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Panorama Streuobstwiese (2017)
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Apfelbaumblüte (2017)
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Schafbeweidung auf dem Bongert (2017)
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Flurplan (2017)
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Obstsorten-Ursprung (2017)
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Wiesenflora (2017)
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Steinkauznistkasten im Apfelbaum (2017)
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Fauna im Dominikaner Bongert (2017)
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Mönch - mittelalterliche Schleuse mit Durchlass zum Leybach (2017)
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Mönch und Stadtmauer zum Leybach (2017)
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Fischweiherareal mit Mönch und Totholzhaufen (2017)
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Kirschblüte (2017)
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Kalkarer Stadtgesichter (2017)
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Eine Apfelbaumreihe im Spätsommer auf der Streuobstwiese.
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Im März / April beginnt die Obstbaumblüte auf dem Dominikaner Bongert.
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Die Apfelblütenpracht im Bongert.
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Die Schafbeweidung auf dem Bongert erfolgt im sechswöchigen Rhythmus.
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Der Flurplan zeigt die Lage der Obstbäume auf der Streuobstwiese im Dominikaner Bongert. Auch die Standorte der Insektenwand, der Totholzbestände und des sogenannten "Mönchs" sind eingezeichnet (2017).
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Eine tabellarische Zusammenstellung der Obstbaumsorten, deren Entstehungs- oder Benennungszeitraum eine Zeitspanne von beinahe 400 Jahren 1490 bis 1874 erfasst.
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Eine Collage zeigt viele unterschiedliche Wiesenblüher auf der Streuobstwiese.
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Steinkäuze ziehen ihre Jungen in der Steinkauzröhre groß.
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Graureiher und Austernfischer sind stets Gäste auf dem Dominikaner Bongert.
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Der "Mönch" - eine mittelalterliche Schleuse mit Durchlass zum Leybach.
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Die große Streuobstwiese am Dominikaner Bongert liegt direkt am Leybach und ist von diesem durch die alte Stadtmauer getrennt. Rechts hinten der "Mönch", die mittelalterliche Schleuse mit Durchlass zum Leybach.
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Der Panoramablick zeigt die Ausmaße des ehemaligen Fischweiherareals mit Mönch und Stadtmauer im Hintergrund sowie einen Totholzhaufen im Vordergrund.
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Kalkar im April die Kirschbaumblüte im Dominikaner Bongert.
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Die Collage zeigt alte Kalkarer Stadthäuser und das Rathaus rund um den mit alten Rheinkieseln gepflasterten Marktplatz. Idylle pur findet der Besucher beim Spaziergang entlang des Leybachs hinter dem Dominikaner Bongert.
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Kalkar - die Perle am Niederrhein Kalkar ist eine mittelalterlich anmutende „Insel“ Stadt. Wie bereits vor über 500 Jahren erreicht der Besucher auch heute das Stadtzentrum nur über Brücken. Der mit großen Rheinkieseln gepflasterte Marktplatz und einer fast 500jährigen Gerichtslinde posiert vor dem gotischen Rathaus mit Grundfesten aus dem Jahr 1446. Im Zuckerbäckerstil drängen sich am Marktplatz, in Gassen und Stegen die kleinen schmalen Treppengiebelhäuser aus dem späten Mittelalter aneinander, dazwischen ein paar spät gotische und barock anmutende Giebel. Hinter dem Rathaus erhebt sich ein schmaler Treppengiebelbau aus dem 15. Jahrhundert. Er beherbergt das Museum der Stadt mit seinem umfangreichen Archiv und seinen interessanten, stets wechselnden Kunstausstellungen bei freiem Eintritt. Das ist Kalkar, eine als internationales Kulturdenkmal anerkannte Stadtanlage.
Auf einer faszinierenden städtischen Entdeckungsreise durch den alten Stadtkern finden sich auch eine Lohwindmühle und ein altes Stauwehr, an dem einst das Rad einer Wassermühle drehte. In Blicknähe von Lohwindmühle und Rathausturm, eingerahmt von der alten Stadtmauer, dann ein riesiges Baum bestandenes Areal von 1,3 Hektar Größe. Mitten in der „Insel-Stadt“ liegt sie, das Novum am Niederrhein, die große Streuobstwiese am Dominikaner Bongert.
