Sohlrampe am Breitenbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Gemeinde(n): Elmstein
Kreis(e): Bad Dürkheim
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 23′ 4,44″ N: 7° 57′ 55,35″ O 49,38457°N: 7,96538°O
Koordinate UTM 32.424.909,91 m: 5.470.722,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.424.955,31 m: 5.472.471,64 m
  • Sohlrampe am Finsterbreitenbach (2018)

    Sohlrampe am Finsterbreitenbach (2018)

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    Sohlrampe am Breitenbach (2018)

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Lage und historische Einordnung
Rund 200 Meter unterhalb des Rumpelswoogs befindet sich eine sehr gut erhaltene und groß dimensionierte Sohlrampe mit einem Höhenversatz von mehr als zwei Metern. Eine Sohlrampe ist in wasserbaulicher Hinsicht ein Querbauwerk. Es wird auch als „Wehr“ bezeichnet oder umgangssprachlich „Riesel“ genannt.

Die Sohlrampe war einst Teil der Holztrift am Breitenbach. Erbaut wurde sie, im Zusammenhang mit dem Rumpelswoog, im Jahr 1840. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben, vereinzelt auch noch bis zum Jahr 1906, als die Trift offiziell eingestellt wurde. Der knapp sieben Kilometer lange Breitenbach mit seinen beiden Quellzuflüssen zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Mündung in den Speyerbach befindet sich ungefähr auf halbem Wege zwischen den Gemeinden Lambrecht und Elmstein.

Funktion und Verbreitung
Während der Holztriftphase kam es durch Ablassen der Wooge zu einem starken Wasserpegelanstieg, der es ermöglichte, die Holzfracht im Wasser bachabwärts zu triften. Sohlrampen waren über den gesamten Triftbach verteilt. Sie übernahmen eine ausgleichende Funktion für den Wasserstand. Mit den Sohlrampen konnte auf längeren Strecken ein gleichmäßiges Gefälle bewirkt werden. Die Bauweise aller Sohlrampen zeichnet sich durch die Triftbach-typische, aus Sandstein gemauerte, seitliche Begrenzung aus. Sie ist noch heute deutlich erkennbar. Am prägnantesten ist jedoch die Befestigung des Bachbettes im Bereich der abfallenden Sohlrampe durch massive Sandsteinplatten. Diese Bauweise verhinderte einerseits Erosionsschäden. Andererseits ermöglicht sie eine möglichst reibungslose Trift. Sohlrampen mit großem Höhenversatz wurden ergänzt durch eine Vielzahl kleinerer Wehre mit weniger als 50 cm Versatz.

Wehre der Größenordnung um die zwei Meter finden sich in der Regel an Triftbächen mit mehr als zwei Prozent natürlichem Gefälle (zum Beispiel Erlenbach oder Wartenbach). Das natürliche Gefälle des Breitenbaches beträgt durchschnittlich etwa 2,4 Prozent. Auf einer Bachlänge von rund sieben Kilometern wird eine Höhendifferenz von 170 Metern überbrückt. Die Finsterbreitenbach-Quelle liegt bei 365 Meter üNN, die Mündung des Breitenbachs bei 195 Meter üNN.

Weitere Sohlrampen am Breitenbach mit einem Höhenversatz von zwei Metern oder mehr befinden sich unweit der Wolfsschluchthütte im mittleren Bereich des Breitenbaches sowie unmittelbar unterhalb des Dreibrunnenthaler Wooges am gleichnamigen Quellzufluss des Breitenbaches.

(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2017)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Bad Dürkheim. Denkmalverzeichnis Kreis Bad Dürkheim, 26. September 2017. S. 33, Mainz.
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.

Sohlrampe am Breitenbach

Schlagwörter
Ort
67471 Elmstein
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde, Denkmalpflege, Architekturgeschichte
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Bauaufnahme, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Übernahme aus externer Fachdatenbank
Historischer Zeitraum
Beginn 1840, Ende 1906

Empfohlene Zitierweise

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Matthias C.S. Dreyer: „Sohlrampe am Breitenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290243 (Abgerufen: 19. April 2024)
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