Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bad Homburg v.d. Höhe
Kreis(e): Hochtaunuskreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 15′ 25,3″ N: 8° 31′ 38,78″ O 50,25703°N: 8,52744°O
Koordinate UTM 32.466.313,86 m: 5.567.315,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.466.375,21 m: 5.569.103,35 m
  • Limeswachtturm Wp 3/59 "Am Roßkopf" westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen (2018)

    Limeswachtturm Wp 3/59 "Am Roßkopf" westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen (2018)

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  • Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen - Kartenansicht des Limesverlaufs. Blick auf den Limes aus südlicher Richtung.

    Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen - Kartenansicht des Limesverlaufs. Blick auf den Limes aus südlicher Richtung.

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    Ruth Beusing / Landesamt für Denkmalpflege Hessen - Kartenbasis: Open StreetMap Foundation
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  • Limeswachtturm Wp 3/59 "Am Roßkopf" westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen (2018)

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  • Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen - im Laserscan der Erdoberfläche (ATKIS® DGM) sind Reste des Wachtpostens erkennbar.

    Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen - im Laserscan der Erdoberfläche (ATKIS® DGM) sind Reste des Wachtpostens erkennbar.

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    Ruth Beusing / Landesamt für Denkmalpflege Hessen / Kartenbasis: Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation
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Von der Höhe des Roßkopfs aus bot sich den wachhabenden Soldaten eine gute Fernsicht. Sie muss nach Westen zu bis zum Wachtturm Wp 3/49* am Nordhang des Feldberges gereicht haben, während nach Norden das Vorfeld bis zum Stannheimer Grund zu überblicken war. Lediglich nach Osten bestand die Sichtverbindung nur bis zur nächsten Turmstelle Wp 3/60.

Die Wachtturmstelle WP 3/59 wurde bereits durch die Reichs-Limeskommission im Jahr 1893 untersucht. Insgesamt existieren hier die Fundamentreste von zwei Holz- und zwei Steintürmen. Die kontinuierliche Erneuerung der Türme deutet darauf hin, dass die Limestraße hier nie verlegt, sondern lediglich ausgebaut und erweitert worden ist. Heute zeichnen sich die beiden Steinturmstellen im Wald als Steinhaufen recht deutlich ab, während die stark verflachten Hügel der Holztürme im Gelände kaum noch auszumachen sind.

Die Wachtturmstelle
Die Palisade besaß vor den Türmen einen leicht bogenförmigen Verlauf. Der Palisadengraben war immerhin noch 80 bis 90 Zentimeter tief und an der Sohle 35 bis 40 Zentimeter breit.

Die beiden Holzturmstellen hinter der Palisade lagen etwas versetzt zueinander und zeigten bei den Ausgrabungen einen ähnlichen Aufbau: Beide wiesen einen umgebenden Graben von 11 bis 14 Meter Breite auf, der in den anstehenden Untergrund eingetieft worden war. Eine Besonderheit sind die zahlreich nachgewiesenen Reste von Mühlsteinen aus Basaltlava, deren natürliches Vorkommen auf den Bereich von Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz) eingegrenzt werden kann. Der westliche Turm scheint mit einer Seitenlänge von 4,8 Metern etwas kleiner gewesen zu sein als der östliche Turm mit 5,6 Meter Seitenlänge. Nach den Angaben der Ausgräber fand sich bei beiden Turmstellen verhältnismäßig viel Asche und Kohlereste, während weitere Beobachtungen zum Turmaufbau fehlen.

Als die Limestraße mit einer Trockenmauer ausgebaut wurde, muss der westliche Turm bereits aufgegeben gewesen sein, da die Mauer seine Fundamente überlagert. Der östliche Holzturm scheint hingegen noch in Benutzung gewesen zu sein, da der Verlauf der Mauer Rücksicht auf diesen nimmt. Später, vermutlich nach der Mitte des 2. Jahrhunderts, wurde er durch die in Stein gebauten Türme ersetzt. die einander ebenfalls ablösten.

Der östliche Steinturm maß 5,3 mal 5,8 Meter. Rund 20 Meter nordwestlich dieses Steinturms zeigten sich weitere Bauspuren, die von zwei sich überschneidenden, ebenfalls turmartigen Bauten stammen. Der ältere Bau, dessen Westseite von einem kleineren Turm überlagert wird, war 5,7 mal 4,4 Meter groß.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Mauern dieses Turms noch bis zur Höhe von 1,2 Metern gestanden, so dass gelblicher Kalkmörtel und ein Verputz nachgewiesen werden konnten, in dem rot gefasste Ritzlinien ein sorgfältig gesetztes Mauerwerk vortäuschten.

(Thomas Becker und Margot Klee, hessenARCHÄOLOGIE / Carsten Wenzel, Rosbach v.d.H., 2018)

Literatur

Baatz, Dietwulf (1993)
Der römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau. S. 364. Berlin.
Fabricius, Ernst (1936)
Die Limesanlagen im Taunus von der Aar bis zum Köpperner Tal bei der Saalburg. In: Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches, Abt. A, Band II, Berlin/Leipzig.
Klee, Margot (2009)
Der römische Limes in Hessen. Geschichte und Schauplätze des UNESCO-Welterbes. S. 232. Regensburg.
Landesdenkmalamt Baden-Württemberg; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Landesamt für Denkmalpflege Hessen; Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2003)
Der Obergermanisch-Raetische Limes / Upper German-Raetian Limes. Antrag zur Aufnahme als Welterbe / Nomination for Inclusion on the World Heritage List. Stuttgart.
von Sarwey, O.; Fabricius, E. (1905)
Der Obergermanisch-Raetische Limes des Roemerreiches. Lieferung XXV - Aus Band II B Nr. 10. Kastell Feldberg (Streckenkommisar Jacobi). Heidelberg.

Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen

Schlagwörter
Ort
61350 Bad Homburg - Dornholzhausen
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Kulturdenkmal gem. § 2 DSchG Hessen
Fachsicht(en)
Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 150 bis 260

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Thomas Becker, Margot Klee, Carsten Wenzel: „Limeswachtturm Wp 3/59 „Am Roßkopf“ westlich von Bad Homburg-Dornholzhausen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-284566 (Abgerufen: 20. April 2024)
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