Die Streuobstwiesen Streuobstwiesen gehören unabdingbar zu den Gesichtern der Kulturlandschaft. Als Kulturbiotope sind sie ein unverzichtbarer Begleiter des Menschen. Sie zählen zu den artenreichsten Lebensräumen und werden ihrer Rolle als „Artenvielfaltreservoir“ mit mehr als 3.000 Tier- und Pflanzenarten und mehr als 1.000 Obstsorten gerecht. Streuobstwiesen bildeten den äußeren Rand des Kulturlandschaftskreises und friedeten als blühender Kreis die Dorfgemarkungen ein. Entgegen der Erwartung, das Obst wird nicht gepflückt und daher „verstreut“ es sich über die Obstwiese, war dies nicht der Auslöser für den Namen „Streuobstwiese“. Ausschlaggebend war vielmehr die Wiesenarbeit an sich, die Sensenmahd der Obstwiese und ihre Verwendung; denn nach der Obstwiesenmahd streute der Bauer die Mahd von den Obstwiesen als Tierfutter in den Stall. So unterliegen die Streuobstwiesen der Mehrfachnutzung als Obstlieferant, Weidefläche und „Futtermittel-Hersteller“. Unter vielen unterschiedlichen Obstbaumarten wachsen bodentypabhängig Wiesen- und Weidenblumen, Kräuter und Gräser. Insekten, Vögel und Kleinsäugetiere leben in und von den Obstbäumen. Wild- und Honigbienen finden hier einen idealen Lebensraum. Angelockt durch das Blütenmeer unter den Obstbäumen bestäuben sie auch die Blüten der Obstbäume und liefern mit ihrem Honig ein typisches Streuobstwiesenprodukt.
Je nach Boden, Wasser und Bewirtschaftung entstanden auf diese Weise unterschiedliche Wiesentypen in Landschaften, die allerdings heute oft ihre typischen „Wiesen“ verloren haben. Eine Neuansiedlung ist schwierig. Mit Hilfe der Pflanzensoziologie, die Potentiale von Pflanzen erkennt, wird es jedoch möglich, optimal ausgebildete Pflanzengesellschaften darzustellen. Für die Neuansiedlung bedarf es dann lediglich einer Ableitung auf die Gegebenheiten vor Ort. Vielen Vögeln, wie Steinkauz, Kleiber und Specht garantieren die Streuobstwiesen ideale Lebensbedingungen in der Kulturlandschaft. Zudem sind am Niederrhein in Gewässernähe temporär auch graue und weiße Reiher Gäste auf Streuobstwiesen. Auch Fledermäuse nisten dort gern. Alle Tiere auf Streuobstwiesen profitieren generell vom erhöhten Nahrungsangebot, beginnend mit der Frühjahrsblüte und erster Mahd / Beweidung und endend mit dem Fall des letzten Obstes vom Baum. Möglich wird dies durch den großen, teils alten Baumbestand und sorgfältige Baumpflege, optimale Neubepflanzung und eine große Artenvielfalt an Wiesenblumen und Gräsern, die Insekten und Vögel anlocken. In das Landschaftsbild gehörende kleine Hecken sowie umweltverträgliche Bewirtschaftung, in Abhängigkeit vom Pflanzenbestand, Mahd oder Beweidung, tragen zu den idealen Lebensbedingungen für Flora und Fauna bei.
Nach heutigem Standard ist eine Streuobstwiese als solche zu benennen, wenn sie Obstbaumbestände oder Obstbaumreihen von mindestens 10 Bäumen je 0,15 Hektar besitzt. In Art und Sorten sollten sie gemischt sein, hoch-stämmig und flächig. Stimmt die Unternutzung durch Beweidung oder Mahd, fallen hierunter auch Halbstämme, die bereits auf der Streuobstwiese vorhanden sind oder Obstbaumbestände einer Art und Sorte.
Die Streuobstwiesenvorkommen in Nordrhein-Westfalen gingen in den letzten 40 Jahren leider um 74% zurück, obwohl Streuobstwiesen – als Ausgleichsfläche- und Ersatzmaßnahmen für den Umweltschutz – in der Wirtschaft der letzten Jahre einen Boom erlebten. Einerseits ging dieser drastische Rückgang der Streuobstwiesen auf das günstige Marktangebot an Obst aus industriell-intensivem Anbau zurück, andererseits war dieser möglicherweise auch dem Rückgang der Insektenpopulation und der Vernachlässigung der Altbestandspflege geschuldet. Werden junge Bäume nicht nachgepflanzt, überaltert die Streuobstwiese mit der Konsequenz einer nur noch begrenzten Lebenserwartung. Um diesen Teil der Kulturlandschaft besser schützen zu können, wurde der Lebensraum „Streuobstwiese“ in die „Rote Liste der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Biotoptypen“ aufgenommen.
