationsbedürfnis der Eigentümer zeigt sich auch in den dekorativen Ecktürmchen. Im Erdgeschoss waren die Waschräume für die Arbeiter untergebracht, im ersten Stock die Kantine und im zweiten Büros. Dahinter steht die Leuchtenbau-Halle mit angeschlossenem Bürotrakt aus der Gründungszeit, rechts davon die Maschinenbau-Halle mit Sheddächern und ein mächtiges, dreigeschossiges Kontorhaus aus der zweiten Bauphase.
Das Unternehmen florierte bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts, danach wurde die Produktion zunehmend an andere Standorte verlagert. Das Kölner Werk schloss 1994. Mittlerweile ist dort eine für die neue Nutzung sanierter Industriebauten charakteristische Mischung von Dienstleistern aus der IT- und der Medienbranche, dem Eventmanagement und der Gastronomie eingezogen.
Hinweise
Das Objekt „Vulkan“ ist seit 1986 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 3715) und wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Ehrenfeld (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 349).
(Walter Buschmann / Matthias Hennies / Alexander Kierdorf, Institut. Industrie-Kultur-Geschichte-Landschaft, 2018)
Internet
www.rheinische-industriekultur.de: Köln, Leuchtenfabrik Vulkan (abgerufen 26.08.2019)