Historischer Niederwald im Staatsforst Burgholz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Wuppertal
Kreis(e): Wuppertal
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 12′ 29,43″ N: 7° 06′ 55,93″ O 51,20817°N: 7,11554°O
Koordinate UTM 32.368.365,61 m: 5.674.662,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.577.999,27 m: 5.675.397,61 m
  • Historische Niederwaldreste im Staatsforst Burgholz (2018)

    Historische Niederwaldreste im Staatsforst Burgholz (2018)

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    Historische Niederwaldreste im Staatsforst Burgholz (2018)

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Bevor um 1900 die ersten fremdländischen Bäume im Staatsforst Burgholz gepflanzt wurden, diente der ausgedehnte Wald den Menschen im Mittelalter und der frühen Neuzeit als wichtiger Holzlieferant. Die im Mittelalter entstandene und stetig wachsende Eisenindustrie nutzte die ersten Eisenerzfunde in den Wäldern entlang der Wupperhänge für die Gewinnung von Roheisen durch Eisenverhüttung. Die Eisenverhüttung war im Mittelalter nur mit Hilfe von Holzkohle möglich. Aus den scheinbar unerschöpflichen Holzvorkommen an diesem besonders günstigen Wuchsstandort wurde an zahlreichen Meilerstandorten Holzkohle hergestellt.

Bis ins 8. Jahrhundert hinein war der Bergische Wald noch wenig erschlossen. Anfangs bestand er überwiegend aus artenarmem Buchenwald, was der ursprünglichen, natürlichen Vegetation entspricht. Das starke Relief erzeugt aufgrund von unterschiedlichen Expositionen verschiedene klimatische Bedingungen. In den feuchten Bachrinnen und Tälern wuchsen Schwarzerlenwälder und Bachrinnen-Eschenwälder, während an südexponierten, sonnigen Hängen Traubeneichen-Buchenwälder stockten. An tiefgründigen Talschultern existieren auch Stieleichen-Hainbuchenwälder. Seit der Besiedlung des Raumes und der damit einhergehenden immer intensiveren Holznutzung, Waldweide (Hutewald) und künstlichen Anpflanzung konnte sich seit dem Mittelalter zunehmend auch die Eiche durchsetzen, die mehr Licht als die Buche benötigt. Neben der Holznutzung war auch die Waldweidewirtschaft und Streunutzung der ausgebeuteten Waldflächen gängige Praxis, bis große Flächen nur noch aus Heide und aufkommenden Gehölzen bestanden. Der daraus entstandene sogenannte „Bergische Busch“ prägte Jahrhunderte lang das Landschaftsbild maßgeblich und führte zu einer massiven Steigerung der Biodiversität im Hinblick auf Arten des Offenlandes. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte man die geregelte Forstwirtschaft ein und setzte der Waldzerstörung und -ausbeutung ein Ende.

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW hat einen „Kulturhistorischen Lehrpfad im Arboretum Burgholz“ erarbeitet, indem viele Zeugen der historischen Nutzung in einer Karte und im Gelände gekennzeichnet sind. So sind mehrstämmige Bäume als Relikte der ehemaligen Niederwaldwirtschaft, Hohlwege und alte Kohlenmeilerstellen sowie Stellen alter Rennfeueröfen im gesamten Waldgebiet Burgholz verstreut zu finden.

Im Jahre 1891 wurde eine Bahnstrecke zwischen Elberfeld und Cronenberg gebaut, um Kohle und Rohstoffe zu befördern. Diese Burgholzbahn mit dem Spitznamen „Sambatrasse“ wurde 1988 stillgelegt und 2006 in einen Fuß- und Radweg umgebaut. Diese Strecke ist als „Sambatrasse“ auch in allen Karten offiziell eingezeichnet. Entlang dieser Strecke, südlich des ehemaligen Bahnhof Burgholz, wurden zur Erinnerung an die damalige Nutzung des Burgholzwaldes drei Schau-Kohlenmeiler aufgebaut (Foto siehe Mediengalerie).

(Biologische Station Mittlere Wupper, erstellt im Rahmen des Projektes „Wir machen Kohle“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2018)

Internet
wpz-burgholz.de: Kulturhistorischer Lehrpfad im Arboretum Burgholz (PDF Dokument, 1,9 MB) (abgerufen: 12.12.2019)
de.wikipedia.org: Burgholzbahn (abgerufen: 12.12.2019)
wuppertal.de: Samba-Trasse (abgerufen: 12.12.2019)

Literatur

Ahrens, Birgit (1991)
Der Bergische Wald. Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Vorgestellt am Beispiel des Staatswaldes Burgholz in Wuppertal und Solingen. S. 102. Wuppertal.
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2007)
Niederwälder in NRW. Beiträge zur Ökologie, Geschichte und Erhaltung. Nümbrecht-Elsenroth.
Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Hrsg.) (2009)
Burgholz. Geschichte und Perspektiven eines Versuchsreviers im Zeichen des Klimawandels. S. 74. Arnsberg.
Trott, Inge (2004)
So lebten unsere Vorfahren: auf Spurensuche im Bergischen Land. S. 221. Nümbrecht-Elsenroth.

Historischer Niederwald im Staatsforst Burgholz

Schlagwörter
Ort
42349 Wuppertal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 800 bis 1800

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Biologische Station Mittlere Wupper (2018): „Historischer Niederwald im Staatsforst Burgholz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290164 (Abgerufen: 4. Mai 2024)
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