Das Kreuz ist mehr als vier Meter hoch und hat einen etwa einen Meter hohen Tischsockel. Oberhalb ist ein Schild mit dem Monogramm INRI. Diese Buchstaben sind die Initialen der lateinischen Bezeichnung: Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – Jesus von Nazareth, König der Juden. Bei dem am Kreuz angebrachten sogenannten Dreinagel-Christuskörper befinden sich zwei Nägel an den Händen und ein Nagel an den übereinanderliegenden Füßen. Der plastisch herausgearbeitete Lendenschurz und die Dornenkrone sind mit Blattgold überzogen (Obermann 1990). Auf dem Kreuzesstamm ist unter einem kleinen Kreuz zu lesen:
„EX VOTO / HAT HANS / ICERG STARCK / VND / CATHARINA / SEINE EHEFRAV / DIESES CREVTZ / MACHEN LASSEN / 1737
RENOUIERT / DURCH / IOHANES / HILDENBRAND / 1804 / 1976 und /
1990 / durch Aribert / Frosch“
RENOUIERT / DURCH / IOHANES / HILDENBRAND / 1804 / 1976 und /
1990 / durch Aribert / Frosch“
EX VOTO = aus einem Gelübde heraus, wegen eines religiösen Gelübdes.
Darunter befindet sich wiederum ein kleines Kreuz. An diesem ist unten das Zeichen für die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens, ein Totenkopf mit zwei gekreuzten Knochen, angebracht.
Das Kreuz ist als Einzeldenkmal in der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz eingetragen (Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP 2017).
Hintergründe der Aufstellung
Für die Hintergründe der Aufstellung des Kreuzes gibt es keine eindeutigen Belege. Es existiert lediglich eine Notiz, deren Quelle unbekannt und deren Wahrheitsgehalt nicht bewiesen ist. Die Notiz handelt von einem handgreiflichen Streit des Schuhmachers Johann Georg Stark (auch: Starck geschrieben) (* um 1700; † 04. August 1735) mit französischen Soldaten. Der Streit ereignete sich im Jahre 1735 in der Zeit des polnischen Erbfolgekrieges (1733-1738). Zwei französische Soldaten, Leutnant Anjon und ein junger Mann aus Sankt Martin kamen ums Leben. Einige Tage später verstarb auch Schuhmacher Georg Stark. Zwei Jahre nach seinem Tod ließ seine Witwe Katharina (Geburtsname ist unbekannt) das Sandsteinkreuz aufstellen und zwar am Ort, an dem die Prügelei stattfand (Wittmer 2000).
Standort
Das Kreuz stand bis 1821 an der Ecke Weiherstraße / Hartmannstraße (Landesarchiv Speyer W41/528). Wann es an den heutigen Standort versetzt wurde ist unbekannt. Wahrscheinlich als der Plattenweg (heute: Hartmannstraße) gebaut wurde.
Auf dem Weyhergässl
Vermutlich geht der Gewannenname auf dem Weyhergässl auf einen sogenannten Wendeteich zurück, der sich oberhalb dieser Stelle befand. In diesen floss der Alsterbach und aus ihm heraus zwei weitere Bachläufe (Landesarchiv Speyer L56/772). Heute ist dieses Gebiet bebaut.
(Anne-Sophie Holderle, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)