Der Verbindungswall verbindet den Halbkreiswall mit dem Hauptwall und ist 3,5 km lang. Er wurde mehrfach ausgebaut: am markantesten sind die Verkürzung der Walllinie durch den Kograben nur wenige Jahrzehnte nach seiner Errichtung sowie die Ziegelsteinmauer von König Waldemar um 1170. Das Handelszentrum Haithabu wurde mit dem Verbindungswall erstmals an das Verteidigungssystem des Danewerks angeschlossen. Die Landenge hier zwischen Haddebyer Noor und dem heute verlandeten Dannewerker See zu passieren, wurde mit dem Bau des Verbindungswalls um 970 nach Christus deutlich erschwert.
Geschichtlicher Hintergrund Der Verbindungswall, der Halbkreiswall um Haithabu sowie der Kograben sind in einer Zeit errichtet worden, als die Jelling-Dynastie in Dänemark herrschte. Daher wurden diese Wehranlagen des Danewerks entweder von Gorm dem Alten oder Harald Blauzahn gebaut. Möglicherweise bauten die Jelling-Könige Verbindungswall und Halbkreiswall als Reaktion auf die ostfränkischen Eroberungsversuche von Henry I. im Jahr 934. Mit dem Bau des Verbindungswalls um 970 wird Haithabu mit seinem Halbkreiswall zum ersten Mal an das Danewerk angeschlossen. Die Strategie der dänischen Könige im dänisch-fränkischen Grenzraum ändert sich damit. Dies wird umso deutlicher mit der Errichtung des Kograbens um etwa ein Jahrzehnt später. Scheinbar sollte Haithabu als wichtigster Handels- und Verkehrsknotenpunkt des dänischen Reiches nicht mehr außerhalb der Grenzbefestigung liegen. Dabei können Aspekte des Schutzes oder rechtliche Abgrenzungen eine Rolle gespielt haben.
Sichtbarkeit, Erhaltungszustand und Nutzung Der Verbindungswall erstreckt sich vom Ansatzpunkt des Nordwalls am Dannewerker See im Westen bis zum Scheitelpunkt des Halbkreiswalles von Haithabu im Osten. Er verläuft zunächst gut sichtbar gradlinig vom Halbkreiswall bis zum Busdorfer Tal in der Ortslage Busdorf. Dieses eiszeitliche Tal mit steil abfallenden Hängen bildete ein natürliches Hindernis und unterbricht den Wall an dieser Stelle. Das Tal wurde vermutlich durch einen Damm überquert. Oberhalb des gegenüberliegenden Hangs beginnt der Wall erneut und verläuft bis zur heutigen Autobahn A 7, wo er endet. Daran schließen zwei gestaffelt hintereinander liegende Wälle (Doppelwall) bis zum Ufer des Dannewerker Sees an, die heute noch schwach erkennbar sind.
Der Wallkörper des Verbindungswallwerks erreicht eine Höhe von 5 bis 6 Meter bei einer Breite von 13 Meter und wies der gängigen Rekonstruktion zufolge eine Brustwehr auf der Wallkrone auf. Die Anlage des Verbindungswalls wurde später verstärkt und mit einem Graben versehen. Im Zuge des Deutsch-Dänischen Kriegs 1864 wurde er durch dänische Schanzarbeiten an mehreren Stellen stark verändert und erhöht. Die Schanzen sind heute alle abgetragen und nicht mehr erkennbar.
2011 wurde ein Freiraumkonzept für die Pufferzone des Verbindungswalls in der Gemeinde Busdorf umgesetzt. Sowohl das Denkmal als auch der öffentliche Raum wurden infolgedessen für die Gemeinde und Besucher in Wert gesetzt.
(Christian Weltecke, Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, finanziert vom Förderverein des Amtes Haddeby in Zusammenarbeit mit dem Verein für Busdorfer Geschichte, 2017)
Quelle Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, Denkmalarchiv, Gesamtbeschreibung von Haithabu-Danewerk nach Andersen, H.H.
Internet www.alsh.de: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein - Welterbeantrag Haithabu und Danewerk (Abgerufen: 31.05.2017) www.haithabu-danewerk.de: Haithabu und Danewerk (Abgerufen: 31.05.2017) danewerk.busdorf.de: Freiraumkonzept Danewerk-Busdorf (Abgerufen: 18.09.2017)
Literatur
Andersen, H. H. (1998)
Danevirke og Kovirke. Arkæologiske undersøgelser 1861-1993. Danewerk und Kograben. Archäologische Untersuchungen 1861-1993. Århus.
Carnap-Bornheim, Claus von; Segschneider, Martin (Hrsg.) (2012)
Die Schleiregion. Land - Wasser - Geschichte. (Ausflüge zu Archäologie, Geschichte und Kultur in Deutschland 49.) Stuttgart.
Jankuhn, Herbert (1964)
Die Ausgrabungen in Haithabu im Jahre 1962. In: Offa : Berichte und Mitteilungen zur Urgeschichte, Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie, S. 45-126. o. O.
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