Historischer Kohlenmeiler-Standort im Staatsforst Burgholz

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Wuppertal
Kreis(e): Wuppertal
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 12′ 21,51″ N: 7° 06′ 55,84″ O 51,20598°N: 7,11551°O
Koordinate UTM 32.368.357,59 m: 5.674.418,14 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.578.001,23 m: 5.675.153,04 m
  • Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2018)

    Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Anja Greins / Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Anja Greins
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2019)

    Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2019)

    Copyright-Hinweis:
    Anja Greins / Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Anja Greins
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Karte des historischen Kohlenmeilerstandorts in Burgholz und des Schaukohlenmeilers (2020)

    Karte des historischen Kohlenmeilerstandorts in Burgholz und des Schaukohlenmeilers (2020)

    Copyright-Hinweis:
    Anja Greins / Biologische Station Mittlere Wupper e.V.; Geobasis NRW
    Fotograf/Urheber:
    Geobasis NRW; Anja Greins
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Schaukohlenmeiler an der Sambatrasse (2018)

    Schaukohlenmeiler an der Sambatrasse (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Anja Greins / Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Anja Greins
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2018)

    Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Anja Greins / Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Anja Greins
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2018)

    Historischer Kohlenmeilerstandort in Burgholz (2018)

    Copyright-Hinweis:
    Anja Greins / Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Anja Greins
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Kurzfilm über Köhlerei, Kohlenmeiler und Niederwald (2019)

    Kurzfilm über Köhlerei, Kohlenmeiler und Niederwald (2019)

    Copyright-Hinweis:
    Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Fotograf/Urheber:
    Biologische Station Mittlere Wupper e.V.
    Medientyp:
    Video
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Hintergrund
Bevor um 1900 die ersten nicht heimischen Bäume im Staatsforst Burgholz gepflanzt wurden, diente der ausgedehnte Wald den Menschen im Mittelalter und der frühen Neuzeit als wichtiger Holzlieferant. Die im Mittelalter entstandene und stetig wachsende Eisenindustrie nutzte die ersten Eisenerzvorkommen in den Wäldern entlang der Wupperhänge für die Gewinnung von Roheisen durch Eisenverhüttung. Die Eisenverhüttung war im Mittelalter nur mit Hilfe von Holzkohle möglich. Aus den scheinbar unerschöpflichen Holzvorkommen wurde an zahlreichen Meilerstandorten Holz zu Holzkohle verkohlt. Der Wald bestand anfangs überwiegend aus Buchenwald. Durch die intensive Holznutzung, aber auch durch die Waldweide (Hutewald) konnte sich zunehmend auch die lichtliebende Eiche durchsetzen. Eichenholz wurde bevorzugt zur Holzkohlegewinnung genutzt. Aufgrund der engen Täler und steilen Hänge wurden im Burgholz ausschließlich kleinere Hangmeilerplätze angelegt. Damit die Transportwege für das Holz kurz ausfielen, wurden die Meiler oftmals neu aufgebaut.
Ein guter Meilerstandort liegt in der Nähe einer Wasserquelle zum Ablöschen des Holzkohlenmeilers und nahe an der Einschlagfläche. Diese aus dem Standortwechsel entstandene sogenannte Waldwanderköhlerei war für den Bergischen Raum typisch. So waren die Köhler nicht an einen Ort gebunden.

Die Eisengewinnung erfolgte in einfachen Herdöfen, den sogenannten Rennfeueröfen, die aus Ton und unbearbeiteten Steinen bestanden und meist an einem Hang errichtet wurden. Die in den Kohlenmeilern hergestellte Holzkohle diente hierbei als Feuerungsmaterial. Aber die dafür benötigten Eisenerze waren bis Ende des 17. Jahrhunderts bereits abgebaut. Danach wurde das Eisen aus dem Oberbergischen Land, der Grafschaft Mark und vor allem aus dem Siegerland bezogen.

Der wohl älteste Meilerplatz befindet sich nördlich des Herichhauser Baches und bestand schon im späten Mittelalter im 14. oder 15. Jahrhundert. In der Karte ist der historische Meilerstandort markiert. Neben anderen Plätzen ist er auch im „Kulturhistorischem Lehrpfad im Arboretum Burgholz“ gekennzeichnet, dessen Markierungen im Gelände zu finden sind.

Funktionsweise eines Kohlenmeilers
Zur Herstellung von Holzkohle ist es wichtig, die flüssigen Bestandteile des Holzes zu verdampfen. Dabei darf das Holz nicht verbrennen. In der Mitte des Meilers wurde zunächst ein Grundpfahl errichtet, der den späteren Kamin bildete. Das zu verkohlende Holz wurde in kleinen Scheiten halbkugelförmig um diesen Grundpfahl aufgeschichtet. Um den Meiler luftdicht abzuschließen wurden als Außenhaut verschiedene Materialien verwendet, meistens Erde, Asche oder Grassoden. Durch die Außenhaut konnte über eine gezielte Luftzufuhr der im Kern angezündete Meiler reguliert werden. Die einsetzende Verkohlung wurde vom Köhler Tag und Nacht streng überwacht. Nach acht Tagen war die Holzkohle fertig und der Meiler wurde mit Wasser gelöscht.

Schau-Kohlenmeiler auf der „Samba-Trasse“
Im Jahre 1891 wurde eine Bahnstrecke zwischen Elberfeld und Cronenberg erbaut, um Kohle und Rohstoffe zu befördern. Diese Burgholzbahn mit dem Spitznamen „Sambatrasse“ wurde 1988 stillgelegt und 2006 in einen Fuß- und Radweg umgebaut. Diese Strecke ist als „Sambatrasse“ auch in allen Karten offiziell eingezeichnet. Entlang dieser Strecke, südlich des ehemaligen Bahnhof Burgholz, wurden zur Erinnerung an die damalige Nutzung des Burgholzwaldes drei Schau-Kohlenmeiler aufgebaut (Foto siehe Mediengalerie).

(Biologische Station Mittlere Wupper, erstellt im Rahmen des Projektes „Wir machen Kohle“. Ein Projekt des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft, 2018)

Internet
wpz-burgholz.de: Kulturhistorischer Lehrpfad im Arboretum Burgholz (PDF Dokument, 1,9 MB) (abgerufen: 11.09.2019)
wuppertal.de: Samba Trasse (abgerufen: 11.09.2019)

Literatur

Ahrens, Birgit (1991)
Der Bergische Wald. Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Vorgestellt am Beispiel des Staatswaldes Burgholz in Wuppertal und Solingen. S. 102. Wuppertal.
Landesbetrieb Wald und Holz NRW (Hrsg.) (2009)
Burgholz. Geschichte und Perspektiven eines Versuchsreviers im Zeichen des Klimawandels. S. 74. Arnsberg.

Historischer Kohlenmeiler-Standort im Staatsforst Burgholz

Schlagwörter
Ort
42349 Wuppertal
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1300 bis 1400

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
Biologische Station Mittlere Wupper (2018): „Historischer Kohlenmeiler-Standort im Staatsforst Burgholz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-290163 (Abgerufen: 18. Mai 2024)
Seitenanfang