Architektur
Das Haupt- und Wohngebäude des Ensembles aus dem frühen 17. Jahrhundert ist ein eingeschossiger hochgesockelter Putzbau. An einem spätgotischen Stichbogenportal ist die Jahreszahl 1601 zu erkennen. Die Fassade des giebelständigen Anwesens dürfte im 19. Jahrhundert angepasst worden sein. Heute zeigen sich dort einfach profilierte Fenster sowohl im Erdgeschoss als auch unter dem Giebel. Das Gebäude ist ein massiver Putzbau, der an der Westseite von Werksteinen aus Sandstein begrenzt wird. Relikte dieser „Eckausformungen“ finden sich auch im östlichen Teil des Wohngebäudes sowie am Nebenbau zum Nachbaranwesen. Vergleichbare Stilelemente finden sich an den Renaissancebauten in Maikammer, so Markstraße 5, St. Martiner Straße 6. Das Hochparterre liegt über einem ortstypischen Hochkeller und ist mit drei Fenstern ausgestattet. Darüber sitzt ein weiteres Fenster, das von zwei Oculi (lateinisch „oculus“, das Auge, auch Ochsenauge) begleitet wird. Sie dienen der Lichtzufuhr in die abgeschrägten Innenräume des Dachraumes. Auffallend sind die asymetrische liegenden Kellerfenster. Das Fenster im Westen zeigt reich profilierte Laibungen.
Im Anschluss an das Wohnhaus öffnet sich nach Osten der Hof, der von einem „Altenteil“ (Vorbehaltshaus), wohl aus dem 19. Jahrhundert, begrenzt wird. Dieses ist ebenfalls mit einem Krüppelwalmdach ausgestattet. Zum Anwesen gehört im rückwärtigen Bereich auch eine teilweise in Fachwerk errichtete Scheune. Diese ist im 18. und 19. Jahrhundert errichtet worden.
Das Anwesen ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Kreis Südliche Weinstraße eingetragen. Der weiterführende Hinweis zum Anwesen findet sich als Eintrag der Unterlagen zur Nachqualifizierung der Denkmalzone Ortstkern Maikammer-Alsterweiler (Bauliche Gesamtanlage): „Dreiseithof mit giebelständigem, eingeschossigem Wohnhaus des frühen 17. Jh. (bez. 1601 am spätgotischen Stichbogenportal), Fassadenveränderung erste Hälfte 19. Jh. Hochunterkellerter, massiver Putzbau mit zwei schmuckhaft profilierten Fenstern (Reste von Anlaufvoluten erkennbar, wohl frühes 17. Jh.) im Sockel. Hochparterre mit einfach profilierten Fenstern mit Klappläden, baugleiches Fenster im Giebelfeld, dazu zwei kleinformatige Rundfenster, darüber Traufgesims und Krüppelwalmdach. Nebengebäude (wohl Vorbehaltshaus) im Erdgeschoss mit Renaissance-Doppelfenster mit Anlaufvoluten, im Obergeschoss baugleiche Fenster wie Wohnhaus, darüber Traufgesims und Walmdach. An der Gebäudekante Reste von großformatigem Werksteinmauerwerk. Rückwärtige Scheune teils mit Fachwerk, wohl aus dem 18./19. Jh.“ (GDKE 2020).
(Benjamin Gehrt, 2017, überarbeitet, Matthias C.S. Dreyer, Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler), 2021)