Geschichte Die Geschichte der Industrie- und Handelskammer Köln geht zurück auf den drei Jahre nach der Einverleibung des Rheinlandes in die französische Republik 1897 gegründeten „Handelsvorstand“ als Vertreter der Unternehmer gegenüber dem Staat. Nachdem auf Anordnung Napoleon I. 1802 in Frankreich die erste „Chambre de Commerce“ entstand, wurde auch in Köln 1803 eine entsprechende Institution gegründet. Es war die erste Kammer in Deutschland. Anfangs untergebracht im Fischkauf- oder Stapelhaus in der Mauthgasse, hatte die Kammer 1842 ein eigenes Gebäude in der Rheingasse. Seit 1891 gab es eine stetige Vergrößerung des Kammerbezirks um die Landkreise Köln, Merheim, Mülheim, Oberberg und seit 1977 um die Stadt Leverkusen. Unter der seit 1924 reichsweit einheitlichen Bezeichnung „Industrie- und Handelskammer“ war der Sitz seit 1932 an Unter Sachsenhausen. Nach Zerstörung des Kammergebäudes im Zweiten Weltkrieg, wurde der Nachkriegsneubau nicht weit entfernt und wieder im räumlichen Kontext mit dem Kölner Bankenviertel 1951/52 nach einem Entwurf von Karl Hell errichtet.
Gebäude Das quaderförmige Gebäude mit rundumführenden Stützenreihen auf Straßenniveau und Staffelgeschoss ist in Außenwirkung und Innenausstattung eines der besten Beispiele für die Architektur der 1950er Jahre in Köln. Die Fassade ist gerastert mit einer leicht aus der Front vorspringenden Natursteinverblendung für Brüstungen und Wandflächen. Der Baukörper findet einen oberen Abschluss in den weit vorkragenden Dächern für Hauptkubus und Staffelgeschoss. Deutliches Gestaltungselement ist das über vier vollständig verglaste Fassadenfelder reichende Treppenhaus mit einläufigen Treppen in allen Stockwerken. Sowohl im Außenbau wirkt das baukörperbestimmende Treppenhaus mit dem Wechsel zwischen Lochfassaden und Glasfront, mehr aber noch im Inneren, wenn man über die Treppe den Obergeschossen entgegen schreitet und dabei den Blick über den Börsenplatz, den gegenüberliegenden Sitz des Kölner Erzbischofs und - in der Ferne - St. Gereon schweifen lässt. Alternativ ist ebenfalls die Fahrt in einem der wenigen in Köln erhaltenen Paternoster ein bleibendes Technik- und Architekturerlebnis.
Hinweis Das Objekt „Industrie- und Handelskammer“ ist seit 1993 ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalverzeichnis der Stadt Köln 2012, Nr. 6920) und Bestandteil des historischen Kulturlandschaftsbereiches Innenstadt Köln (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 352).
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Walter Buschmann (2018): „Industrie- und Handelskammer in Altstadt-Nord”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290310 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.