Funktion
Der Augustenwoog war im System der Holztrift ein Durchleitungswoog. Wesentliches Merkmal war der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser zeitgleich mit der Durchleitung der Holzscheitfracht. Entsprechend waren die Abmessungen des Absperr- und Auslaufbauwerkes auf die gut einen Meter langen Holzscheite ausgerichtet.
Bauwerke
Der Augustenwoog ist in seinem heutigen Zustand nicht mehr mit Stauwasser gefüllt. Lediglich in niederschlagsreichen Wintern ist der Woog teilweise gefüllt. In trockenen Jahreszeiten mäandriert der Erlenbach durch das Woogbecken.
Annähernd der gesamte Dammbereich wurde nach Ende der Holztrift durch Betonbauwerke ersetzt. Durch die bauliche Erneuerung und Überprägung entstanden eine Brücke und ein neues Ablaufbauwerk (Mönch). Dieses regelt den dauerhaften Durchfluss des Erlenbachs über einen Grundablass. Die ursprüngliche für die Holztrift typische Bauweise mit Sandsteinen ist nur noch randlich erkennbar.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Augustenwoog war einst Teil der Holztrift am Erlenbach. Der rund fünf Kilometer lange Erlenbach zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs, der den mittleren Pfälzerwald in Richtung Rheinebene entwässert. Angelegt wurde der Woog im Jahr 1832. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde großflächig bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben. Spätestens im Jahr 1906 wurde die Holztrift mit der formalen Aufhebung des Triftbetriebes durch die bayerische Regierung eingestellt.
Umgebung des Wooges
Unmittelbar unterhalb des Dammes befinden sich einige Wohnhäuser des Weilers Erlenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Elmstein. Am Bachlauf wurden Bauwerke der öffentlichen Trinkwasserversorgung errichtet. Um den Weiler Erlenbach mit Trinkwasser zu versorgen, befinden sich am Siedlungsrand des Weilers ein Brunnenschacht und eine Schieberstation. Wenige Meter fließt das Trinkwasser aus einer gefassten Quelle.
Unmittelbar neben Schieberstation und Brunnenschacht befindet sich das einzige Triftbauwerk im Umfeld des Weilers, das nicht baulich verändert, überprägt oder erneuert wurde. Es handelt sich um eine Sohlrampe mit einem Höhenversatz von über drei Metern.
Wenige Meter nordwestlich des Wooges steht der Ritterstein Hexlerhütte (Nr. 93).
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)