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Das Bild zeigt den ehemaligen Haupteingang der Bayer-Werke in Leverkusen und das Bayer-Kreuz
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Holger Klaes
Medientyp:
Bild
Die breite Friedrich-Ebert-Straße führt heute so eng an den alten Gebäuden des Bayer Chemieparks vorbei, der Verkehr rauscht so heftig, dass die ursprüngliche Ansicht auf den früheren Haupteingang des Bayer-Werks kaum noch vorstellbar ist. Pförtner I heißt der Gebäudekomplex, der 1912 errichtet wurde. Das Bayer-Werk sollte mit dem neuen Torgebäude eine repräsentative, zugleich einladende Einfahrt erhalten. Auch benötigte die Werksfeuerwehr, zu der 100 Personen gehörten, ein größeres Gebäude. Sie war 1902 als Berufsfeuerwehr anerkannt worden und hatte 1911 eine motorisierte Dampfspritze erhalten.
Die Pläne für die Torfahrt entstanden im Baukonstruktionsbüro der Bayer-Werke. Monumental wirken die Rundbögen der Torhalle zwischen den spitzen Giebelfassaden des Doppelgebäudes und ihre symmetrische Einfassung durch jeweils breite Rundbogentore auf der rechten und linken Seite. Die Außenansicht zeigt mit den beiden langgestreckten, apsisartig vorspringenden Erkerbauten an ihren Ecken schon modernere Formen, während die Fassade mit den hohen Spitzgiebeln eher an mittelalterliche Häuser erinnert. Zwischen ihnen erhebt sich über der Toreinfahrt der Uhrenturm mit seiner Aussichtsplattform und schlankem Dachtürmchen, bekrönt mit geschweifter Haube. Er diente der Überwachung des Werksgeländes. Malerisch und doch monumental mischen sich in dieser Architektur aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg verschiedene Baustile. „Der bauliche Charakter dieses Eingangsgebäudes, kombiniert mit der Hauptfeuerwache, folgt eher den freundlich-behäbigen Wohnhausformen der Zeit als einem Repräsentations- oder Industriebau, vermittelt aber doch einen einprägsamen Auftakt als Werkszugang“ schrieb 1996 Dankwart Leistikow in seinem Buch „Die bauliche Entwicklung des Werkes Leverkusen der Bayer AG 1891 bis 1945“. Sein Aussehen entspricht auch dem Stil von Rathaus- und Schulgebäuden aus der Zeit.
Weithin bei Nacht sichtbar leuchtet das mächtige Bayer-Kreuz, imponierend, zugleich scheint es filigran über dem Bayer Chemiepark zu schweben. Seit 2016 lassen 1.710 energiesparende LED-Leuchtkörper, an 120 Meter langen Drahtseilen befestigt, das Logo und Wahrzeichen des Bayer-Konzerns in hellem Licht erstrahlen. 1933 war das Erste Bayer-Kreuz als Blinklicht-Installation in einem Kreis von 72 Metern Durchmesser an zwei Schornsteinen im Werk aufgerichtet worden. Kreis und Buchstabenkreuz leuchteten im Wechsel. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand das Wahrzeichen neu, nun etwas kleiner mit einem Durchmesser von 51 Metern. Weltweit gibt es 47 Großlichtanlagen mit dem Bayer-Logo.
Als Markenzeichen wurde das Bayer-Kreuz 1904 patentrechtlich eingetragen, seit 1910 schützt es die Bayer-Produkte. Es erlebte einige optische Veränderungen und wurde vor allem seit der weltweit geschützten Prägung der Aspirin-Tabletten ein Begriff.
Denkmalschutz Das Objekt „Pförtner I und ehem. Hauptfeuerwache“ in Leverkusen ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Leverkusen, Nr. 275, eingetragen am 24.08.1995).
(Gisela Schmoeckel, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2019)
Literatur
Leistikow, Dankwart (1996)
Die bauliche Entwicklung des Werkes Leverkusen der Bayer AG 1891 bis 1945. Leverkusen.
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