Das Schoppendenkmal ist ein behauener Sandsteinfindling. Er steht im Lavendelgarten der Gemeinde Maikammer. Der Stein stand bis zum Jahr 2020 auf dem Marktplatz in Maikammer. Das Volumen eines Schoppens (Umrisse eines Glases) ist mit 0,5 Litern in den Stein eingehauen. Beidseitig und oberhalb der Einkerbung sind 10 Gläser dargestellt. Darunter ist auch das „Dubbeglas“ zu finden. Unterhalb befindet sich die Inschrift „PFÄLZER SCHOPPEN - / MASS ALLER DINGE“. Das Denkmal erinnert an den misslungenen Versuch, das Volumen des pfälzischen Schoppenglases auf 0,4 Liter zu verringern. Der Stein steht auf einer kleinen Erhebung aus mit Beton umschlossenen Sandsteinbrocken.
Hintergrund In den 80er Jahren gab es seitens der Gastronomie Bestrebungen, das traditionelle pfälzische Schoppenmaß von 0,5 Litern auf 0,4 Liter zu verkleinern. Dagegen wehrten sich Bürger zusammen mit der Weinbruderschaft der Pfalz (Schoppekämpfer). Schließlich gab die Gastronomie das Vorhaben auf.
Der Bildhauer Günther Berlejung aus Ludwigshafen am Rhein schuf das Denkmal. Im Jahr 1984 wurde es unter Mitwirkung des damaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Bernhard Vogel, eingeweiht (Verein Südliche Weinstraße o.J., S. 14).
Herkunft der Bezeichnung Das Wort „Schoppen“ ist verwandt mit „schöpfen“ und kennzeichnet ein Gefäß für Flüssigkeiten. Es ist „ein Flüssigkeitsmaß von regional unterschiedlicher Größe, oft ungefähr einem (knappen) halben Liter entsprechend; auch das Messgefäß“ (DRW XII Sp. 1089-1090). Mit Napoleon kamen die französischen Maße in die Pfalz. Der französische Schoppen (la chopine) entsprach 0,476 Litern. Nach der Franzosenzeit, bis zum Jahre 1856, wurde in Maikammer-Alsterweiler noch mit den „alten“ Maßen gerechnet. Der Schoppen entsprach damals einem Volumen von 0,5625 Litern (Leonhardt 1928, S. 206). Die Bezugsgröße war das „Fuder“, das damals auf 1080 Liter veranschlagt worden war (Leonhardt 1928, S. 206). Im Jahr 1872 wurde das metrische Maß eingeführt und der Schoppen galt als offizielle Bezeichnung für 0,5 Liter Inhalt eines Gefäßes.
Trivia In der Erzählung „Die Fahneschbitz.“ wird der Schoppen erwähnt: „Der Herr Bürgermeister hatte schon mehr wie zehnmal neugierige Blicke in den Spiegel und durch die Fenster geworfen, ob alles an seinem Anzuge und auf den Straßen in Ordnung sei. Seine Ansprache an den Bischof, die er am Eingang von Wingertsberg halten wollte, saß bombensicher und als ihn seine Frau fragte: “SeIl ich jetzt die Werschtle warm mache?„ so antwortete er prompt: “Ich erlaube mir, Gnädiger Herr!'„ Und als sie fragte: “Sell ich ach en Schoppe dezu hole?„ da sagte er in Gedanken: “Die ganze Gemeinde freut sich über Ihr gnädiges Erscheinen!„“ (Matt 1946, S. 135).
Im französischen Sprachgebrauch (Umgangssprache) wird das Verb „chopiner“ noch heute als „Wein saufen“ verstanden.
(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017, ergänzt Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler) 2020)
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