Die jüdische Gemeinde Andernach seit dem frühen 19. Jahrhundert: Seit Ende des 16. Jahrhunderts durften Juden nicht mehr in Andernach wohnen; erst ab der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es wieder einen stärkeren Zuzug. 1880 konstituierte sich eine Synagogengemeinde. Friedhof: Im 19. Jahrhundert wurde ein neuer jüdischer Friedhof als Teil des städtischen Friedhofs angelegt (Angaben vorab nach Reuter 2007).
Ein älterer jüdischer Friedhof in Andernach wird bereits 1334 urkundlich erwähnt. Da es seit der Vertreibung der Juden aus Andernach 1596 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts nur vereinzelte Niederlassungen von Juden in der Stadt gab, ist dieser Friedhof offenbar untergegangen und heute nicht mehr lokalisierbar (uni-heidelberg.de). Bevor sich erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts allmählich wieder mehr Juden in Andernach niederließen, bestatteten die wenigen in Andernach lebenden jüdischen Familien ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof im heutigen Stadtteil Miesenheim.
Etwa zeitgleich mit der Begründung der Synagogengemeinde im Jahr 1880 wurde als Teil des städtischen Friedhofes in der Koblenzer Straße ein eigener jüdischer Friedhof mit einer Fläche von 13,44 Ar (1344 Quadratmeter) angelegt. Die Angaben zur Gründung und zur Belegung variieren allerdings: alemannia-judaica.de nennt „Anfang der 1870er-Jahre“ und Beisetzungen „bis zur Deportation der jüdischen Einwohner 1942 und vereinzelt nach 1945“, während uni-heidelberg.de die Belegungszeit mit „1888-1942; 1976“ angibt und de.wikipedia.org ein letztes Begräbnis im Jahr 1999 anführt.
Auf dem mit Bäumen und Hecken bestandenen Begräbnisplatz befinden sich heute noch 73 erhaltene Grabsteine. Der ummauerte Judenfriedhof ist durch ein Tor verschlossen und nicht frei zugänglich. Im Bereich des Eingangs befindet sich eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Den Lebenden zur Mahnung! Unseren jüdischen Mitbürgern zum Gedenken, die durch staatliche Gewaltherrschaft in den Jahren 1933-1945 verfolgt, gepeinigt und gemordet wurden.“
Kulturdenkmal Der jüdische Friedhof in der Koblenzer Straße ist als Kulturdenkmal (Denkmalzone) ausgewiesen: „an den christlichen Friedhof angrenzend; um 1880/90 angelegtes, ummauertes Areal mit 73 Grabsteinen, mehrheitlich 19./20. Jh.“ (Denkmalverzeichnis, S. 8)
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