Die hier verwahrte Kreuzreliquie ist als urchristliches Symbol namensgebend für diese Kirche und der einzige Gegenstand, welcher aus dem alten, nach 1802 zerstörten Konvent, erhalten geblieben ist. Die Grundsteinlegung der Dominikanerkirche fand im Jahre 1902 statt, 50 Jahre später wurde die durch den Krieg zerstörte Kirche neu rekonstruiert und erweitert. Wiederum 50 Jahre später wurde die Kirche unter der künstlerischen Gestaltung von Gerd Winner renoviert (Winner u. Zahlten 2009, S. 1f).
Geschichte Die Brüder des Dominikanerordens, welcher zu den ältesten Konventen in Deutschland zählt, kamen 1221 aus Bologna und Paris nach Köln. Zunächst diente das St.-Maria-Magdalena-Hospital mit angeschlossener Kapelle in der Stolkgasse als Unterkunft für die Ordensbrüder. Im Jahr 1248 kam der Theologe Albertus Magnus (um 1200-1280) von Paris nach Köln. Dabei brachte der Dominkaner eine Kreuzreliquie als Geschenk von König Ludwig IX. mit. Das Kloster wurde im Laufe der Zeit ein „geistiges Zentrum“ welches „in jener Zeit nur mit Paris und Oxford vergleichbar“ war. Nachdem im Jahr 1794 französische Truppen in Köln einmarschierten wurde das Kloster fünf Jahre später von der französischen Militärverwaltung zur Kaserne umgewandelt. Noch im selben Jahr wurde die Ordenskirche geschlossen. Im Jahr 1804 erfolgte dann der Abriss (ebd., S. 2f.). Erst 1898 kehrten die Ordensbrüder nach Köln zurück und begannen in der Lindenstraße 45 einen Neubau von Kirche und Kloster. Am 2. Oktober 1902, erfolgte die Grundsteinlegung. Bei der Weihe überreichte der Pfarrer von St. Andreas die Kreuzreliquie aus der ehemaligen Klosterkirche, die bei deren Schließung den Kanonikern von St. Andreas zur Aufbewahrung gegeben wurde (ebd., S. 3f.). Sie ist in die Vorderfront des Hochaltars integriert (siehe Foto).
Kirche und Kloster in der Zeit des Nationalsozialismus Mitte Juli 1941 wurde das Kölner Dominikanerkloster von der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmt und die Konventsmitglieder mussten das Kloster verlassen. Von der Beschlagnahmung ausgeschlossen blieben lediglich die Kirche, die Sakristei und der darüber liegende Saal sowie Teile des Kreuzgangs, da diese Teile unter dem Schutz des Reichskonkordats standen. Am 31. Mai 1942 wurden das Kloster sowie die Kirche bei Fliegerangriffen stark getroffen. Am 2. März 1945 wurden das gesamte Konventsgebäude sowie die Kirche fast vollständig zerstört (ebd., S. 6).
Kirche und Kloster heute Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Hans J. Lohmeyer (1913-1979) wurde die Dominikanerkirche wiederaufgebaut. Hierbei sah der Architekt eine „zeitgemässe Vereinfachung der Gestaltung“ vor (ebd., S. 7). 2002 wurde die Kirche durch den Architekten Wolfgang Westphal und den Künstler Gerd Winner renoviert und umgestaltet. Heute fügen sich die Kirche und das Kloster in das Straßenbild ein und bilden (die Treppen miteingeschlossen) eine Linie mit den anschließenden Gebäuden. Die Kirche ist nach Aussage der Architekten einfach gestaltet und besticht durch Helligkeit und die freundlich wirkende gelb-orangene Farbgebung. Dem angrenzenden Kloster ist ein Innenhof mit Rasenfläche zugehörig, der von einem alten Baumbestand geprägt wird.
Hinweis Das Objekt „Kirche des Dominikanerklosters Heilig-Kreuz“ ist Element des historischen Kulturlandschaftsbereiches Neustadt (Köln) (Regionalplan Köln 351).
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