Der Dominikaner Bongert Das heutige Areal der Streuobstwiese am Dominikaner Bongert in Kalkar entspricht weitgehend dem Zustand des Kalkarer Stadtplans von 1574 und weist eine Größe von 1,3 Hektar Fläche auf. Eingefriedet mit einer alten Stadtmauer hat die unregelmäßige, charakteristische Form des Obstgartens am Leybach die Jahrhunderte überdauert und steht heute noch am gleichen Ort wie vor 500 Jahren. Zu Zeiten der Klosterbewirtschaftung ab Mitte des 15. Jahrhunderts pflanzten die hier ab 1456 ansässigen Dominikaner (Bönnen u. Hirschmann 2006) in der Nähe des Klostergebäudes Gemüse an. Innerhalb des Kreuzgangs befand sich der Kräutergarten. An der Nord- und Ostseite der Klostergebäude belegen die gezeichneten Pläne von Braun und Hogenberg einen sehr weiträumig angepflanzten Baumbestand, die noch heute in Form und Größe bestehende Streuobstwiese mit Fischweiher am Dominikaner Bongert. In den Monaten März bis September beweiden Schafe dieses Biotop im 6-Wochen-Rhythmus.
Wegen der kulturhistorischen Bedeutung des Dominikanerklosters und seiner archäologischen Funde an der Straßenmauer des Bongerts, darf in diesem Teilbereich der Streuobstwiese keine Baumbepflanzung erfolgen. Allerdings ist die Aussaat einer Wiesen- / Weiden-Blumenwiese auch auf einem Bodendenkmal erlaubt. In diesem Fall gibt es den Insekten Ansiedlungsmöglichkeiten mit Quartier in der nahen Insektennistwand.
Das Areal des Dominikaner Bongerts Das Areal der Streuobstwiese ist im Besitz der Stadt Kalkar und weist mit drei zugehörigen Flurstücken insgesamt eine Flächengröße von 12.959 Quadratmeter auf, ca. 1,3 Hektar. Zum städtischen Besitz gehören die Flurstücke 230 und 264/266 auf dem Flurplan. Mit Zustimmung der Stadt Kalkar übernahm der „Verein der Freunde Kalkars e.V“ die Pflege des gesamten Biotops einschließlich der Streuobstwiese auf den Flurstücken 251 und 252, die mit gepflegt werden. Der auf dem Flurstück 264 eingezeichnete Fischweiher mit der heutigen Nord-Südausdehnung von über 60 Metern und einer Ost-West-Ausdehnung von ca. 50 Metern wurde von den Dominikaner Mönchen angelegt.
Der Baumbestand des Dominikaner Bongerts Auf der gesamten bewirtschafteten Fläche der Streuobstwiese stehen 68 Obstbäume, zwei Maronenbäume und ein Wallnussbaum. 28 Bäume sind über 80 Jahre alt. Das genaue Alter konnte leider nicht bestimmt werden. Jedoch war es möglich, den Ursprung der 49 alten Obstsorten nach zu verfolgen. Der Entstehungs- oder Benennungszeitraum umfasst eine Zeitspanne von beinahe 400 Jahren 1490 bis 1874. Demnach ist die älteste Obstsorte auf der Streuobstwiese im Dominikaner Bongert die „Mirabelle von Nancy“, ein Prunus (Pflanzengattung der Rosengewächse) mit Ursprüngen aus dem Jahr 1490. Sehr langsam, gemessen an den heutigen Verhältnissen, wurde die Weiterentwicklung der Obstsorten im Laufe der Jahrhunderte betrieben und der Bongert entsprechend bepflanzt. Offensichtlich war die Blütezeit der „Neuentwicklungen“ von Obstsorten das 19. Jahrhundert.
Jedoch wurden in den Jahren 2004 – 2008 einige uralte Obstbäume durch Neuanpflanzungen gleicher Obstsorten ersetzt. Eine Übersicht der weiteren alten Obstbaumsorten findet sich in der Tabelle in der Mediengalerie.
Die Flora Die Artenvielfalt der Flora im Bodenbereich der Obstbaumwiese und auf dem Gelände des ehemaligen Fischweihers ist zu manchen Jahreszeiten Umwelt- und wetterbedingt oft nicht so ausgeprägt. Generell lässt sich ein steter Rückgang an Insekten und Wiesen- / Weidenblumen beobachten. Trotzdem ist die Artenvielfalt immer noch verblüffend, wie eine Auswahl von Wiesenblumen und Gräsern auf dem gesamten Areal beispielhaft zeigt. Wiesenblumen: Gänseblümchen, Gewöhnlicher Gundermann, kleine Braunelle, kriechendes Fingerkraut, purpurrote Taubnessel, Scharbockskraut, Wiesenlöwenzahn und Wiesenschaumkraut. Gräser: Fuchsschwanz, Wiesenfuchsschwanz, Glatthafer, deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel, Honiggras, weiche Trespe, gemeine Rispe und Flatterbinse.
