Die jüdische Gemeinde Miesenheim seit dem frühen 19. Jahrhundert: Die Geschichte der Miesenheimer Juden ist bisher nur wenig erforscht. Gemeindegröße um 1815: 18 (1808), um 1880: 28 (1885), 1932: 7 (1925), 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1845/46 wurde eine Synagoge errichtet, die sich schon 1880 in schlechtem Zustand befand. In den 1920er Jahren wurde sie verkauft und abgerissen. Friedhof: Der Friedhof diente 1853-1939 als Verbandsfriedhof für Miesenheim, Plaidt und Saffig (Angaben vorab nach Reuter 2007).
Der jüdische Friedhof liegt südöstlich des heutigen Andernacher Stadtteils Miesenheim im Flurstück „Im Deyert“, etwa 250 Meter östlich der Kreisstraße K 63 Richtung Saffig. Als Verbandsfriedhof der jüdischen Gemeinden in Miesenheim, Plaidt und Saffig wurde er zwischen 1853 und 1939/40 belegt. Auch die wenigen jüdischen Familien, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in der Stadt Andernach lebten, bestatteten ihre Toten zunächst auf dem jüdischen Friedhof in Miesenheim, bevor sie um 1870/80 einen eigenen Begräbnisplatz anlegen konnten.
Die Fläche des eingezäunten und von Bäumen umstandenen Miesenheimer Friedhofs umfasst 8,36 Ar (= 836 Quadratmeter). „Es sind 66 Gräber erkennbar, die in fünf Reihen angeordnet sind. Die Belegung beginnt in der dritten Reihe von Süden nach Norden.“ (alemannia-judaica.de). Während auch uni-heidelberg.de 66 Steine für eine Belegungszeit von 1853 bis zur ersten Hälfte 20. Jahrhunderts nennt, führt das Denkmalverzeichnis „68 Grabstelen“ an. Die epigraphische Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts hat für die Jahre 1853 bis 1940 insgesamt 56 Inschriften dokumentiert (steinheim-institut.de).
Kulturdenkmal Der jüdische Friedhof Miesenheim ist als Kulturdenkmal (Denkmalzone) ausgewiesen: „68 Grabstelen, 19./20. Jh.“ (Denkmalverzeichnis, S. 13)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Mayen-Koblenz. Denkmalverzeichnis Kreis Mayen-Koblenz, 21. März 2023. S. 13, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mayen-Koblenz, abgerufen am 16.06.2023
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 64, Bonn.
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