Rund 500 Meter oberhalb des Wooges entspringt die gefasste Quelle. Die Woog-Namensgebung verweist auf die südwestlich angrenzende Erhebung Rumpelseck. In der topographischen Karte wird die Quelle entsprechend auch als Rumpelsloch bezeichnet. Dies spiegelt sich auch in Variationen bei der Woog-Namensgebung wider.
Funktion
Der Rumpelswoog war im System der Holztrift ein Sammel- und Durchleitungswoog. Wesentliches Merkmal war einerseits der Aufstau und die schubartige Abgabe von möglichst großen Mengen an Wasser. Andererseits waren die Bauwerke so ausgelegt, dass während der Triftereignisse die rund einen Meter messenden Holzscheite unter Zuhilfenahme der aufgestauten Wasserkraft durchgeleitet werden konnten. Der wassergebundene Transport von Holzscheiten begann unweit oberhalb des Rumpelswooges.
Bauwerke
Wie auch bei den anderen Triftwoogen am Breitenbach befindet sich im Rumpelswoog kein aufgestautes Wasser mehr. Einzig ein geringer Bachdurchfluss besteht. Das Absperr- und Auslaufbauwerk ist noch in einem guten Erhaltungszustand. Insgesamt zeigt das Damm-Bauwerk auch heute noch einen hohen Grad an Sandstein-Mauerverstärkung.
Der über einen Meter breite Durchlass ermöglichte einst die Ableitung der Holzscheitfracht. Eine unmittelbar anschließende Sohlrampe mit knapp zwei Metern Gefälle sorgte zusammen mit der Wasserkraft für den nötigen „Schub“.
Räumliche und zeitliche Einordnung des Wooges
Der Rumpelswoog war einst Teil der Holztrift am Breitenbach. Erbaut wurde er im Jahr 1840. Die Holztrift im Pfälzerwald wurde bis ins späte 19. Jahrhundert betrieben, vereinzelt auch noch bis zum Jahr 1906. In diesem Jahr wurde die Trift offiziell eingestellt. Der knapp sieben Kilometer lange Breitenbach mit seinen beiden Quellzuflüssen zählt zum Einzugsgebiet des Speyerbachs im mittleren Pfälzerwald. Die Mündung in den Speyerbach befindet sich ungefähr auf halbem Wege zwischen den Gemeinden Lambrecht und Elmstein.
Umgebung des Wooges
Rund 500 Meter oberhalb des Rumpelswooges befindet sich die Quelle des längsten und wasserreichsten der beiden Breitenbach-Quellzuflüsse. Die Finsterbreitenbachquelle wurde durch Sandsteinmauerwerk gefasst. Eine Sitzgruppe und ein beschrifteter Stein ergänzen den Ursprung des Breitenbaches. Der beschriftete Stein, der unmittelbar über dem Wasseraustritt ins Mauerwerk eingefügt ist, trägt die Inschrift „Finster Breiten-Bach 2017“. Ergänzt wird die Inschrift durch ein eingraviertes Eichenblatt und eine Eichel. Darunter befindet sich ein kleinerer Sandsteinquader mit der Jahreszahl 1984. Es ist zu vermuten, dass die Quelle erstmals 1984 in Mauerwerk gefasst wurde und 2017 renoviert wurde.
Auf halbem Wege zwischen Quelle und Rumpelswoog ist heute ein weiterer Woog angelegt. Der Woog stammt aus der Zeit nach der Holztrift, was sich an der behelfsartigen Bauweise des Dammes, der fehlenden Absperr- und Auslaufvorrichtung und des modernen Mönches (Betonringe und -schalen) zeigt. Außerdem fehlt jegliche Erwähnung in den historischen Quellen (Koehler 2010, Seite 229).
Ein anderer Bezug des Standortes zur Holztrift ergibt sich aus der weiten Talöffnung und seiner Lage oberhalb des Rumpelswooges. Noch heute wird hier Holz zwischengelagert. Während der Zeiten der Holztrift wurde diese Stelle möglicherweise als Holzbollerplatz genutzt, um von dort die Holztrift zu beginnen.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)