Der Altar an der Ostwand des südlichen Querhauses entspricht in seinem Aufbau dem etwas älteren Marienaltar in der St. Lubentiuskirche. Der Stiftsdekan Johann Carl Klein veranlasste die Errichtung des Petrusaltares. Er stammte aus Wiltz in Luxemburg. Seit 1723 amtierte er als Pfarrer in Dietkirchen. Als Kellner arbeitete er im Jahre 1737 und übernahm ab 1739 die Verantwortung für die Kellerei, das Kirchengebäude und das zu dessen Unterhalt erforderliche Vermögen. 1741 wurde er zum Dekan gewählt. Er starb im Jahre 1772 im Alter von 81 Jahren.
Der schwere rote Altartisch mit schwarzer Platte befindet sich auf einem schwarzen Sockel. In ihrer Mitte trägt der Altartisch in einem ungewöhnlich großen, heller gefärbten Marmorfeld ein schwarzes Emblem mit den Attributen Kreuz, Mitra und Schlüssel. Im Unterbau der Altar-Rückwand folgen wieder schwarzer, roter und schwarzer Marmor aufeinander. Die unterste Lage trägt eine Inschrift. Die Nische der Altarrückwand wird durch eine Muschel nach oben abgeschlossen und ist, wie die Säulen auch, ganz aus Villmarer Marmor gefertigt und wurde vermutlich von einem Villmarer Steinmetz hergestellt. Auf den Säulen ruht ein Gebälk, in dem Schwarz, Rot und wieder Schwarz abwechseln. Auf diese Weise wird der horizontale Charakter des Werkes betont. Der Altar trägt einen hölzernen Auszug.
Die Petrusfigur steht in der von je zwei Säulen flankierten Nische. Sie stammt aus der Entstehungszeit des Altars. Ihre Fassung ist jedoch neueren Datums. Petrus hält in seiner Rechten die zwei Himmelsschlüssel, während der heilige Paulus im hölzernen Auszug auf einer Wolkenbank Schwert und Buch präsentiert. Der Bildhauer des Figurenschmucks ist unbekannt.
(Willi Wabel, 2019)
Literatur
Wabel, Willi / Historische Kommission für Nassau (Hrsg.) (2015)
Form, Farbe, Glanz. Lahnmarmor im Barock. Eine umfassende Darstellung der Erschließung und Verbreitung des Lahnmarmors sowie seiner Verwendung für sakrale, memoriale und profane Kunstwerke des 17. und 18. Jahrhunderts. (Beiträge zur Geschichte Nassaus und des Landes Hessens Band 8.) S. 206-207, Wiesbaden.
Petrusaltar in der Sankt Lubentiuskirche zu Dietkirchen
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