Die Fauna Obstbäume des Bongerts sind im Frühling von brütenden Vögeln besucht. Steinkäuze ziehen ihre Jungen in der Steinkauzröhre groß. Auch der Nistkasten für die kleinen Fransenfledermäuse ist stets bewohnt. Mit Beginn des Frühjahres nimmt die Anzahl der Vögel im Streuobstwiesenareal zu. Eine momentan noch verblüffende Artenvielfalt nutzt das Biotop zur Nahrungssuche und Aufzucht der Jungen, wie eine Auswahl von Vögeln und Vierbeinern zeigt. Vögel stationär im Streuobstwiesenareal: Amsel, Blaumeise, Buntspecht, Grünspecht, Heckenbraunelle, Kleiber, Kohlmeise, Rotkehlchen, Saatkrähe, Singdrossel, Steinkäuze und Zaunkönig. Vögel temporär im Streuobstwiesenareal: Elster, Graureiher, die auch im angrenzenden Bach ihr Revier haben und Austernfischer, die in Kalkar auf Hochhausdächern brüten. Vierbeiner stationär im Streuobstwiesenareal: Igel und Mäuse, die unter dem Totholzhaufen am Rande des ehemaligen Fischweihers leben.
Der ehemalige Fischweiher Mit der Entstehung des Dominikanerklosters im Jahre 1456 wurde auch ein Fischweiher im nordwestlichen Teil der Streuobstwiese vor der alten Stadtmauer angelegt. Noch heute besitzt er auch ohne Wasser eine imposante Größe in Nord-Süd-Ausdehnung von über 50 Metern und der Ost-West-Ausdehnung von etwa 60 Metern. Hinter der alten Stadtmauer beginnt der Uferbereich des Leybachs. Im weiteren Gewässerverlauf wird der Leybach zur Kalflack, mit direktem Rheinzugang. Bedingt durch den direkten Rheinzugang waren Überflutungen in früheren Jahrhunderten relativ häufig. So wurde schon bei Entstehung der Stadtmauer auch an die Druckentlastung bei Hochwasserständen des Leybachs hinter der Stadtmauer gedacht. Versehen mit vergitterten Durchflussgauben im bodennahen Bereich zum Bach hin konnte das Bachwasser bei hohen Wasserständen durch die Gauben abfließen und in den Fischweiher gelangen, ohne die Stadtmauer zu beschädigen. Nach dem Hochwasser ließ sich das angestaute Wasser über einen kleineren Durchlass wieder zurück in den Leybach leiten. Durch diesen kleineren, regelbaren Durchlass vom Bachufer, unter der Stadtmauer her bis zum Fischweiher, konnten die Mönche auch den Wasserpegel im Fischweiher jederzeit perfekt regulieren. Der regelbare Durchlass wurde „Mönch“ genannt, nach den Klosterbewohnern.
In seinen Ausläufern reicht der ehemalige Fischweiher flach ansteigend bis nahezu an die Bäume der Streuobstwiese heran. Ein vor einigen Jahren angelegter Wasserzufluss im unteren Bereich der Weiheranlage bringt Regenwasser vom Dach des angrenzenden Seniorenstifts in den Weiherbereich. Bedingt durch die geologischen Besonderheiten in diesem Bereich versickert das Wasser jedoch, hält aber an einigen Stellen den Boden feucht. Insofern besteht die Fischweiher Flora überwiegend aus Gräsern der Feuchtwiesen. Am Rande des Fischweihers wurde in Obstbaumnähe ein großer Totholzhaufen angelegt. Im Einklang mit den Igeln leben hier Mäusefamilien, die eine optimale Nahrungsquelle für den Steinkauz bilden, der nicht weit davon entfernt in einem Nistkasten brütet und Junge aufzieht. Zwei Totholzbaumstümpfe am Weiherrand komplettieren das Nahrungsangebot für die Fauna.
Das Juwel Kultur- und Naturschätze dieser Art sind ein Juwel. Es gilt, sie zu bewahren, weithin bekannt zu machen, Natur und Kultur zu schützen. Dieses Juwel finden Sie noch heute im mittelalterlichen Kalkar unter dem Namen „Dominikaner Bongert“. Und ganz besonders reizvoll ist der Dominikaner Bongert zu jeder Jahreszeit. Es gibt viel zu entdecken...
(Eve Schüler, 2017)
Hinweise Die Streuobstwiese am Dominikaner Bongert liegt im Denkmalbereich „Kalkar-Ortskern mit Graben- und Wallanlage“ (LVR-ADR, Objekt-Nr. 27147, vgl. auch UDB Kalkar, Nr. 173), in dessen Fläche sich zahlreiche weitere Bau- und Bodendenkmäler befinden. Der mittelalterliche Stadtkern Kalkar ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches „Kalkar / Alt-Kalkar / Hanselaer“ (Regionalplan Düsseldorf 045).
Quelle Kreis Kleve (2014): Landschaftsplan Kreis Kleve, Kalkar Nr. 5.
Internet www.hanse.org: Städtebund die Hanse (abgerufen 09.02.2018) www.rees-erleben.de: Radwandern in Rees (abgerufen 09.02.2018) www.kalkar.de: Der Wisseler See (abgerufen 09.02.2018)
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